Sie fühlen sich beide wie die Könige der Straße. Fest steht: Kommt es hart auf hart, haben beide grundsätzlich immer recht. Der Autofahrer, weil er ohnehin die PS-stärkeren Argumente hat, der Radfahrer, weil er sich moralisch überlegen fühlt. Schließlich fährt er umweltfreundlich und tut auch noch etwas für seine Gesundheit.
Ich bin sowohl passionierter Rad- als auch Autofahrer. Wer also hat die besseren Argumente auf Lager? Urteilen Sie selbst!
Autofahrer: Zuallerst mal: Die Straße gehört mir. Damit ist die Sache eigentlich schon erledigt. Oder fahre ich auf einem Fahrradweg herum?
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Fahhradfahrer: Das könnte ich mir bei Ihnen sogar vorstellen…
Autofahrer: Nun mal Ruhe hier auf den billigen Verkehrswegen!
Fahrradfahrer: Das Problem ist doch einfach, dass es viel zu wenig Fahrradwege gibt. Als Radfahrer wird man behandelt wie ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse. Beispiele gibt es da genug.
Autofahrer: Das ist ein Zeichen: Lassen Sie es einfach sein!
Fahrradfahrer: Warum sollte ich? Ich fahre, wann und wo ich möchte. Steigen Sie doch mal aufs Fahrrad um! Dann sparen Sie Benzin und tun sogar noch was für Ihre Figur. Kann nicht schaden.
Autofahrer: Jetzt werden Sie mal bloß nicht frech. Das brauche ich mir nicht bieten lassen. 20 Kilometer soll ich bei Wind und Wetter morgens zur Arbeit fahren? Bei Ihnen hackt es wohl!
Fahrradfahrer: Dann gibt es ja immer noch die öffentlichen Verkehrsmittel, für hartnäckige Fahrradverweigerer wie Sie.
Autofahrer: Das kommt für mich nicht in Frage. Mein Auto ist mir heilig. Und ich habe keine Lust, jeden Morgen und jeden Abend von der S-Bahn-Station zu meiner Arbeitsstelle zu laufen. Wozu gibt es Parkplätze?
Radfahrer: Es sind unbelehrbare Menschen wie Sie, die unsere Straßen zu dem machen, was sie sind: ein Tummelplatz für aggressive Individualisten, die vom Blech umgeben ihren Aggressionen freien Lauf lassen.
Autofahrer: Aggressiv? Als Autofahrer müssen wir ständig auf noch größere Idioten achten, nämlich rücksichtslose Radfahrer, die ohne Nummernschild und Licht in der Gegend rumheizen und sich aufspielen wie Verrückte!
Radfahrer: Es gibt genug Radfahrer, die sich an die Verkehrsregeln halten.
Autofahrer: Da habe ich noch keinen getroffen.
Radfahrer: Dann achten Sie demnächst mal drauf, das hilft!
Autofahrer: Merken Sie was? Sie werden schon wieder unverschämt.
Radfahrer: Ich zumindest fahre immer dem Verkehr angepasst.
Autofahrer: Ich ahne schon, was das heißt. Wahrscheinlich sind Sie einer von den Kampfradlern, die bei Minusgraden und Glätte im Berufsverkehr zwischen den Außenspiegeln der Autos herumwanken.
Radfahrer: Nein, so einer bin ich nicht. Ich wanke auf dem Radweg. (lacht)
Autofahrer: Und was ist, wenn Sie wie hier in Berlin keinen Radweg finden?
Radfahrer: Dann fahre ich selbstverständlich auf der Straße. Oder soll ich schieben?
Autofahrer: Sie kommen selber drauf. Schieben wäre ’ne echte Alternative!
Radfahrer: Ja, das würde Ihnen so passen. Sie können Ihr Auto ja auch mal schieben, so zur Abwechslung.
Autofahrer: Sie werden schon wieder frech! Wer ist denn schuld, wenn sich ein Radfahrer auf dem Glattreis vor ein Auto legt?
