Jetzt schreibt der Pallenberg also auch noch Testberichte ueber Flugreisen oder was? Yup, denn eigentlich bin ich genau in diesem Bereich ein durch viele Weltumrundungen gestaehlter Vollprofi. Wer im Jahr so seine 250 000 Meilen ueber den Wolken abreist, der hat nicht nur eine ganze Menge gesehen, sondern auch eine Menge zu erzaehlen und genau das gehe ich nun hier in den naechsten Wochen an… Die Liste an Fluegen, Airlines und Klassen ist lang, aber fuer meinen Auftaktartikel war mir direkt klar, dass ich mir die neue Premium Economy Class der Lufthansa vornehmen werde mit der ich von Hong Kong nach Frankfurt und zurueck gereist bin.
Werbung
Weltweit günstige Flüge finden, unter lufthansa.com
Seit Ende November 2014 bietet Lufthansa die neue Klasse an und spricht dabei gar von einem voellig neuen Reiseerlebnis, welches auch ueber landesweite Kampagnen kommuniziert wird. Was zur Zeit nur auf einer ueberschaubaren Anzahl an Interkontinentalfluegen angeboten wird, soll innerhalb der naechsten 12 Monate auf allen Verbindungen verfuegbar sein und das wurde auch Zeit. Als loyaler „Star Alliance“ Kunde liefen Verbindungen nach Europa nur ueber EVA, die mit ihrer „Elite Class“ ein aehnliches Produkt im Portfolio hatten aber halt nicht Deutschland ansteuerten. Schoen hier nun eine Alternative zu haben…
Check-In & Boarding
Der Flug von Taipei nach Hong Kong dauerte gerade einmal 75 Minuten und da die Lufthansa erst am spaeten Abend gegen 23:20 Richtung Frankfurt abhebt, blieb mir genug Zeit mich in den Star Alliances Lounges aufzuhalten. Damit ich hier keine falschen Hoffnungen wecke… Eine Buchung in der Premium Economy beinhaltet keinen Lounge-Zugang. Als Vielflieger habe ich jedoch diverse „Kaertchen“ in den Reise-Unterlagen und kann mich so in Hong Kong innerhalb der Thai- und der United-Lounge aufhalten, wobei ich ganz klar hier Thai empfehlen kann (auch wenn die Internetverbindung eine Katastrophe ist, jedoch holt der frische Curry alles wieder raus).
Der Check-In und Boarding Prozess gestaltete sich im Vergleich zur „Economy“ nicht anders. Dank Star Alliance Gold-Status durfte ich mich in die etwas kuerzere Schlange einreihen und war somit frueh genug im Flieger um die noch leeren Sitzreihen zu bewundern. Leer? Warum? Nun, offiziell sollte die Premium Economy von Hong Kong nach Frankfurt erst ab dem 3.12. durchstarten und offenbar wussten noch nicht so ganz viele Kunden von ihrem Glueck.
Ausstattung und „Bequemlichkeit“
Was erwarte ich von der naechsthoehren Klasse? Bequemere Sitze, mehr Beinfreiheit, ein besseres Display und hier und da vielleicht noch ein paar Goodies bezueglich der Usabilityund Bedienung des Entertainment-Systems. Aber zuerst faellt der Blick natuerlich auf die Sitzreihen, die in einer 2 -4- 2 Konfiguration angeordnet sind (Die Economy hat 3 -4- 3).
Das sieht doch wohl mal kraeftig nach Platz aus, oder? Alles auch noch niegelnagelneu, wobei ich mir vielleicht eine etwas mutigere Farbgebung gewuenscht haette. Ich bin uebrigens 1 Meter 87 gross und konnte auf den ersten Blick erkennen, dass ich mich hier ordentlich ausstrecken kann.
Im Vergleich zur „normalen“ Economy sind die Sitze 3 cm breiter (wobei durch die neue Mittelkonsole insgesamt 10 cm mehr Platz zur Seite bestehen) und der Abstand zur Vorderreihe wuchs von 79 auf sehr angenehme 97 cm an.
Die sehr breiten Kopfstuetzen lassen sich stufenlos verstellen und an den Seiten einklappen, dennoch fing auch ich innerhalb kuerzester Zeit damit an, mir aus diversen Kissen die Wohlfuehlstufen hochzuleveln, was letztendlich uebrigens in einem tiefen und erholsamen Schlaf endete.
Last but not least ist es natuerlich wichtig, wie weit sich die Rueckenlehne nach hinten neigen laesst. Im Vergleich zur Economy sind das zwar nur 9 Grad mehr, aber damit kommt man auf insgesamt 130 Grad und die machen sich extrem positiv bemerkbar (ich wiederhole mich hier sehr gerne… 8h Schlaf schaffe ich ich sonst nur in der Business).
