Disclaimer: Dieser Beitrag ist nur für iPhone Nutzer relevant, aber ggf. auch für Android Besitzer interessant, denn das, was Apple nun mit CarPlay ins Auto bringt, funktioniert dank AndroidAuto / MirrorLink in der Zukunft bestimmt genauso gut, wenn nicht sogar besser.
Geständnis: Ich bin ein Apple-Fanboy! Wenn das Unternehmen aus Cupertino etwas Neues auf den Markt wirft, dann will ich es haben, dabei war ich gar kein Early Adopter: Angefangen hat es bei mir mit dem ersten iPad, dann kam das iPhone 3G, das iPhone 3GS, das iPhone 4 und beim 5. iPhone war ich enttäuscht. Apple hatte mir meinen Stecker genommen! Also wurde es noch mal ein iPhone 4, bevor ich nun – aus Gründen – auf das iPhone 6 umgestiegen bin. Da ich ja bekanntlich, auf Grund meiner Größe, unter Minderwertigkeitskomplexen leide, musste es natürlich das iPhone 6 Plus werden. Dafür musste ich mir dann sogar – kein Scherz – neue Jeans kaufen, denn das passte nicht mehr in meine Taschen.
So, genug der Vorgeschichte. Ich mag mein iPhone, ich mag iOS, ich mag inzwischen sogar MacOS und komme mit Windows – Rechnern nicht mehr klar, also habe ich auch noch das ein oder andere MacBook und einen iMac. An dem sitze ich gerade und tippe diese Zeilen, denn nun dreht sich alles um Apple CarPlay – für mich die beste Entwicklung seit es Infotainment-Systeme im Automobil gibt.
Ich mag Technik, auch im Auto. Dennoch kritisiere ich immer häufiger, dass diese ganzen technischen Spielerein, die so ein Infotainment-System (früher nannte man das Radio) heute so kann, auch dafür sorgen, dass der Fahrer immer mehr abgelenkt wird. Das gilt natürlich auch für die Fahrer, die während der Fahrt verbotenerweise ihr iPhone benutzen und es dafür in die Hand nehmen. Also welche Lösungen gab es bis dato?
Telefonie über Freisprechfunktion! Funktioniert! Gut sogar, via Bluetooth in fast jedem Fahrzeug möglich! Aber will man mit einem iPhone wirklich nur telefonieren?! Nein! Ich hätte gerne die Bedienungsmöglichkeiten vom iPhone in meinem Fahrzeug, denn ich möchte gerne – und das möchte ich wirklich – meine Apps nutzen. Spotify, Podcasts und ja – nun haltet euch fest – auch die Navigation. Steckt man das iPhone an, wird die Bluetooth Funktion gekappt, man telefoniert quasi über das Kabel – by wire – und muss auch vorher nicht erst umständlich sein Telefon verbinden. Einstecken, Code eingeben auf dem iPhone, läuft!
Warum will ich im Auto über mein Handy navigieren? Weil mein iPhone mein persönlicher Assitent ist, dort sind alle Adressen abgespeichert und diejenige, die ich nicht weiß, lasse ich Siri einfach suchen. Das funktioniert auch mit Apple CarPlay. Doch anstatt die Adresse nun mühevoll einzustellen, sage ich Siri einfach wo ich hinfahren möchte. Nachteil: Netzabdeckung! Habt ihr kein Netz, dann navigiert ihr auch nur sehr beschränkt und müsst unter Umständen doch auf die normale Technik zurückgreifen. Daher ist es gar nicht unklug von dem VAG Konzern, dass es beide Möglichkeiten gibt.
Was will ich noch im Auto? Musik hören! Ich hatte es bereits angekündigt, dass ich Spotify nutze. Bis auf eine Cover-Anzeige funktioniert auch hier via CarPlay alles gut und die Bedienung wird zum Kinderspiel! Kein heimliches Umschalten mehr am Handy, nun wird das Display vom Infotainmentsystem zur Kommandozentrale und wenn es dann tatsächlich einer wagt und euch bei eurer Spritztour mit einer SMS stört, dann könnt ihr diese auch einfach beantworten. Siri liest euch die SMS vor, ihr könnt antworten und das funktioniert hervorragend. Ausprobiert in drei verschiedenen Fahrzeugen, ausprobiert auch während der Fahrt – ich bin begeistert. In dem nachfolgendem Video habe ich einige Funktionen von CarPlay mal durchgespielt, damit ihr euch auch selbst mal einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten machen könnt:
Ja, auch Podcasts kann man darüber hören, auch das ganz einfach zu steuern entweder über den Touchscreen vom Display oder über die Tastensteuerung vom Fahrzeug. Mir würde spontan übrigens keine App einfallen, die ich täglich nutze, die derzeitig noch nicht Apple CarPlay geeignet wäre.