Radfahrer: Na, Sie als Autofahrer natürlich! Wer sonst?
Autofahrer: Ah, ok, Sie geben es also zu: Kaum passiert etwas, ist automatisch der Autofahrer schuld. Toll!
Radfahrer: Wenn die Autofahrer mal normal fahren würden, wäre das alles kein Problem.
Autofahrer: Sie können hier nicht alle Autofahrer in Sippenhaft nehmen. Ich gehöre zu denen, die ordentlich fahren.
Radfahrer: Das wird jeder Autofahrer von sich sagen. Und trotzdem haben wir die Verhältnisse, mit denen wir Radfahrer täglich konfrontiert werden.
Autofahrer: Auch wenn es mehr Radwege gäbe, würde sich an der Verkehrssituation nichts ändern. Auch jetzt fahren viele Radfahrer immer noch auf der Straße, obwohl daneben breit ausgeschildert ein Fahrradweg liegt. Das ist doch grotesk!
Radfahrer: Also ich fahre immer auf dem Radweg, wenn es einen gibt. Schon allein, um am Leben zu bleiben.
Autofahrer: Sparen Sie sich Ihre Witze, das ist nicht lustig! Im Ernstfall bin ich als Autofahrer schuld, wenn irgendetwas passiert. Das ist einfach nicht lustig.
Radfahrer: Dann fahren Sie doch einfach mal vorsichtiger!
Autofahrer: Noch mal: Ich fahre vorsichtig, darum geht es aber auch gar nicht. Problem ist, dass die Radfahrer sich als etwas Besseres sehen.
Radfahrer: Na, woran mag das liegen? Ich jedenfalls fahre mich nicht in einer Mittelklasse-Limousine spazieren. Das Gesundheitssystem könnte man auch entlasten, indem man Autofahrer zu Radfahrern macht.
Autofahrer: Das ist doch dummes Geschwätz. Ich mache auch Sport. Nur Fahrradfahren muss ich nicht unbedingt. Bin ja nicht selbstmörderisch veranlagt.
Radfahrer: Na, endlich haben Sie es kapiert. Jetzt sagen sie es doch selbst: Ihr Autofahrer gefährdet das Leben von uns Radfahrern. Ich bleibe dabei: Sie sollten auch mal Rad fahren, damit Sie sich auch mal in unsere Lage versetzen könnten.
Autofahrer: Das kann ich auch so, da muss ich nicht Fahrrad fahren.
Radfahrer: Das bezweifle ich jetzt einfach mal.
Autofahrer: Tun Sie, was Sie nicht lassen können.
Und was meinen Sie? Wer hat die besseren Argumente? Der Autofahrer oder der Radfahrer? Kommentieren Sie unten!
Mein Fahrleher sagte damals: „Jetzt kommt ihr noch alle mit dem Rad zur Fahrschule, aber an dem tag, an dem ihr den Schein habt, sind Radfahrer eure größten Feinde!“. Wie recht er doch hatte…
Das Problem liegt aber nicht im Missachten von Verkehrsregeln, sondern im Straßenbau. Radfahrer werden in der STVo eher behandelt wie Autos (Nutzung der Straße, falls kein Radweg da, Handzeichen etc.), im Straßenbau werden die Radler aber behandelt wie Fußgänger (Ampelübergänge, Radweg parallel zum Fußweg etc.). Würde man die Radfahrer besser in den Autoverkehr integrieren (wie in den Niederlanden oder Münster), gäbs viel weniger Diskussionen.
Ich schätze das liegt vor allem daran, daß wir uns in einer Übergangsphase befinden. Es wird einfach mehr mit dem Rad gefahren als noch vor 10 -15 Jahren. Ich hab seit 1990 Führerschein und Auto. Aber noch immer fahr ich gern und viel mit dem Fahrrad – einfach weil es mir riesigen Spaß macht.
Aber es begegnen einem heute einfach mehr Radfahrer als früher.
