E-Call wird Pflicht – wie reagieren die Hersteller?
Ab 2018 wird der automatische E-Call Pflicht für PKW und leichtere Nutzfahrzeuge Pflicht! E-Call? Nehmen wir mal an ihr habt einen Unfall, in dem Fall würde das System automatisch die (bzw. eine) Notrufnummer wählen und automatisch die Position übermitteln. Reagiert ihr in dem Fall nicht auf die Anweisungen von der Notruf-Zentrale, dann wird automatisch Hilfe losgeschickt, könnt ihr noch reagieren und interagieren, dann könntet ihr auch mitteilen, dass ihr unverletzt seid, aber einen Abschleppwagen benötigt. Soweit die Pflicht ab 2018, die Hersteller werden also darauf reagieren und nun sämtliche Fahrzeuge mit SIM-Karten und GPS ausstatten, doch wie kann man das noch nutzen?
Opel OnStar im Testdurchlauf
Ein gutes Beispiel für das was noch möglich ist, wäre dann wohl Opel OnStar. In den USA nutzen bereits 7 Millionen Nutzer das OnStar System, welches in den USA monatlich ca. 40 $ kostet. Dafür bekommt man aber nicht nur den E-Call Service, nein man bekommt noch viel mehr. Ihr habt z.B. einen persönlichen Ansprechpartner der euch zur Seite steht.
Hier in Europa wird in England, besser gesagt in Luton ein Call-Center aufgebaut. Dort stehen dann native Speaker zur Verfügung die in der jeweiligen Sprache nicht nur in Notfällen, sondern auch ansonsten zur Verfügung stehen. Beispiel gefällig? Ihr sucht ein gutes Restaurant. Ihr möchtet zum nächsten Zahnarzt. Ihr wollt wissen was da für eine gelbe Lampe im Fahrzeug aufleuchtet. Ihr habt eine Panne. Per Tastendruck werdet ihr mit dem Call-Center verbunden und ihr bekommt dort die Hilfe, Adressen werden euch direkt in das Auto geschickt und somit schenkt euch das System, meiner Meinung nach, Zeit! Denn ihr müsst nicht selbst recherchieren, ihr müsst nicht selbst das Navi füttern, sondern ihr könnt ruhig weiterfahren und den Blick auf der Straße lassen. Also gibt es Zeit und Sicherheit! Kein schlechter Deal.
Habt ihr eine Panne? Dann wird euch der Pannendienst geschickt. Habt ihr einen Unfall? Dann bleibt der Ansprechpartner im Call-Center solange bei euch in der Leitung bis die Rettungsteams vor Ort sind. Das Personal wird derzeitig extra fachmännisch geschult.
Wir haben das auf dem Genfer Automobil-Salon für euch einmal durchgespielt. Auf der anderen Seite der Leitung ein Mitarbeiter aus dem provisorischen Call-Center, im Auto neben mir Dr. David Voss von Opel und hier seht ihr also ein paar Beispiele wie Opel OnStar funktioniert:
Die Ferndiagnose!
Wenn ich einen Husten habe, dann kann ich meinen Arzt nicht anrufen um zu Fragen was mit mir los ist – dank Opel OnStar ist eine derartige Ferndiagnose nun aber – im beschränkten Rahmen – möglich. Die wenigsten von uns sind KFZ-Mechaniker bzw. KFZ-Mechatroniker, wer traut sich wirklich zu das Fahrzeug vor einer Fahrt zu checken? Nun haben wir im Fahrzeug ja zahlreiche Sensoren verbaut. Der Luftdruck wird bei aktuellen Fahrzeugen automatisch gemessen, die Füllstände kann man kontrollieren lassen und natürlich weiß das Auto auch wann es das letzte mal bei einer Inspektion war. Nehmen wir an, ihr wollt in den Urlaub. Wie sieht es aus dem Auto? Muss es vorher noch in die Werkstatt? Ein Anruf beim Call-Center reicht und ihr bekommt eine erste Analyse.
