Seit dem letzten Jahr ist das Fairphone angetreten, um den Markt der Smartphones besser zu machen. Mit nachhaltigen und langlebigen Materialien, guten Arbeitsbedingungen sowie nachvollziehbaren Angaben zu den verwendeten Ressourcen verschafften sich die Macher einen super Ruf. Mit mangelnden Updates und Problemen bei der Offenlegung des Source-Codes konnten sie jedoch nicht alle Versprechen halten. Nun ist die zweite Version des fairen Telefons angekündigt und allen Versprechen nach zu urteilen hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Eine Menge Altlasten
Bereits im Vorfeld des ersten Fairphones erntete das Gerät ausgesprochen viel Vorschusslorbeeren. In der Theorie hörte sich auch alles ganz toll an und die Nutzer erwarteten ein rundherum gutes Gerät. Schnell stellte sich bei vielen aber Ernüchterung ein, denn an allen Ecken und Enden traten Probleme auf.
Zunächst mal war das Fairphone doch nicht so Open-Source wie ursprünglich versprochen. Vor allem der Chipsatzhersteller Mediatek machte diesem Ansinnen einen Strich durch die Rechnung. Fast noch schwerwiegender war zudem die Erkenntnis, dass das Fairphone doch nicht so fair ist wie vermutet. Nur ein Teil der Materialien konnte wirklich konfliktfrei und zertifiziert beschafft werden und der Auditbericht über Arbeitsbedingungen ließ Fragen offen, beispielsweise zur gewerkschaftlichen Vertretung der Arbeiter. Die angestrebte Transparenz musste so einige Abstriche machen.
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Auch in Bezug auf die Nutzung machte das Fairphone seinen Fans das Leben schwer. Kamera- und Telefonfunktionen funktionierten vielfach nicht, Fotos hatten einen Rot-Stich und Google-Apps ließen sich nicht installieren. Auch ein Update konnte dies nicht lösen, machte es für viele Nutzer sogar noch schlimmer.
Jetzt wird alles besser
Trotz der vielen Kritik hielten sehr viele Nutzer das Gerät für ein gutes Telefon; und das obwohl es technisch von Anfang an trotz des hohen Preises nicht mit anderen Top-Modellen mithalten konnte. Trotzdem schien es mit gut verarbeitet zu sein und lag obendrein gut in der Hand. Vor allem hat sich mittlerweile eine lebendige und hilfsbereits Community um das Telefon herum gebildet.
Trotzdem müssen wohl auch beim Fairphone 2 die Nutzer auf die neusten Smartphone-Features verzichten, beispielsweise auf Fingerabdruck-Sensor oder gebogenes Display. Man konzentriere sich auf die Kernfunktionen, heißt es beim Hersteller. Trotzdem möchte man bei der neuen Variante mehr Qualität bei geringerem Preis.
Auch Open-Source soll nun endlich realisiert werden. Dazu kommen die Chips ab sofort von Qualcomm. Überhaupt habe man nun mit dem Singapur-Unternehmen Hi-P einen starken Partner an Bord, der die Telefone fertigen wird.
Für genaue Details über die Hard- und Softwareneuerungen muss man sich trotzdem noch gedulden. Es soll noch langlebiger sein und eine verbesserte Kamera haben. Details folgen wohl in Kürze. Die Vorbestellungen gehen dann ab Sommer 2015 los.
Bild: Fairphone