Und nicht nur mit Autofahrern, sondern vor allem mit Fußgängern kommt es immer häufiger zu unschönen Begegnungen.
Ja, tatsächlich: die Fußgänger haben in der Diskussion nämlich noch gefehlt. Die werden nämlich von „den Radfahrern“ drangsaliert: die fahren auf Fußwegen, selbst wenn es einen Radweg gibt; die fahren auf der falschen Straßenseite und gefährden sich und andere; die werden pampig zu Fußgängern, die sich angsterfüllt über rüpelige Radfahrer beschweren …..
Ich fahre Auto oder gehe zu Fuß. Und wünsche mir nichts sehnlicher, als ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz kombiniert mit einer ebenso guten und gründlichen Verkehrserziehung für Radfahrer.
Und wieder mal seitenlanges oberflächliches „bla, bla, bla“ von Ekki Kern. Ganz nett. Aber was hat das auf stern.de zu suchen?
Was für ein schwachsinniger Dialog. Warum wird sowas veröffentlicht?
Übrigens, wenn man als Radfahrer am Leben bleiben will, hat man innerorts auf der Straße größere Chancen als auf dem Radweg. Der Autor hat anscheinend keine Ahnung vom Radfahren…
Ein Problem daran ist sicherlich, dass Radfahrer keine Nummernschilder haben und sich deshalb anonym im Straßenverkehr bewegen können. Angst vor Sanktionierung hat kaum jemand, was dazu führt, dass sich die meisten Radfahrer nicht an die Regeln halten z.B. fahren mitten auf der Straße trotz vorhandenen Radwegs.
Aha, ist es denn verboten, als Radfahrer die Fahrbahn (so heißt es nämlich richtig) zu benutzen?
Und nach Ihrer Logik würde sich ja alle Autofahrer an die Regeln halten, da sie ja alle ein Nummernschild haben.
Das Gegenteil ist der Fall. Nahezu jeder Autofahrer fährt zu schnell. Und an nahezu jeder Ampel fahren mehrere Autofahrer bei Rot.
Wer es nicht glaubt, bei Youtube nach „schnell aber sexy – Der Rotlichtverstoss“ suchen.
Und was bringen Nummernschilder? Radfahrer bringen Autofahrer nicht in Lebensgefahr. Umgekehrt passiert es ständig. Ich habe mal so einen Typen angezeigt, der mich mit voller Absicht von der Straße schubsen wollte. Eine Tonne Blech gegen meine weichen Knochen. Und was passiert? Wegsperren und zwar für immer? Nein, im Gegenteil! Die Staatsanwaltschaft meint, es ist „nicht im öffentlichen Interesse“ das zu verfolgen.
@Felgen-Flo:
Tja, da gibts einen Trick. Ich zeige bei jeder Fahrradfahrt mehrere Autofahrer an und jede Anzeige führt zum Erfolg. Der Trick ist, den Autofahrer nicht bei der Polizei wegen einer Straftat (die bringt dem Staat erstmal Arbeit, aber kein Geld ein), sondern bei der Bußgeldstelle (die bringt dem Staat fast keine Arbeit, aber Geld ein) wegen einer Ordnungswidrigkeit anzuzeigen. In Hamburg reicht dabei ein Screenshot vom Video der Helmkamera und das Nummernschild/Datum/Uhrzeit/Ort. ca. 98% der Autofahrer zahlen freiwillig, der Rest zahlt dann vor Gericht eben mehr.
Der Autor ist selber wahrscheinlich kein intensiver Radfahrer. Dann wüßte er, dass die Fahrbahn wesentlich sicherer ist als der Hochbordradweg. Auf der Fahrbahn (wo man natürlich als Radfahrer fahren darf) wird man dann allerdings von Autofahrern angehupt/zu knapp überholt/angeschrien/ausgebremst/abgedrängt.
