Beinahe wäre ein frustrierter Vater, der einen einfachen Kinderwagen versteigerte, dank eBay ein reicher Mann geworden. Neben viel Aufmerksamkeit bekam er aber nur die harte Realität von Fake-Bietern zu spüren.
Kuriose Auktionen
Auch wenn eBay selbst weg vom Trödel-Image will, so stellt es für die meisten Menschen noch immer das dar, was es schon immer war: Eine gute Plattform, um seinen alten Kram loszuwerden.
Und für uns Journalisten ist eBay auch klasse: Angefangen vom Glückrad aus der gleichnamigen TV-Show über einen Friedhofsplatz neben Marilyn Monroe und Schumis F1-Rennwagen bis hin zum Verkauf von BASIC thinking – immer wieder ist die Plattform ein gefundenes Fressen, um über kuriose und interessante Versteigerungen zu berichten.
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So wie jetzt gerade.
Verhasster Buggy
Im Januar sorgte eine Kinderwagen-Auktion für Aufsehen. Ein Brite stellte bei eBay einen Kinderwagen ein. Nichts Besonderes. Doch sein Beschreibungstext war humorvoll und erschreckend ehrlich zugleich.
Hier schrieb er, dass er „ein grünes Monster“ zu verkaufen hätte, das vom Hersteller Phil and Teds stamme. Der Kinderwagen wurde gegen den Willen des Verkäufers von seiner Frau gekauft, die den Wunsch hegte, Kinder zu bekommen, was er (übersetzt) so beschreibt:
Wir haben viel darüber gestritten und dieser Buggy steht für alles, was mein sorgloses, günstiges, kinderfreies Leben beendete.
Desweiteren fielen Sätze wie „Wie auch immer – ich hasse diesen Buggy“ und „Mein Leben ist vorbei und dieser grüne Albtraum soll jetzt einen anderen armen Idioten quälen.“
Der lange Auktionstext wird mit folgender Aussage beendet:
Das Geld, das diese Auktion einbringen wird, wird dafür ausgegeben, dass ich mich von meinen Kindern erholen kann (wozu wahrscheinlich Alkohol und Drogen gehören werden).
Also seid großzügig, es ist für einen guten Zweck …
Hoch geflogen, tief gefallen
Steckt dahinter wahre Verzweiflung? Britischer Humor? Oder beides?
Wie auch immer: Viele hatten mit dem Familienvater Mitleid und trieben den Preis nach oben. Nachdem die Auktion mit 9,90 britischen Pfund startete, ging sie auf über 156.000 Pfund (umgerechnet rund 208.000 Euro) hoch.
Wow, mit dieser Summe hätte man dem gefrusteten Vater wirklich viel an „Schadensersatz“ zugesprochen. Doch leider endete die Story ganz anders: Anstatt einer Rekordsumme endete die Versteigerung mit einer heftigen Ernüchterung.
Ebay hat’s nicht im Griff
Wie zu vermuten war, kamen die extrem hohen Preise durch unseriöse Bieter zustande. Ebay musste deswegen viele Angebote streichen.
Am Ende erreichte der gehasste, grüne Buggy nur noch 325 britische Pfund, also 430 Euro. Besser als nichts. Das Geld reicht auf jeden Fall, um dem gefrusteten Verkäufer mit dem Pseudonym „ukjoel25“ den einen oder anderen guten Drink zu bescheren.
Abseits des Fun-Faktor der Story zeigt sie leider eine Sache deutlich: Selbst bei einer etablierten Plattform wie eBay ist man nicht sicher vor Fake-Bietern. Schade, dass das Großunternehmen das nicht besser im Griff hat.
Bild: Screenshot / eBay