Firmennamen haben oft keinen tieferen Sinn. Bei milmio ist das anders: Hinter der Abkürzung steckt das Credo „my integrity is loved; my information is ownership“. Dem folgend heißt das erste Produkt ganz passend „trustbar“. Was dahinter steckt, verrät uns der selbsternannte „Head of Everything“ Sebastian Sandrock.
Sebastian, bitte beschreibe in ein bis zwei kurzen Sätzen, was trustbar ist.
Der trustbar ist eine elegant designte, temporäre Abdeckung für Notebook-Webcams.
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Eine Webcam-Abdeckung ist keine neue Idee, so etwas findet man beispielsweise bei Amazon in verschiedenen Ausführungen. Was sind eure Unterscheidungsmerkmale?
Der trustbar ist die erste Webcam-Abdeckung, die komplett aus Aluminium gefertigt ist. Das Design ist so umgesetzt, dass es auf den meisten Notebooks nicht einmal auffällt, dass die Kamera durch eine Webcam-Abdeckung geschützt ist.
Genau das war auch unser Ziel. Wir wollten eine Abdeckung, die schlicht ist und sich in das Design der aktuellen Notebooks integriert. Wir haben uns deshalb bei unserer Umsetzung klare Prinzipien gesetzt. Eine magnetische Umsetzung konnte für uns keine Lösung sein, da dies in den meisten Fällen ein Verlustrisiko des magnetischen Teils mit sich bringt.
Auch war für unseren Anspruch wichtig, dass ein äußerst hochwertiges Material verwendet wird, welches eine gute Haptik hat und eine lange Haltbarkeit garantiert.
Auf Startnext.de bittet ihr die Crowd um finanzielle Unterstützung. Ab einer Summe von 3.100€ geht der trustbar in Produktion. Wofür werdet ihr das Geld ausgeben?
Als aller Erstes werden wir die über Startnext bestellten trustbars produzieren lassen und dann an unsere ersten Kunden ausliefern. Dies hat für uns höchste Priorität.
Von dem restlichen Geld werden wir versuchen, einen Onlineshop auf unserer Webseite milmio.com aufzubauen und den trustbar auf Lager zu produzieren. Hierdurch wollen wir erreichen, dass zukünftige Kunden schneller beliefert werden können.
Wo wird trustbar produziert?
Der trustbar wird komplett in Berlin produziert. Auch der spätere Vertrieb wird zukünftig von Berlin aus erfolgen. Hierdurch ist es uns möglich, hohe Arbeitsstandards in der Produktion zu garantieren, da wir unsere Produzenten direkt vor Ort haben und Einblick in die Produktion nehmen können. Auch können wir so eine stetig hohe Qualität sicherstellen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es Bedenken gegen trustbar gibt – zum Beispiel, dass sich der Aufkleber nicht ohne Rückstände entfernen lassen könnte oder dass man das Notebook nicht mehr richtig schließen kann. Wie könnt ihr diese Bedenken entkräften?
Wir haben lange gesucht bis wir ein Klebeband gefunden haben, dass beim Ablösen keine Rückstände zurücklässt und gleichzeitig eine hohe Haltbarkeit garantiert. Der nun verwendete Hochleistungs-Klebstoff-Film ist hoch hitzebeständig und hat eine hohe Endklebkraft. Er wird unter anderem auch im Flugzeugbau eingesetzt. Beim Ablösen bleibt jedoch nur ein Klebefilm zurück, welcher sich mit dem Finger durch Reibung einfach entfernen lässt.
Auch an dem Problem der richtigen Dicke haben wir lange gearbeitet. Da wir im Team viel mit MacBooks arbeiten, war es uns wichtig, dass die Abdeckung genauso dünn ist wie die Gummilippe der Bildschirme. Dies ist uns mit dem trustbar gelungen. Der trustbar ist nur 0,9 Millimeter dick. Hierdurch ist es möglich, den trustbar auf so gut wie allen auf dem Markt erhältlichen Notebooks anzubringen.
Bislang gibt es von euch nur ein Produkt, nämlich den trustbar. Macht es aufgrund des deutschen Bürokratie-Dschungels wirklich Sinn, für eine Idee eine Firma zu gründen?
Genauso langlebig wie wir unseren trustbar entwickelt haben, wollen wir auch selber am Markt agieren. Klar bedeutet es einen größeren Aufwand, für nur ein Produkt eine Unternehmung zu gründen. Wir sehen jedoch die Möglichkeit, unseren Kunden durch das Unternehmen milmio weitere Produkte zu bieten.
Hierfür nimmt man den Bürokratie-Dschungel doch gern in Kauf. Ich bin ein trustbar holt mich hier raus! In Zukunft können bei Erfolg durchaus weitere Produkte entwickelt werden, wie beispielsweise ein trustbar für Smartphones.
Viele Menschen haben Ideen, aber Angst vor den Hürden und Herausforderungen, die man eben als Neugründer hat. Welche Ermutigung kannst du diesen Leuten mit auf den Weg geben?
Nicht die Flinte ins Korn werfen 😉
Es wird immer wieder der Punkt kommen, an dem man alles hinterfragt und nur Hürden sieht. Ich denke Unternehmertum ist, immer wieder neu den Spaß an diesen Hürden zu entdecken. Aber wer weiß, ich bin ja auch neu in dem Business und lerne jeden Tag dazu. Vielleicht fragst du mich in zwei Jahren nochmal.
Hast du weitere Ideen/Projekte, an denen ihr derzeit arbeitet?
Ja, es gibt immer wieder neue Ideen und Pläne für Projekte. Jedoch muss man immer genau schauen, ob sich diese mit einem beschränkten Budget umsetzen lassen und dann auch seine eigenen Grenzen erkennen und Ideen wieder verwerfen. Eine wichtige Sache, die ich gelernt habe ist, nicht zu früh von Ideen zu erzählen, denn die Konkurrenz schläft ja bekanntlich nicht.
Danke für das Interview.
Bilder: milmio