Vielleicht wären ein paar Statsitiken hilfreich:
a) bei ca. 70-80% der Unfälle zwischen Auto/Radfahrer ist der Autofahrer schuld
b) nur ca. 5% der Radfahrerunfälle geschehen mit Fußgängern. Wer dabei die Schuld hatte, ist statistisch nicht festgehalten.
c) Autofahrer töten jedes Jahr mehrere hundert Radfahrer. Radfahrer töten jedoch keinen einzigen Autofahrer
d) Autofahrer verletzten jedes Jahr mehrere Tausend Radfahrer. Radfahrer verletzen jedoch so gut wie keine Autofahrer.
und so weiter und so fort….
Punkt A) und B) in Ordnung.
Aber erklären Sie mir mal C) und D).
Wie soll den ein Radfahrer einen Autofahrer verletzen oder töten (bei direktem Kontakt. Gefährliche Ausweichmanöver oder Kontrollverlust ist eine andere Sache).
Das sind ja auch ganz andere Kräfteverhältnisse. Und ein Autofahrer hat schließlich etwas mehr Knautschzone und Airbags als ein Radfahrer..
Dämliche Kommentarfunktion hier. Man kann nur auf den Ursprungskommentar antworten.
@Madleine: Natürlich sind c und d fast unmöglich. Deswegen sollten die Autofahrer hier gerade eben nicht so rumtönen. Sie sind schließlich nie die Opfer sondern meistens die Täter.
Wenn neben der Fahrbahn ein mit dem Verkehrszeichen 237 gekennzeichneter Radweg vorhanden ist, ist es streng genommen tatsächlich verboten, mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn zu fahren.
Das zeigt vor allem eins: es ist schon etwas dran, daß viele Fahrradfahrer auf Regeln pfeifen, weil sie so gut wie nie für eigenes Fehlverhalten sanktioniert werden.
Ich vermisse übrigens eine Begründung für die Behauptung, daß das Fahren mit dem Fahrrad auf einem „Hochbord-Fahrradweg“ oder generell einem Fahrradweg gefährlicher sei als das (möglicherweise nicht erlaubte) Fahren auf der Fahrbahn.
Radfahrer auf der Fahrbahn bei vorhandenem VZ 237, 240, 241, die ohne Grund auf der Fahrbahn fahren sind EXTREM selten. In Hamburg sehe ich davon zumindest so gut wie keine. Radfahrer, die trotz VZ 237, 240, 241 auf der Fahrbahn fahren haben einen Grund. Meistens ist der Grund:
– zugeparkte Radwege
– Mülltonnen auf dem Radweg
– Gastronomie auf dem Radweg
– Lieferverkehr auf dem Radweg
– Sperrmüll auf dem Radweg
– Radweg viel zu schmal
– Radweg unbenutzbar weil zugewuchert
– Radweg unbenutzbar weil die Felgen aufgrund des Radwegzustands auseinanderbrechen würden
– Handyzombies in Scharen auf dem Radweg
– usw. uns so fort
Dabei darf der Radfahrer bei Hindernissen NICHT auf den Gehweg ausweichen, sondern muss die Fahrbahn nutzen.
Und zur Begründung, warum Radwege gefährlicher sind:
Es gibt da so eine wunderbare Erfindung, die heisst Google. Damit kann man Sachen im Internet suchen. Dann würde man z.B. so wunderbare Dinge finden, die man Statistiken und Experteneinschätzungen nennt.
Ich persönlich muss in Hamburg, MEHRMALS am Tag eine Vollbremsung hinlegen weil ich auf dem benutzungspflichtigen Radweg fahre und ein Autofahrer mich beim Rechtsabbiegen „übersieht“ (in Wahrheit guckt er nämlich gar nicht, wie laut Statistik ca. 35% der Autofahrer) oder weil ein Autofahrer aus einer Ausfahrt/Nebenstraße herausgeschossen kommt und den querenden Fußweg/Radweg als Beschleunigungsstreifen sieht.
