Wer solo ist, der hat nicht nur das Problem, dass er einen Partner finden, sondern auch sein Single-Dasein rechtfertigen muss. Dafür gibt es nun eine Lösung: Eine virtuelle Freundin bzw. virtueller Freund, der einem ständig Nachrichten aufs Handy schickt.
Eine glaubwürdige Fake-Beziehung
Ständig piepst das Handy, weil „Schatzi“ eine SMS oder eine WhatsApp-Nachricht mit Bildern geschickt hat: Mitmenschen, die in einer glücklichen Beziehung stecken, können ziemlich nerven. Gerade befreundeten Singles, die auch gerne einen Partner hätten, geht ein solches Verhalten ziemlich an die Nieren.
Als Reaktion darauf erfindet der eine oder andere einen Freund oder eine Freundin. Die Sache hat aber einen Haken: der „Partner“ schickt keine Nachrichten. Was nun?
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Dank Smartphones und findigen Entwicklern gibt es dafür eine Lösung: Eine virtuelle Beziehung, die echt wirkt. Die kürzlich gestarteten Dienste „Invisible Girlfriend“ und „Invisible Boyfriend“ springen hier in die Presche. Nachdem man sich angemeldet und seine Handynummer hinterlassen hat, bekommt man Textnachrichten und Voice Mails, auch ein Chat mit dem Fake-„Schatzi“ ist möglich.
Das dürfte erstmals ausreichen, um zu beweisen, dass man sich in einer Beziehung befindet. Sofern niemand darauf drängt, den vermeintlichen Partner mal persönlich sehen zu wollen. Die Sache hat zudem noch drei weitere Wermutstropfen.
Auch ein erfundener Partner kostet Geld
Erstens: „Invisible Girlfriend“ bzw. „Invisible Boyfriend“ sind nicht kostenlos. Es gibt drei Pakete, von 9,99 bis 49,99 US-Dollar pro Monat, für die man sich entscheiden kann. Je nachdem gibt es mehr oder weniger Interaktion mit dem erfundenen Freund bzw. der Fake-Freundin.
Nachteil Nummer Zwei: Die Kommunikation erfolgt derzeit nur auf Englisch. Das wäre noch zu verschmerzen, wenn man sich eine gute Geschichte dazu einfallen lässt. Wer sich nun trotzdem sofort bei einen der Diensten anmelden möchte, stößt auf den dritten Malus: Bislang funktioniert „Invisible Girl/Boyfriend“ nur mit einer US-amerikanischen oder kanadischen Mobilfunknummer.
So entsteht die unsichtbare Freundin
Trotz der genannten Haken habe ich mich mal so weit wie möglich durch den Anmeldeprozess geklickt, um einen besseren Blick auf das Konzept zu erhalten. In den folgenden Screenshots seht ihr, wie man sich eine virtuelle Freundin „zusammenbastelt“.
Zuerst gibt man seiner virtuellen Freundin einen Namen und ein Geburtsdatum. Anhand einer Bilder-Auswahl kriegt sie auch ein Gesicht. Für meinen Geschmack sehen die Fotos aber zu geschönt und zu stark nach Models aus. Ein Punkt, an dem die Betreiber noch arbeiten sollten.
Im nächsten Schritt definiert man den Charakter und die Interessen der Fake-Partnerin.
Damit die erfundene Beziehung echt wirkt, bedarf es einer Story, wie und wo man sich kennen gelernt hat.
So langsam nimmt die Sache Form an und wird spannend. Doch dann kommt für deutsche Interessenten das Ende: Man soll eine amerikanische oder kanadische Telefonnummer angeben, über die man in Zukunft mit seinem Fake-Partner kommunizieren will. Over and Out.
Das hat Potential
Ob man einen erfundenen Partner braucht, um sich bei Freunden, Bekannten und Verwandten besser zu fühlen – nun ja, das muss jeder selbst für sich entscheiden. Für mich wäre das nichts. Wenn aber der äußere Druck so stark ist, dass man einen Partner vorgaukeln muss/will, dann klingt die Idee von „Invisible Girlfriend“ bzw. „Invisible Boyfriend“ nach einem gangbaren Weg.
Nun wäre es noch interessant zu wissen, ob der Premium-Dienst sein Geld wert ist. Das ist derzeit aufgrund der Länder-Eingrenzung nicht möglich. Vielleicht wird es bald einen deutschsprachigen Ableger geben? Oder ein Copy-Cat (hallo, Samwer-Brüder)? Ich denke, das Konzept hat auf jeden Fall Potential.
Bilder: invisiblegirlfriend.com