Mit dem Life X5001 hat Medion sein erstes Octa-Core Smartphone auf den Markt gebracht. Doch nicht nur der Prozessor ist besonders an diesem 5 Zoll großen Smartphone, sondern auch die Verwendung von zwei vollwertigen Dual-SIM-Slots sowie einer 13 Megapixel Kamera. Auf den ersten Blick, ist das Medion Life X5001 ist ein leistungsstarkes, jedoch im Design einfach gehaltenes 5-Zoll-Smartphone, schauen wir uns die technischen Daten etwas genauer an:
Technische Daten Medion Life X5001
- 12,7 cm/5“ Full-HD-Display (1.920 x 1.080 Pixel) mit IPS Technologie und einer Pixeldichte von 441 ppi
- 2,0 GHz Octa-Core-Prozessor (MediaTek MT6592) mit 8 Cortex-A7-Kernen
- Android 4.4,2 KitKat
- 13 Megapixel Hauptkamera (Auflösung 4160×3120 Pixel – Foto, 1920×1080 – Video)
- 5 Megapixel Frontkamera mit LED Blitz (Auflösung: 2048×1536 Pixel – Foto, 1920×1080 – Video)
- 2.150 mAh Li-Ionen Akku
- 2 GB RAM / 16 GB Speicher (erweiterbar per Micro-SD Karte – max. 32GB)
- Dual-SIM 1 x micro-SIM (GSM, WCDMA), 1 x micro-SIM (GSM)
- Abmessungen: ca. 71 x 141 x 8,4 mm
- Gewicht: 131 g (alle Slots belegt)
- 219 Euro
Das alles macht zunächst für ein Smartphone in dieser Preisklasse einen guten Ersten Eindruck, doch muss das Gesamtpaket stimmen um sich auf dem Smartphone Markt gegen die großen Hersteller wie Samsung, htc oder LG behaupten zu können.
Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Das Smartphone wird in einer wie von Medion bekannten, schlichten Verpackung ausgeliefert. Neben dem eigentlichen Smartphone findet man noch ein In-Ear Headset, das Netzteil samt Micro-USB Kabel, eine Kurzanleitung, das Sicherheitshandbuch und das SIM-Karten-Tool zum öffnen der beiden SIM-Slots.
Wenn man das Life X5001 in der Hand hält, erkennt man sofort, dass es sich um ein gut verarbeitetes Gerät handelt. Die Kanten sind sorgfältig abgerundet und und das Spaltmaß ist auch einheitlich – abstehende Kanten oder Ecken sucht man hier vergeblich. Die Bedienknöpfe (Power, Lautstärkewippe, Home-Button) sind fest integriert und bieten einen guten Druckpunkt – ein Wackeln sucht man hier vergeblich. Da das Gerät ein Unibody-Gehäuse aus Kunststoff/Polycarbonat besitzt, wurden die Slots für die micro-SIM-Karten an der linken oberen Seite des Gerätes integriert. Das Gehäuse lässt sich nicht öffnen, ein Tausch des 2.150-mAh-Akkus ist also nicht ohne Weiteres durchführbar.
Die 3 Slots (2x SIM, 1 Micro-SD) sind wie bereits erwähnt an den Seiten zu finden und schließen ebenfalls bündig mit dem Gehäuse ab. Das Smartphone, das insgesamt etwas größer ist als ein iPhone 5 (und auch anhand der Brick-Form etwas daran erinnert), liegt angenehm in der Hand. Die matte Rückseite mit dem Schriftzug „MEDION X5001“ scheint aber etwas anfälliger für Schmutz zu sein, denn schon nach kurzer Zeit konnte ich die ersten Fingerabdrücke auf der Rückseite erkennen – hier bietet Glas natürlich einen Vorteil gegenüber dem verwendeten Polycarbonat, aber man sollte immer bedenken, in welcher Preisklasse wir uns bei diesem Gerät bewegen.
Das mitgelieferte Headset tut das was es soll, wer ein überragendes Klangerlebnis erwartet, wird wohl enttäuscht werden – ein guter Klang ist anderes. Mit einer Kabellänge von knapp 1 Meter, könnt ihr allerdings das Smartphone während ihr Musik hört bequem im der Hosentasche tragen. Die Kabellänge reicht dafür vollkommen aus.