Die Opel OnStar App!
Optional könntet ihr auch auf die Smartphone App schauen, denn mit der könnt ihr nicht nur das Fahrzeug öffnen und schließen, nein auch die Füllstände werden euch dort angezeigt. Die Smartphone App kann auch ganz sinnvoll sein wenn ihr das Auto irgendwo in einer fremden Stadt geparkt habt und es nun sucht und im Falle das euer Fahrzeug gestohlen wird, dann hilft euch das fest verbaute System ebenfalls wieder es wiederzufinden. Die App wird noch weitere Funktionen bietet wie z.B. das Licht einschalten, die Hupe betätigen etc.
Mein Highlight? Der LTE-Router!
Jetzt kommt meiner Meinung nach aber das beste Feature: Ihr habt mit dem Opel OnStar System ein LTE Router im Auto. Bis zu 7 Endgeräte können sich per WLAN mit dem Router verbinden und das mobile Internet nutzen. Wie beim Roaming wird hier immer das beste Netz ausgesucht, denn mit der Netzabdeckung steigt oder sinkt natürlich die Lust bzw. der Frust beim mobilen surfen. Teilweise fühlt man sich in Deutschland ja wie in einem Entwicklungsland, in der Schweiz hatte ich z.B. fast immer LTE zur Verfügung. Da müssen wir hier in Deutschland noch etwas nachlegen. Dafür kann aber Opel nichts, auch nicht die anderen Hersteller, denn ein solches System wird es früher oder später in fast jedem Fahrzeug geben bzw. gibt es diese Angebote schon.
Wie sieht es aus mit dem Datenschutz?
Kommen wir zum Thema Datenschutz. Bei einem Unfall, da dürften wir uns alle einig sein, wäre das Thema Datenschutz mir persönlich vollkommen egal, da will ich schnelle Hilfe. Ansonsten bleibt die Lösung, dass man dem Fahrzeug verbietet die aktuelle Position zu übermitteln. Das verspricht der Hersteller.
OnStar ist die ersten 12 Monate kostenlos
Opel wird das Opel OnStar System in (fast) allen Fahrzeugen (den Grund wisst ihr ja nun, wird ja eh Pflicht) anbieten – in den ersten 12 Monaten bekommt man das komplette Angebot – KOSTENLOS – das heißt ihr könnt nicht nur die LTE Verbindungen zum virtuellen glühen bringen, nein auch die Leitungen im Call-Center. Selber testen, ausprobieren und später entscheiden ob ihr das System weiter in dem vollen Umfang benutzen möchtet.
Ich hätte gerne in meinem kommenden Fahrzeug Internet im Auto. Meine Kinder werden älter, ich nutze Spotify zum streamen und wer hätte nicht gerne einen unlimitierte LTE Vertrag im In- und Ausland? Ich habe durch das Streaming von Video-Material und Musik nun innerhalb von 3 Tagen in der Schweiz ca. 2 GB durchgebraten und auch wenn die Roaming-Kosten sinken sollen, es bleibt immer noch ein teurer Luxus.
Offene Fragen:
Was wird das System in Deutschland kosten, wie schlägt es sich im Alltag, bringt es wirklich die versprochenen Vorteile, wird man es im Alltag wirklich nutzen? Ich habe mich angemeldet, mir sobald das System hier in Deutschland verfügbar ist, es auszuprobieren und auch das Call-Center in England möchte ich mir ansehen! Warum? Ich finde das Thema spannend, vor allem finde ich es aber löblich, dass man hier mit richtigen Menschen interagiert und nicht mit Menschen. Auch wenn ich SIRI richtig gerne habe, einen Menschen kann SIRI meiner Meinung nach nicht ersetzen. Habt ihr Fragen zum System? Einfach hier kommentieren, ich werde diese an Dr. David Voss von Opel weiterleiten und den Beitrag hier ständig aktuell halten.
Fotos: © Opel / Video: © Ausfahrt.TV / Jens Stratmann