Und jetzt noch Fußgänger vs. Radfahrer 🙂
Ich habe gerade gelernt, dass Radfahrer tatsächlich nicht an Fußgängerampeln halten müssen wenn auf dem Radweg kein weißer Strich ist. Sprich, ich muss beim überqueren der Strasse dann auf selbiger stehen bleiben und auf eine Lücke im Fahrradverkehr auf dem Rad- und dem Fußweg warten.
Verehrtester Herr Fahrlehrer, lesen Sie doch bitte einmal das Urteile des Bundesverwaltungsgerichtes:
„Das Gericht bestätigte, dass Radfahrer im Regelfall auf der Fahrbahn fahren dürfen und Städte und Gemeinden nur im Ausnahmefall Radwege als benutzungspflichtig kennzeichnen dürfen. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am 18. November 2010 in einem wegweisenden Grundsatzurteil die Rechte der Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer gestärkt. Das Gericht bestätigte, dass Radfahrer im Regelfall auf der Fahrbahn fahren dürfen und Städte und Gemeinden nur im Ausnahmefall Radwege als benutzungspflichtig kennzeichnen dürfen. “
Danach wäre es geboten daß säumige Kommunen diesem Urteil nachzukommen haben, was sie – wenn überhapt – mit fadenscheinigen Begründungen verweigern.
Was hat eigentlich dieser Dialog auf Grundschulniveau im Stern zu suchen. Da gibt es doch sicherlich spannendere Bloggeraussagen im Netz als diesen Blödsinn.
Ja wieder mal ein uraltes Thema im neuen Jahr etwas witzig aufbereitet. Gibt es denn jetzt auch schon eine Januar Loch,
eine Jahreszeit in der ja eigentlich sowieso wesentlich weniger Radfahrer unterwegs sind?!
Vielleicht doch etwas zu Thema. Ja das Radnetz könnte besser ausgebaut sein, vor allem da die Radfahrer immer mehr zunehmen werden, als ich meine nicht von den Kilos.
Aber wo soll der Platz in den Städten für den Radweg herkommen? Ach ja, in dem man Radwege auf die Fahrbahn pinselt und Radfahrer und Autos noch näher zusammen bringt, ist ja auch so schön billig.
Aber dann ist es auch verständlich, wenn ein Autofahrer, der hinter einem auf der Straße fahrenden Fahrradfahrer herschleichen muss, weil der Gegenverkehr ein Überholen nicht zulässt, nicht gerade begeistert ist.
Es scheint irgendwie in der Natur zu liegen, dass die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer sich regelmäßig in die Quere kommen. Radfahrer und Auto, Radfahrer und Fußgänger, Auto und LKW, schnelle und langsame Autos, …
Die Gefährdung von Radfahrern und auch Fußgängern ist ein anderes Thema.
Was ich bei Radfahrer und Fußgängern nicht verstehen, die sich ja immer wieder darauf hinweisen, zu den schwächeren
Verkehrsteilnehmer zu gehören, warum diese die StVO permanent ignorieren, ja auch diese Untersuchung gibt es.
Rote Ampel, Fahrrichtung auf dem Radweg, Handzeichen, technische Ausstattung (Beleuchtung), Schulterblick …..
Ältere Menschen und Kinder sind schwächere Verkehrsteilnehmer, aber ansonsten hat jeder Fußgänger und Radfahrer mehr Überblick und Wahrnehmungsmöglichkeiten im Verkehr als ein Autofahrer, ein 40-Tonner Fahrer o.ä. , leider wird es von diesen nicht genutzt.
Nein man bringt sich hingegen in Gefahr in dem man Verkehrsregeln nicht beachtet.
@Heinz Müller:
Mir sind nur wenige Gemeinden bekannt, die benutzungspflichtige Radwege „mit fadenscheinigen Begründungen“ beibehalten und die entsprechenden Verkehrszeichen nicht entfernen.