Alle drei Kartenslots sind an der rechten (Micro-SD) und linken (SIM 1+2) angeordnet. Die SIM-Slots können wie beim iPhone über einen Auswurfmechanismus geöffnet werden. Nehmt das mitgelieferte Werkzeug und drückt es in die dafür vorgesehenen Löcher, der SIM-Kartenhalter springt dann aus aus dem Slot und kann einfach entnommen werden um die SIM-Karte (Format: Micro-SIM) einzusetzen.
Das Öffnen des Micro-SD Slots dagegen, ist jedoch etwas nervig, da der Slot nicht so einfach wie die SIM-Slots über einen Auswurf verfügt – zum Öffnen der Abdeckung nehmt ihr am Besten ebenfalls das SIM-Werkzeug um die Abdeckung zu entfernen, damit ihr die Micro-SD Karte einsetzen könnt. Das Medion Life X5001 unterstützt Micro-SD Karten mit bis zu 32 Gigabyte, größere Karten werden leider nicht unterstützt.
Nach ca. 3h ist der 2.150 mAh Akku dann auch vollständig aufgeladen, wobei ich nicht das mitgelieferte Kabel und Netzteil verwendet habe, sondern ein Anker® 40W 5V / 8A 5-Port USB Ladegerät, mit dem orig. Zubehör kann es daher etwas länger dauern. Eine Ladung soll laut Medion dann für eine Gesprächszeit von 5,5 Stunden und eine Standby-Zeit von 16,5 Tagen ausreichen. In der Praxis bin ich bei normaler Nutzung dank der recht sparsamen Cortex-A7-Prozessorkerne gut über den Tag gekommen.
Display
Das verbaute Display kommt mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel (1080p) daher, diese Auflösung erreicht nicht einmal Motorolas aktuelles Moto G. Zudem ist es überraschend klar, auch bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display noch gut abzulesen, wenn man die Displayhelligkeit dazu auf die höchste Stufe stellt.
Doch da wo Licht ist, befindet sich bekanntlich auch Schatten, in diesem Fall eher „Reflexion“ – das verwendete Glas neigt für meinen Geschmack dann doch zu starker Reflexion, was bei Verwendung eines Gorilla- oder Saphirglases wohl weitaus weniger stark wäre. Auch ist es wohl nicht so strapazierfähig wie ein hochwertigeres Displayglas – nach meiner Testphase von 1 Woche konnte ich (bei normalen Gebrauch) schon winzigste Kratzer in der Oberfläche des Displays erkennen. Das verwendete IPS-Display überrascht zunächst, ist von allen Seiten gut abzulesen, lediglich bei sehr spitzem Winkeln sind die Farben etwas verfälscht.
Ein zweiter Blick auf die Front zeigt auch den zusätzlich verbauten Blitz, der bei Selfies helfen soll, euch ins richtige Licht zu rücken. Wahlweise könnt ihr diesen in der Kamera-App auch aus, dauerhaft ein, oder auf Automatik stellen.
Performance
Wohooo – 8 Kerne, Baby! Ein Test mit der Antutu Benchmark zeigt schnell das wahre Potential des Medion Life X5001 – Mit etwas mehr als 29.000 Punkten rangiert es von der Gesamtleistung jedoch noch hinter dem LG G3 und dem Google Nexus 5, was eine beachtliche Leistung ist, wenn man den Preis von aktuell 219€ berücksichtigt. Andere Hersteller rufen für diese Leistung gerne auch den doppelten Preis auf.
Auch ansonsten macht das Arbeiten mit dem Gerät sehr viel Spaß, kein Ruckeln oder Stottern wenn man schnell zwischen einzelnen Apps wechselt. Rechenintensive Spiele wie Dead Trigger 2 oder Epic Citadel laufen erstaunlich flüssig.
Der 3D-Test mit Epic Citadel ergab einen Wert von 51,1 Bildern/Sekunde bei maximaler Auflösung.
Der Arbeitsspeicher ist mit 2 Gigabyte ausreichend groß, um flüssig zwischen den verschiedenen Anwendungen zu wechseln. Die Apps starten schnell und ich habe in während meines Tests in Sachen Performance kein Problem feststellen können. Schneller geht natürlich immer, aber wie bereits erwähnt hat diese Performance dann auch einen weitaus höheren Preis.
