Wer auf seinem Fernseher hochauflösende Games in Hollywood-artiger Grafik erleben will, der greift heute zu einer Xbox One oder Playstation 4. Obwohl die beiden Plattformen laut einer aktuellen Analyse noch gute Umsätze bringen werden, könnten sie in ein paar Jahren ihre Vormachtstellung verlieren.
Positiver Ausblick, aber mit weniger Euphorie
Sony und Microsoft sollen noch rosige Umsätze ins Haus stehen: In den nächsten zwei-drei Jahren werden die Verkaufszahlen von PS4 und Xbox One ansteigen. Diese Aussage tätigte kürzlich Eric Scmith der Firma Strategy Analytics. Ins gleiche Horn bläst die Firma DFC Intelligence.
DFC Intelligence hat seine neue Ausgabe der “Worldwide Video Game Market Forecasts” veröffentlicht. Wer sich dafür interessiert, kann die Marktvorhersage für satte 3.995 US-Dollar kaufen. Deutlich günstiger geht es bei „Gamesindustry.biz“: Die Fachredaktion schaute sich den Report an und fasst seine Erkenntnis in einer kostenlosen News zusammen.
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In „DFC: Will Sony, Microsoft remain relevant in games by 2019?” wird mehrmals der Analyst David Cole zitiert. Er zeigt auf, wie sich der Markt mit Spielkonsolen entwickeln könnte. Demnach wird die Playstation 4 auch in Zukunft – zumindest in Nordamerika – das sich bestverkaufende System bleiben. Die Prognosen für Xbox One und Wii U habe man leicht nach unten korrigiert, da sich beide Spielkonsolen nicht so entwickeln wie angenommen.
Überhaupt seien alle Marktteilnehmer, besonders Sony und Microsoft, überschwänglich in die Next-Generation-Zukunft gestartet. Anfangs ginge man laut Cole davon aus, dass man insgesamt weltweit eine Milliarde Konsolen absetzen könne. Mittlerweile sei deutliche Ernüchterung eingekehrt: Man gehe davon aus, dass die PS4 in ihrem Lebenszyklus insgesamt 100 Millionen Einheiten absetzen werde, die Nummer 2 am Markt – die Xbox One – erreiche das wohl nicht.
Microsoft und Sony sind nicht für die Zukunft gerüstet?
Trotzdem sagt DFC Intelligence dem Konsolenmarkt (inklusive Handhelds) eine positive Zukunft voraus. Die nächsten Jahren sollen die Umsätze stetig ansteigen, bis sie 2018 mit 30 Milliarden US-Dollar ihren Höhepunkt erreichen. Danach könnten sich laut den Analysten Playstation 4 & Co. schlechter als in den Jahren zuvor verkaufen.
Warum? Dazu Cole:
„The competition to deliver high-end games to the television set is going to become intense and it is unclear whether Sony and Microsoft are prepared to compete in that space.“
Microsoft und Sony würden also den Wettkampf um die Spieler vor dem Fernseher verlieren. Warum? Weil eine komplett neue Generation an Geräten auf den Markt kommen werde, die Playstation und Konsorten den Rang ablaufen. Cole erwähnte hierbei das Nvidia Shield-Tablet, in dem auch ich viel Potential sehe. Potential für eine Zukunft an noch leistungsstärkeren und innovativen Tablets, Smartphones oder Dergleichen.
Mobile ist und bleibt ein Wachstumsmarkt, das unterstreicht die Analyse von DFC Intelligence. Die Marktforscher gehen davon aus, dass 2018 mit Smartphone- und Tablet-Games erstmals leicht mehr Umsatz generiert wird als mit Spielkonsolen.
Interessant: Obwohl der PC als Spieleplattform schon mehrmals für tot erklärt wurde, hört man davon in jüngster Zeit nichts mehr. Die Analysten denken, dass unter anderem dank „Steam“ der Computer beliebter denn je werden wird. Und dass er auch im Jahre 2019 noch den Markt – zumindest umsatztechnisch – dominiere.
Es gibt eigentlich nur eine Richtung: nach oben
Obwohl natürlich niemand die Zukunft voraussagen kann, klingen die Annahmen von DFC Intelligence nachvollziehbar. Die Analysten gehen davon aus, dass sich der Markt ungefähr so wie bisher entwickeln wird: PS4 und Xbox One streben auf ihren Zenit zu, um dann dem üblichen Konsolenzyklus nach unten zu folgen. Dann wird es mal Zeit für die Nachfolger-Modelle.
Was hier aber nicht bedacht wird: Was ist mit Nintendo? Ja, die Wii U verkauft sich nicht so gut wie einst erwartet. Aber wie die Japaner kürzlich bekannt gaben, treten sie nicht nur in den Mobile-Markt ein, sondern arbeiten zudem an einem ominösen System namens „NX“. Vielleicht wird das ja ein – im wahrsten Sinne – „Game Changer“?
Und dann bleibt ja wie immer der Faktor X – der unvorhergesehene Marktteilnehmer, der die anderen in Wackeln bringen könnte. Hier sieht man mobile Geräte auf dem Durchmarsch. Das klingt ebenso plausibel.
Es bleibt also wie immer spannend. Egal, wer nun die Vormachtstellung bei den Gamern gewinnt, eines scheint sicher: Die Umsätze mit Games werden weiter zunehmen. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen des Branchenverbandes BIU, wonach alleine in Deutschland 2014 der Markt um 11 Prozent wuchs.
Bilder: Sony, DFC Intelligence