Der weit überwiegende Teil der gekennzeichneten und benutzungspflichtigen Radwege wurde mit sehr guten Begründungen angelegt UND beibehalten. Eine der wirklich guten Begründungen ist eine gegenüber dem Durchschnitt deutlich erhöhte Zahl von Unfällen mit Radfahrern auf gerader Strecke. Ursache sind u.A. „Nebeneinanderfahren von Radfahrern auf schmalen Fahrbahnen“, „fehlende Beleuchtungseinrichtungen am Fahrrad“, „überhöhte Geschwindigkeit des Rades und daraus resultierender Sturz auf die Fahrbahn, teilweise in den Gegenverkehr“.
Die maroden Radwege sind übrigens ein Ergebnis der Pflichtentbindung auch der Gemeinden. Ein nicht benutzungspflichtiger Radweg muß nicht verpflichtend instand gehalten werden und in Zeiten künstlich klammer Kassen wird da natürlich liebend gern gespart. Es waren aber nicht die Autofahrer, die von der Benutzung von Radwegen freigesprochen werden wollten…
Es nützt aber alles nix, wenn Radfahrer weiter fröhlich die Radwege meiden und bei Konflikten auf der Fahrbahn die „Opferkarte“ ziehen können. Da ist meiner Meinung nach ein Umdenken fällig. Risikobeteiligung des erwachsenen Radfahrers bei Regelübertretungen wäre z.B. ein Weg, ein „Miteinander“ im Straßenverkehr herbeizuführen.
Nachschulungen für Autofahrer, die ein Problem mit dem Genick und deshalb den Seitenblick beim Abbiegen verlernt haben, wäre ein anderer.
Blindflug dank Mobilfon vor der Nase ist auch ein wichtiger Punkt, der dringend behandelt gehört.
Manch ein Gericht in Deutschland sieht das inzwischen sehr ähnlich. Von daher denke ich, daß sich da was ändern wird, auch wenn das vielen Radfahrern/Autofahrern nicht gefallen wird. Man kann dann ja nicht mehr machen, was man gerade will…
@fahrlehrer:
Ich hoffe mal, dass Sie nicht in echt ein Fahrlehrer sind. Ich weiß auch nicht, in welchem Fahrradschlaraffenland Sie leben, in dem es so gut wie keine laut PLAST, ERA, VwVStVO illegal ausgeschilderten benutzungspflichtigen Radwege gibt. In Hamburg sind schätzungweise 95% der benutzungspflichtigen Radwege illegal ausgeschildert, da sie nicht den Anforderungen entsprechen.
Und Ihre Aussage, „Ursache sind u.A. “Nebeneinanderfahren von Radfahrern auf schmalen Fahrbahnen”, “fehlende Beleuchtungseinrichtungen am Fahrrad”, “überhöhte Geschwindigkeit des Rades und daraus resultierender Sturz auf die Fahrbahn, teilweise in den Gegenverkehr”.“ können Sie ja bestimmt mit Zahlen belegen?
Ach, können Sie nicht?
Liegt wahrscheinlich daran, dass Sie diese Aussage frei erfunden haben
Dieser Passus ist allein deshalb Quatsch, weil er nicht auf verkehrswegebedingte Gefahren- sondern auf Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern abhebt. Das aber ist nicht Gegenstand der Gerichtsentscheidung.
Was rechtskonformes Verhalten der Kommunen angeht, habe ich einerseits seit rd. vier Jahren Kontakt mit unserer Kommune. Es wurde mein Hinweis entgegengenommen, an den Landkreis weitergeleitet, der seinerseits sein Heil in der Flucht beim Ministerium suchte. Sinngemäße Begründung: Es müsse eine einheitliche Praxis erarbeitet werden.
Das ist ein erbärmliches und dazu rechtlich fragwürdiges Verlagern der eigenen Verantwortung.