Vorteile von Apple CarPlay: Ihr steuert das „iPhone“ über die normalen Bedientasten vom Fahrzeug / Infotainmentsystem oder halt über Siri. Damit bleibt der Blick auf der Straße und das bedeutet definitiv mehr Sicherheit, als heimlich auf seinem iPhone herumzufingern, ständig mit der Angst im Nacken, dass man dafür bereits Punkte in Flensburg bekommen könnte. Ihr könnt natürlich auch auf eure iTunes Einkäufe zurückgreifen… So muss es beginnen, das ist eine tolle Phase, liebe Kinder der Sonne! Wir erleben gerade den Wandel: Früher haben die Automobilkonzerne sich geweigert die Schranken aufzumachen, denn schließlich wollten die das Geld verdienen. Das tun sie immer noch, denn das Infotainment-System muss der Kunde natürlich auch erst einmal kaufen.
Nun kommt aber die Kritik: Wer Apple CarPlay nutzen will, muss mindestens ein iPhone 5 besitzen. Mails kann man leider nicht vorlesen lassen und auch nicht diktieren. Bei den Probefahrten in der Toscana war die Netzabdeckung teilweise schlechter als der kariöse Fahrbahnbelag. Ohne Netz ist Siri natürlich aufgeschmissen, die Navigation funktioniert nicht und auch neue Musik kann nicht gestreamt werden, da muss man dann schon auf die Inhalte zurückgreifen, die offline zur Verfügung stehen, bzw. schon vorher heruntergeladen wurden.
Das Schöne: Dafür kann Apple nichts, auch nicht der VAG Konzern, sondern da sind die Telekommunikationsanbieter schuld und unter uns: Teilweise komme ich mir hier in Deutschland immer noch vor wie in einem technischen Entwicklungsland! Es kann doch nicht sein, dass wir hier immer noch Orte haben, bei dem mein iPhone kein starkes Netz findet, in welches es sich einwählen kann. Living on the edge, wird das E Symbol eingeblendet, dann lebt man schnell am Rande der digitalen Gesellschaft, denn ohne Netz (und doppelten Boden) spielt sich in der Regel nichts mehr ab.
Mein erster Eindruck von Apple Carplay ist dennoch mehr als nur positiv. Genau so habe ich mir die Technologie vorgestellt: Intuitiv, einfach und nun kommt ein Skoda Marketingspruch: „simply clever“. Da kommen wir dann natürlich auch zu dem ersten Fahrzeug, welches ich nun gefahren bin mit Apple CarPlay und das war kein Audi, auch kein Volkswagen, kein Mercedes und auch kein BMW – nein, es ist ein Skoda, ode besser gesagt: der neue Skoda Superb! Wer sich für das Fahrzeug interessiert, der wird hier bei Mobilegeeks.de bald einen Fahrbericht von Jan Gleitsmann lesen. Wer es nicht abwarten kann, der kann sich ja schon mal meinen Skoda Superb Fahrbericht durchlesen. Ich freue mich auf den ersten Testwagen, den ich hier in Bielefeld – bitte nun keine Witze – vor der Tür stehen habe, denn CarPlay will ich richtig ausführlich im Alltag testen und da das Infotainment-System auch in der Lage sein soll, Android Systeme zu unterstützen, werde ich auch den Test wagen, versprochen! Man hat selten eine Chance auf einen zweiten ersten Eindruck, aber der erste Eindruck hier war für mich äusserst positiv und damit meine ich durchaus den neuen Skoda Superb, aber natürlich auch Apple CarPlay und die Funktionalität.
Zweiter Disclaimer: Skoda hatte mich zu der Fahrveranstaltung eingeladen und die Reise- sowie die Übernachtungs- und Verpflegungskosten bezahlt, wer der Meinung ist, dass ich mich davon beeinflussen lasse, der macht sich auch die Schnürsenkel mit einem Vorschlaghammer zu.