Anschluesse fuer USB erwarte ich inzwischen in jeder Klasse. Das muss einfach zum Standard gehoeren und dies bietet die Premium Eco. Dazu kommen Steckdosen am unteren Ende der Mittelkonsole, Fussstuetzen, Getraenkehalter und ein Standard 3.5mm Klinkenstecker. Endlich will man fast sagen, wobei man bei der Lufthansa den eigenen Kopfhoerer auch bisher an den Doppeleingaengen nutzen konnte. Wohlgemerkt in Stereo!
Mal davon abgesehen, dass es bereits vor dem Start einen kleinen Begruessungsdrink gibt (Schaumweine habe ich in der Werbung zwar gesehen, es wurde mir jedoch „nur“ OJ und Wasser kredenzt und den leider im Plastikbecher), findet sich an der Seite der Mittelkonsole auch ein kleines „Flight Amenities Kit“, welches in einem hochwertigen Taeschchen mit Leder-Applikationen verpackt wurde. So gefaellt mir das Lufthansa.
Die ebenfalls zur Verfuegung gestellten Slipper und die nuechterne, aber durchaus waermende Decke, nimmt man nach diesem Erlebnis nur noch am Rande wahr. „Nice to have“, aber nichts besonderes.
Ausstattung und „Bequemlichkeit“ (nope, wir werden dieses schoene Woertchen nicht durch das langweilige „Komfort“ ersetzen) wissen zu ueberzeugen und schnappen sich hier 8.5 bzw. 9 von 10 moeglichen Punkten. Ueberzeugende Ergebnisse wie ich finde und fast schon ein Klassenunterschied zur „Elite“ bei EVA Air.
Essen
Sind wir doch mal ganz ehrlich… lecker Essen waehrend eines 11h dauernden Fluges ist was richtig feines und nichts nervt mich mehr, als wenn man mir ein Mahl serviert, welches aussieht und schmeckt als haette BASF ein Fastfood-Restaurant eroeffnet. Hier breche ich generell eine Lanze fuer die Lufthansa, denn bisher habe ich in all den Jahren immer sehr gute Erfahrungen gemacht und dementsprechend hoch waren die Erwartungen.
Wenn du waehrend des groessten Teil des Jahres der asiatischen Kueche froehnen kannst, dann ist die Auswahl alles andere als schwierig. Man reiche mir das Haehnchengeschnetzeltes und selbstverstaendlich literweise Ginger Ale. Nein, ich bin kein Tomatensaft-Mensch und dem Weine spreche ich nur zu, wenn ich z.B. mit Nicole Scott zusammen unterwegs bin und wir ueber die Zukunft unserer Projekte „brainstormen“… ich brauche Ginger Ale und das nicht zu knapp. Wermutstropfen hierbei: auch nach der 3. Bestellung mussten die Dosen wieder aus der Kueche geholt werden, aber die 2, 3 Minuten des Wartens ueberlebte ich ohne Anzeichen einer kurz bevorstehenden Dehydrierung.
„Sei nich so pingelig“ hat meine Oma immer mal wieder zu mir gesagt. Doch, moechte ich sein! Wer um die 1500 Euro fuer 2 Fluege ausgibt, der kann in diesen insgesamt 24 Stunden auch einen entsprechenden Service erwarten. Die Premium Economy definiert diesen erst einmal ueber Porzellan, in dem jedoch die gleichen Speisen wie in der Economy serviert werden. Werden diese dadurch schlechter? Natuerlich nicht und das spricht somit auch fuer die Qualitaet der Economy.
Das Geschnetzeltes haette ruhig ein wenig waermer sein koennen, die Kartoffeln waren zu meiner Verwunderung nicht zerkocht (was durch die nachtraegliche Erhitzung im Flieger immer wieder passiert), der Broccoli eher so „medium-knackig“, aber das Soesschen eine Kombination aus Zutaten, die mich letztendlich mit einem Broetchen die Reste aufdippen liessen. Die Nummer war verdammt lecker!
Der Karotten-Gurkensalat mit dem geraeucherten Entenfleisch war frisch, knackig und gut gekuehlt, wobei er mir ebenfalls nicht ansatzweise das Gefuehl vermittelte hier ein Abendessen aus einer Economy-Klasse zu erhalten und genau das wurde durch den hervorragenden Ruebli-Kuchen noch einmal bestaetigt. Fehlte eigentlich nur die Frage: „Herr Pallenberg, darf es ein Nachschlag sein?“
Auf dem Rueckflug gab es zwar haargenau das gleiche Menue, aber das zerrupfte Haenchenfleisch der Eidgenossen wurde leider nicht noch einmal serviert. Stattdessen gab es „Spicy Beef Irgendwas“ mit Reis. Schade, war dennoch ganz lecker.
Wer A wie Abendessen sagt, muss auch F wie Fruehstueck verkraften koennen und somit ging ich auch dieses lukullische Experiment nach einem ausgiebigen und erholsamen Schlaf ein.