Das Gericht hat eindeutige Aussagen getroffen, die Umgesetzt werden können/müssen. Aus praktischer Sicht ist leicht nachzuvollziehen, daß allein die örtlichen „Organe“ anhand der maßgebenden Parameter beurteilen können, welche Entscheidung nun Platz greifen soll. Da hilft kein Minister.
In gleicher Weise agieren – bis auf eine – die Nachbarkommunen.
Ich darf jeden Morgen erleben, wie sich Radfahrer selbst in Gefahr bringen. Schulterblick nach hinten vor dem abrupten Wechsel von Gehsteig auf Fahrbahn? Fehlanzeige. Autofahrer können ja schliesslich des Fahrradfahrers Gedanken lesen.
Durchfahrt einer Einbahnstrasse. Fahrradfahrer kommen mir ENTGEGEN! Und nicht etwa auf dem Gehweg, nein auf der Strasse.
Oma, schwer bepackt mit Einkaufstaschen an beiden Lenkern eiert auf der Strasse rum. Mensch, wozu wurden Fahrradkörbe und -taschen erfunden?
Meine absoluten Lieblinge: Fahrradfahrer, die ihrer Muskelkraft mistrauen und im 1. Gang fahren. Selbst Schnecken sind schneller!
„Schulterblick nach hinten vor dem abrupten Wechsel von Gehsteig auf Fahrbahn? Fehlanzeige. “
Stimme ich Ihnen zu. Leider sind viele Radwege so gebaut, dass sie auf einmal unvermittelt urplötzlich im Nichts verschwinden oder hinter einer Littfasssäule/Baum/Sehhinderniss auf die Fahrbahn geleitet werden. Aber hey, ist ja nicht Ihr Leben, was da gefährdet wird.
„Durchfahrt einer Einbahnstrasse. Fahrradfahrer kommen mir ENTGEGEN! Und nicht etwa auf dem Gehweg, nein auf der Strasse.“
Radfahrer dürfen immer, abgesehen von Autobahnen und Schnellstraßen auf der Straße fahren. Meistens dürfen sie sogar auf der Fahrbahn fahren. Nie dürfen sie hingegen auf dem Gehweg fahren. Und sehr oft dürfen sie sogar in Einbahnstraßen entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf der Fahrbahn fahren.
„Oma, schwer bepackt mit Einkaufstaschen an beiden Lenkern eiert auf der Strasse rum. Mensch, wozu wurden Fahrradkörbe und -taschen erfunden?“
Solange sie noch sicher fahren kann ist das sogar erlaubt. Und wo soll sie denn sonst bitteschön „rumeiern“?
„Meine absoluten Lieblinge: Fahrradfahrer, die ihrer Muskelkraft mistrauen und im 1. Gang fahren. Selbst Schnecken sind schneller!“
Fahrradfahrer können es auch echt keinem recht machen. Fahren sie unter 15Km/h sind sie Schnecken. Fahren sie über 15 Km/h sind sie gefährliche Raser. Fahren sie auf der Fahrbahn, sind sie asoziale Verkehrshindernisse. Fahren sie auf dem Gehweg, sind sie asoziale Kampfradler.
Zitat: „Ein Problem daran ist sicherlich, dass Radfahrer keine Nummernschilder haben und sich deshalb anonym im Straßenverkehr bewegen können. Angst vor Sanktionierung hat kaum jemand, was dazu führt, dass sich die meisten Radfahrer nicht an die Regeln halten z.B. fahren mitten auf der Straße trotz vorhandenen Radwegs.“
Das und noch ganz andere Sachen/Verstöße schaffen die meisten Autofahrer auch im Straßenverkehr trotz Nummernschild.
Das die meisten Radfahrer keine Angst vor Sanktionen haben kann ich mir gut vorstellen … die meisten Radfahrer haben glaube ich eher Angst um ihre Gesundheit, weil Autofahrer zu wenig Rücksicht nehmen. Ein Auto wird schnell zur einer „Waffe“ ab einer gewissen Geschwindigkeit, daher sollten sie auch Rücksicht auf andere nehmen.