Mit diesem Artikel endet meine Test-Trilogie zum Nvidia Shield. Ich sage euch, was das Gaming-Tablet noch alles kann, an welchen Dingen Nvidia arbeiten muss und wie mein Gesamteindruck ausfällt.
Streichbares Feature
Im letzten Teil meines Tests habe ich viele Worte über das größtenteils gelungene Gamepad verloren. Darüber hinaus hat das Shield noch eine Eingabemethoden zu bieten, die ich bereits mal angedeutet habe: Nvidia liefert sein Tablet mit einem Eingabestift aus. Der ist im Gehäuse verstaut und geht so nicht verloren.
Zieht man den Touchpen aus seinem Schacht, so startet automatisch die passende App: „Nvidia Dabbler“. Mit ihr kann man sich als Zeichenkünstler betätigen oder einfach Notizen handschriftlich festhalten. Das funktioniert ganz gut, auch wenn ich die Bedienung der Software gewöhnungsbedürftig finde. Unterm Strich meine ich: Ganz nett, aber nichts, was Gamer bräuchten. Meiner Meinung könnte sich Nvidia in Zukunft dieses Feature sparen.
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Was gibt es sonst noch über das Shield zu erwähnen? Zum Beispiel, dass es über zwei 5 Megapixel-Kameras verfügt. Nach ein paar Schnappschüssen kann ich sagen, dass sie ihren Zweck erfüllen, aber mich nicht vom Hocker gehauen haben. Für Selfies oder Twitch-Streams, die über die vorinstallierte App schnell verfügbar sind, reichen die Kameras sicherlich aus.
Alleinstellungsmerkmale, die noch nicht rocken
Viel Power in ein Tablet zu stecken, um sich von der Konkurrenz abzuheben, das ist ein guter Ansatz. Einer, der schnell kopiert werden kann. Das wusste Nvidia und packte zwei weitere interessante Features dazu: „Gamestream“ und „Grid“.
Mit „Gamestream“ lassen sich PC-Spiele über das heimische WLAN-Netz auf das Shield streamen, wobei das Gamepad als Controller und das Tablet als Bildschirm (bzw. der angeschlossene Fernseher) fungieren. Hierfür benötigt man allerdings spezielle Hardware-Voraussetzungen (z.B. eine GeForce GTX 650), die meine alter Rechner leider nicht erfüllt. Somit konnte ich „Gamestream“ nicht testen.
Egal, denn mehr habe ich mich auf „Grid“ gefreut. Hierbei handelt es sich um einen Cloudgaming-Dienst wie beispielsweise OnLive oder Playstation Now (ehemals Gaikai). Also ging ich freudig in den entsprechenden Menüpunkt in der Hub-App – und wurde vertröstet. Der Dienst ist aktuell nur in Teilen der USA und Irland verfügbar, in Deutschland soll er laut Nvidia 2015 starten. Schade, denn seit Jahren verfolge ich das Cloudgaming-Treiben mit großem Interesse und bin sehr gespannt, ob und wie Nvidia das heikle Thema (Stichwort: Latenz) lösen kann.
Wie lange hält es durch?
Nachdem ich das Shield mehrere Tage im Einsatz hatte, stellt sich natürlich die berechtige Frage nach der Ausdauer des Gerätes. Im normalen Einsatz (das heißt: etwas spielen, Updates laden und Features testen) hielt der Akku bis zu sieben Stunden lang durch. Hatte ich das Tablet im Dauereinsatz, gerade mit rechenhungrigen 3D-Games, dann machte es nach rund drei Stunden schlapp. Diese Werte gehen für mich in Ordnung. Wobei abzuwarten ist, wie sich der Akku über einen längeren Zeitraum verhält.
Was mich allerdings nach ein paar Tagen nervte, war der geringe interne Speicher. Die 16 GB meines Testmusters waren aufgrund der mittlerweile mehrere Gigabyte großen Games und Updates schnell voll. Somit ist es ratsam, sich noch eine SD-Karte zuzulegen.
Fazit
Wie jedes Gerät hat auch das Nvidia Shield Licht- und Schattenseiten. Einerseits fand ich es extrem schade, dass der Clouddienst „Grid“ noch nicht nutzbar ist und dass manche Apps wie beispielsweise „Half Life 2“ ihren Dienst verweigerten – das sind Kinderkrankheiten, die hoffentlich bald ausgebügelt werden. Aber zum jetzigen Zeitpunkt trüben sie den Gesamteindruck. Andererseits hatte ich viel Spaß mit dem Power-Tablet, da die Steuerung über das Gamepad in Verbindung mit der High-End-Hardware Konsolenfeeling aufkommem ließen.
Unterm Strich stellt für mich das Shield eine gute Gaming-Plattform mit viel Potential dar. Wenn Nvidia bald nachbessert, ist das Shield genau mein Ding. Android als Unterbau zu nehmen und ordentlich Power in ein Tablet zu packen, das ich jederzeit herum tragen kann, um zu spielen – das ist meiner Meinung nach ein guter Weg.
Ja, ja, ich weiß schon, was die Konsoleros mir entgegen werden: Die Grafik von mobilen Games hängt den aktuellen Spielkonsolen um Jahre hinterher. Stimmt. Aber das ist mir völlig egal. Wer beispielsweise mal eine Runden „Asphalt 8“ mit dem Gamepad gezockt hat, der vergisst, dass er „nur“ mit einem Tablet spielt. Eine schicke Grafik ist zwar nett, aber unterm Strich zählt der Spielspaß. Zehntausende von Apps – und die Anzahl wächst jede Sekunde unaufhaltsam an – bieten genau das.
Somit stellt das Shield zwar aktuell noch keine echte Konkurrenz für Playstation, Xbox & Co. dar – aber ein erster Schritt ist getan. Ich kann mir gut vorstellen, wenn Nvidia weiter in diese Richtung Gas gibt, dass es noch zu einem interessanten Schlagabtausch kommen könnte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Mich hat das Nvidia Shield begeistert und werde es ungern wieder zurückgeben!
Was denkt ihr über das Shield? Besitzt es Potential oder ist es ein müder Versuch, gegen die „großen“ Konsolen anzustinken?
Offenlegung: Der Hersteller hat uns das Gerät zum Test angeboten und leihweise zur Verfügung gestellt.
Bilder: Nvidia, Jürgen Kroder