Wenn wir Science-Fiction-Romane lesen oder derartige Filme sehen, freuen wir uns meist auf die Zukunft. Hier fliegen Menschen durchs All, man beamt sich auf unbekannte Planeten und wenn jemand schwer erkrankt ist, dann wird er flink geheilt. Oder seine Körperteile werden durch künstliche Implantate ersetzt. Letzteres ist weniger Fiktion als man denken mag.
Eingescannte Menschen
Wie „The Telegraph“ berichtet, sind Experten der University of Nevada im Gespräch mit der US-Army, um virtuelle Kopien von Soldaten zu erstellen. Die Idee klingt einleuchtend und realistisch zugleich: Mittels 3D-Scanner sollen gesunde Soldaten vermessen und ihre Daten gespeichert werden.
Verlieren die Soldaten im Einsatz einzelne Körperteile wie beispielsweise Knochen oder Gliedmaßen, könnten diese anhand von 3D-Druckern und den zuvor gespeicherten Daten reproduziert werden. Das auch in Kriegsgebieten.
Neue Stellenangebote
HR Social Media Manager / Content Creator (m/w/d) Drägerwerk AG & Co. KGaA in Lübeck |
||
Social Media Manager (m/w/d) LogiTel GmbH in Neumünster |
||
Content Creator / Social Media Manager (m/w/d) Stroetmann Tiernahrung GmbH & Co. KG in Münster |
Kieferknochen aus Titan
Menschen bis ins letzte Detail zu erfassen und als virtuelles Modell umzusetzen, das ist mit Röntgenstrahlung, Ultraschall und MRI (Magnet Resonance Imaging) möglich. Das wird zum Beispiel bei den „Anatomage Tables“ eingesetzt. Hierfür scannt man echte Leichen ein und stellt sich auf den Tischen als dreidimensionale Modelle dar, damit zum Beispiel Medizin-Studenten daran üben können.
Auch das Ausdrucken von Körperteilen ist mittlerweile mehr Science als Fiction. Wissenschaftler haben beispielsweise bereits mit 3D-Druckern Kieferknochen aus Titan hergestellt.
Umsetzung könnte dauern
Die Möglichkeiten sind also bereits da, um verletzten Soldaten auf dem Schlachtfeld schneller helfen zu können. Somit ist verständlich, dass das Militär daran Interesse zeigt. Aber auch für Zivilpersonen wären 3D-„Ersatzteile“ eine extrem nützliche Sache.
Doch bis wir alle in den Genuss einer solchen medizinischen Versorgung kommen, wird es wahrscheinlich noch viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte dauern. Zum einen, weil die technischen Möglichkeiten erst noch intensiver erforscht und umgesetzt werden müssen. Andererseits darf auch das Thema Kosten nicht vergessen werden.
Viel Zündstoff für Diskussionen
Und was auch ganz wichtig ist: Wie geht man hier mit dem Thema Datenschutz um? Wer darf die Daten erheben, wer verwaltet sie, wer darf auf sie zugreifen, wer garantiert die Sicherheit?
In den neuen Technologien liegen also viele Potentiale – für die Forschung, die Entwicklung, der Verbesserung unseres Lebens, aber auch viel Zündstoff für heiße Diskussionen. Faszinierend.
Bilder: Anatomage Medical