Der interne Speicher ist 16 Gigabyte groß, wovon für persönliche Daten 13,1 Gigabyte zur Verfügung stehen. Wem das noch immer noch nicht ausreicht, kann wie bereits erwähnt um weitere 32 GB aufstocken.
Konnektivtät: Dual-SIM an Bord
Das Medion Life X5001 verfügt über Dual-SIM-Slot, beide SIM-Karten steht hierbei das 3G Netz zur Verfügung – maximal sind Download-Raten von 21,1 MBit/s (HSDPA) möglich, LTE wird com X5001 leider nicht unterstützt. Des Weiteren unterstützt das Gerät Bluetooth 4.0 und WLAN 802.11 b/g/n ein – das 5-GHz-Spektrum wird also nicht unterstützt, ebenso fehlt NFC.
Wer zum Beispiel über ein Diensthandy verfügt, kann in dem Gerät sowohl seine private SIM-Karte einlegen und auch die, die er für den Job benötigt – alternativ könnt ihr auch einen Anbieter der euch ggf. kostenloses Datenvolumen bereitstellt (z.B. Netzclub) mit eurer normalen Karte kombinieren um so euer monatliches Datenvolumen zu erhöhen. So müsst ihr nicht immer die SIM-Karten wechseln und seid immer unter beiden Nummern erreichbar, ohne ein zweites Telefon mit euch herumschleppen zu müssen.
Software
Als Betriebssystem kommt Android 4.4.2 zum Einsatz. Ob es ein Update auf Lollipop geben wird, ist noch nicht bekannt. Positiv ist, dass das X5001 eine fast unveränderte Android-Version besitzt, was die Puristen freuen wird. Auch hält man sich mit der „Bloatware“ zurück. Das mitgelieferte „Media Pack“ enthält vier Cyberlink-Kamera-Apps, die man allerdings getrost vergessen kann.
Die App Medion Outdoor Navigation ist dagegen schon etwas nützlicher, es handelt sich dabei um eine Navi-App die ihre Daten von OpenStreetMap bezieht und somit auch topografische Karten unterstützt (was Geocacher sehr freuen dürfte – mir war die Kartenansicht mit allen Details dann doch etwas zu unübersichtlich). Die App „Medion 2 Go“ ist ein Online-Shop für Medion-Produkte und kann zusammen mit den übliche Verdächtigen, wie HRS Hotels, McAfee und News Republic getrost gelöscht werden.
Kameras
Die beiden Kameras des Gerätes bieten einiges – zumindest was die Auflösung angeht. Die 13-Megapixel Hauptkamera macht bei ausreichenden Lichtverhältnissen passable Fotos. Bei geringerem Licht stellt sich jedoch schnell ein Rauschen ein, dies erkennt man schon in der Live-Preview bei abendlichen Aufnahmen. Der verbaute LED-Blitz kann hier leider auch keine Abhilfe schaffen. Das gleiche Verhalten ist auch bei der 5 Megapixel Front-Kamera zu beobachten. Das Kamera ist zudem recht schnell, so dass verwackelte Fotos von bewegten Objekten eher selten sind.
Für Selfies wurde in der Kamera-App ist ein Selfie-Auslöser eingebaut. Macht man ein Peace-Zeichen mit den Fingern, zählt ein Countdown von Drei herunter bis zum Auslösen – nette Idee.
Hier seht ihr ein Bild mit der Hauptkamera bei guter Beleuchtung.
Fazit
Alles in allem bietet das Medion mit dem Life X5001 ein Smartphone, das gemessen am Preis ein gutes Gesamtpaket liefert. Auch brauch es sich hinter der Konkurrenz nicht zu verstecken. Die Vorteile sind ein recht schneller Prozessor und die verbauten ordentlichen Kameras, die wohl immer mehr in Geräten dieser Preisklasse Einzug finden.
Wer mit den bereits aufgezählten negativen Punkten leben kann, sollte das Medion Life X5001 auf jeden Fall in die engere Auswahl nehmen. Für 219 € bekommt man ein solides Gerät ohne Design Schnick-Schnack, das dem „Normalo“ gute Dienste erweisen kann. Hardcore-User werden wohl eher davon absehen, ein so „normales“ Smartphone zu benutzen und sich im High End-Bereich umsehen.