Wer etwas verloren oder gefunden hat, der suchte ein Fundbüro auf. Einfacher geht es mit dem Onlinedienst ZentralesFundbüro.de, welcher das einfache Wiederfinden von Verlorenem, Gestohlenem und Entlaufenem sowie das Einstellen von Fundsachen ermöglicht. Hinter der Idee steckt ein recht frisches Start-up aus Frankfurt/Main, das wir zum Interview gebeten haben.
Start-up – wenn man diesen Begriff hört, besonders im Bezug auf Onlinedienste – dann poppen sofort ein paar Fragen auf: Wie wollen die sich finanzieren? Wie soll und kann sich eine Idee in den Weiten des Webs behaupten? Macht es Sinn, verschiedene Social-Media-Kanäle zu betreiben und Apps für iOS, Blackyberry & Co. zu entwickeln? Diese und weitere Fragen habe ich den Gründer Markus Schaarschmidt gefragt.
Hallo Markus, bitte stelle unseren Lesern „Zentrales Fundbüro“ im Elevator Pitch-Verfahren vor.
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ZentralesFundbüro.de bietet allen, die etwas verloren oder gefunden haben, online eine zentrale Anlaufstelle, damit Vermisstes möglichst schnell den Weg zurück zum Eigentümer findet – vom Regenschirm über den Laptop bis hin zum Auto oder entlaufenem Haustier. Für Unternehmen und Behörden bieten wir darüber hinaus mit dem „Zentralen Fundbüro Manager“ eine Software-Lösung, die das Handling von Verlustsachen und Suchanfragen deutlich vereinfacht.
Wie ich gelesen habe, seid ihr erst im April 2014 gestartet und habt jetzt schon 200.000 Einträge. Wie habt ihr es geschafft, so schnell eine solche Zahl zu erreichen?
Aktuell verzeichnen wir sogar rund 204.000 Einträge. Unser Ziel war es von Anfang an, eine zentrale Anlaufstelle für sämtliche Lost-and-Found-Angelegenheiten zu bieten – sozusagen ein Google für Verlustsachen. Dementsprechend ist es natürlich sinnvoll, bei ZentralesFundbüro.de nicht nur die direkt bei uns eingespeisten Datensätze abzubilden, sondern als Meta-Suchmaschine auch die der anderen Online-Fundbüros. Diese sind meist spezialisiert, nutzen unübersichtliche Listen und sind oft auch nur schwer zu finden. Das wollten wir ändern. So haben wir es geschafft, seit dem Launch im April viele Einträge gebündelt darzustellen. Das ist natürlich mit einer enormen Recherchearbeit verbunden.
Was waren für euch die größten Herausforderungen als Start-up?
Es war ein großer Vorteil, das Zentrale Fundbüro als Projekt der NEOSULTING GmbH unter dem eigenen Dach aufbauen zu können. Die bereits vorhandene Infrastruktur vereinfachte einige Aspekte der Entwicklung und Durchführung enorm. Die größten Herausforderungen waren am Anfang das bereits erwähnte hohe Ausmaß an Recherche und Pionierarbeit – einen Dienst wie unseren gab es ja noch nicht.
Welche Aufgaben stehen nun an?
Mittlerweile haben wir natürlich auch andere Aufgaben zu stemmen: Vom Aufbau unserer Marketingkampagnen und Vertriebsarbeit bis hin zu unseren Service- und Produkterweiterungen haben wir noch viel vor uns.
Ihr seid auf Facebook, Google+, Twitter und Youtube – spielt also fast die komplette Social-Media-Klaviatur. Lohnt es sich aus eure Sicht, so viele Channels zu bedienen?
Für uns ist es sehr wichtig, unser Publikum auf allen möglichen Wegen und Kanälen zu erreichen. Die Plattform lebt von Partizipation: Je bekannter wir werden und je mehr Follower wir gewinnen, desto mehr Fundsachen finden ihren Weg in das Zentrale Fundbüro und somit auch zurück zum Eigentümer. Das ist natürlich aufwändig, aber es lohnt sich allemal.
Auch in Sachen Apps seid ihr voll durchgestartet: Zentrales Fundbüro gibt es für iOS, Android, Windows Phone und Blackberry. Sind das alles native Eigenentwicklungen oder habt ihr hier auf ein Framework gesetzt?
Wir nutzen Apache Corova als Framework und setzen bei unseren neuen Releases auf Angular JS.
Hat sich der Aufwand, eure App für verschiedene Betriebssyteme zu entwickeln, für euch gelohnt?
Ob sich die Apps für den gelegentlichen Nutzer lohnen, können wir jetzt noch nicht sagen. Interessant sind sie aber definitiv in Kombination mit dem „Zentralen Fundbüro Manager“ im B2B-Bereich. Da wir einige Entwickler in unserem Team haben, hält sich der Aufwand für eine Cross-Platform-App in Grenzen. Die Wartung und Instandhaltung ist aktuell noch eine Herausforderung.
Euer Angebot ist kostenlos. Noch, wie man in den FAQ lesen kann. Welche Arten der Monetarisierung plant ihr?
Vorweg die vielleicht wichtigste Information für unsere Nutzer: Wir haben nicht vor, für den Grundservice – das heißt das Einstellen von Fundsachen und Suchanfragen sowie fürs Matching, also der Kommunikation zwischen Suchendem und Finder – Kosten zu erheben. Für unsere Einnahmen setzen wir auf Premiumplatzierungen auf der Startseite, Suchaufträge für die automatische Benachrichtigung bei passenden Neuzugängen sowie Kooperationen mit Partnern. Auch Lizenzeinnahmen durch den „Fundbüro Manager“ sind ein Baustein unserer Gewinnrechnung. Außerdem werden wir auch im Bereich der Verlustprävention immer aktiver, das Produktportfolio bauen wir gerade entsprechend aus.
Denkt ihr auch über klassische Werbebanner nach? Wenn nicht – warum?
Ja, wobei wir noch keine aktive Suche nach konkreten Partnern gestartet haben, deren Banner wir auf unsere Seite platzieren würden. Wir ziehen aber verschiedene Branchen als Kooperationspartner in Erwägung, vorerst setzen wir aber noch auf Einblendungen durch Google AdSense. Selbst Werbebanner auf Seiten zu schalten, ist im Moment aber noch nicht im Budget vorgesehen. Auch hier setzen wir klassisch vorerst nur auf Google-Einblendungen.
Auf eurer Webseite sieht man eine Karte mit Fundorten über ganz Europa verteilt, doch die Seite ist nur in Deutsch verfügbar. Ich vermute mal, ihr werdet bald ein mehrsprachiges Angebot starten, oder?
Ganz richtig! Wir sind gerade dabei, die Plattform ins Englische zu übersetzen. Natürlich werden langfristig auch weitere Sprachen folgen. Unter einem international besser verständlichen Namen und Slogan, versteht sich.
Welche Ziele habt ihr noch für 2015?
Ganz aktuell steht die Internationalisierung von ZentralesFundbüro.de ganz oben auf unserer Agenda. Vor allem unsere europäischen Nachbarn sowie der englischsprachige Raum sind da von höchstem Interesse. Für unsere Software-Lösung „Zentraler Fundbüro Manager“ wollen wir Vertreter aus verschiedenen Branchen gewinnen und an Bord holen. Und natürlich gilt es, stets die Zahl unserer Einträge zu maximieren. Ein hohes Ziel für 2015 wäre somit, eine Million Einträge zu erreichen. Angesichts der geschätzten 20 Millionen Verlustsachen jedes Jahr in Deutschland, sollte das mit entsprechenden aufmerksamkeitserzeugenden Maßnahmen machbar sein.
Ihr habt euch also 2015 viel vorgenommen. Hierfür wünsche ich euch viel Glück und Erfolg!