Sieht alles irgendwie nach dem Klassiker aus, den man auch auf so ziemlich allen anderen Airlines bekommt (ich rate bei den Chinesischen nachwievor von Congee ab, welches hier in Taiwan extrem beliebt ist) und obwohl es schmackhaft und abermals gut temperiert war, bin ich dann doch eher der: „Kann ich bitte ne Knifte Graubrot mit Kaese und Salami haben“ Kunde, der sich dann direkt am Frankfurter Flughafen bedient. Wird bei der Lufthansa in der Business naemlich ausreichend geschnitten Brot serviert, so gibt es in der Premium Economy das uebliche Broetchen. Brot halte ich fuer eine absolute Marktluecke und ein Alleinstellungsmerkmal. Hier sollte man mal einfach ein paar Versuche am Markt machen. Mich zumindest wuerde es freuen.
Brot halte ich fuer eine absolute Marktluecke und ein Alleinstellungsmerkmal
Kleines Detail am Rande. Als Teetrinker orderte ich zum Fruehstueck einen „Gruenen“ und der wurde zwar nicht in einer Porzellan-Tasse serviert, dafuer aber in einem „Doppeldecker-Becher“. So wird gewaehrleistet, dass man sich nicht schlaftrunken an dem heissen Getraenk die Finger verbrennt.
Insgesamt erhaelt das Essen mit seiner Auswahl, der Optik und natuerlich auch dem Geschirr von mir 8 von 10 Punkten. Wuerde man mir diese beiden Gaenge in der Economy auf Porzellan servieren, dann haette ich 9 von 10 Punkten vergeben.
Inflight-Entertainment
Nach knapp 2h Flug, Abendessen und dem gefuehlt siebten Ginger Ale, war es an der Zeit sich um das Entertainment-Programm zu kuemmern und sich letztendlich dem eigentlichen Zwecks eines Fluges zu widmen. Seid ehrlich, nichts kann so frustrierend sein wie ein winziger Monitor, limitierte Medien-Auswahl und schlecht sitzende Kopfhoerer. Flugzeuge sind inzwischen zu Hightech-Wohnzimmerkinos ueber den Wolken mutiert und genau hier setzt Lufthansa noch einen drauf.
Lasst uns schnell die grosse Enttaeuschung abfruehstuecken, ok? Der Kopfhoerer ist nicht mehr und nicht weniger als ein Witz und holt einen innerhalb weniger Sekunden aus der schoenen Premium-Welt. Wie kann man denn bitteschoen solchen Einwegmuell anbieten, den man dann an einen Sitz anschliesst welcher fuer den Gegenwert eines VW Golfs hergestellt wird? Es muessen ja nicht gleich die kleinen Bose-Headsets aus der Business sein aber ich kann hier nur die Verantwortlichen bitten diesen Mangel asap zu beheben. So ein Headset fuehlt sich an wie 4 Notreifen an einem AUDI RS4…. es passt einfach nicht.
Zum Glueck wird dieser Mangel durch den mit Abstand besten Screen jeglicher Economy, Economy-Plus und sonstiger Klassen unterhalb der Business, behoben. Ich schaetze die Diagonale auf ca. 12-inch und war nicht nur von den Blickwinkeln und dem Kontrastreichtum begeistert, sondern auch vom Neigungswinkel.
Das hervorragende Medien-Angebot, die Empfehlungen (als haette da jemand geahnt was ich noch nicht gesehen hatte) und bezueglich der Usability wohl eines der besten Frontends auf dem Markt, machen die Auswahl zu einem wahren Vergnuegen… und das liegt u.a. auch an der Merkliste, welche von allen Screens aus direkt erreicht werden kann. Ihr Airlines der Welt, schaut auf diese UI-Designer. So wird das gemacht!
Mein absoluter Geheimtipp ist nun uebrigens „The Drop“ – Ein ruhiger, dennoch sehr intensiver Thriller rund um einen Bartender in Brooklyn, der mehr oder weniger ungewollt Bekanntschaft mit der Tschetschenischen Mafia macht. Sehenswert, empfehlenswert.. ach was sage ich? Anschaubefehl!
Diese Aufforderung gilt auch fuer das gerade ueberflogene Video, denn dieses zeigt nicht mehr und nicht weniger als den „most responsive Touchscreen ever!“. Sorry, dass ich mich in diesen Anglizismen verliere aber genau so wuerde ich diesen Screen beschreiben. Das hat einfach rein performancetechnisch das Niveau einer iOS-Anwendung auf dem neuesten iPad und mich gut 20 Minuten davon abgehalten ueberhaupt mal irgendwas zu starten, so lange habe ich damit rumgespielt. Ganz, ganz grosses Kino!
Flugzeuge sind inzwischen zu Hightech-Wohnzimmerkinos ueber den Wolken mutiert und genau hier setzt Lufthansa noch einen drauf
Hatte ich schon erwaehnt, dass ich natuerlich ueber den 3.5mm Eingang mein liebgewonnenes Bose-Headset eingestoepselt hatte? Und ich waehrenddessen mein OnePlus One ueber den daneben angebrachten USB-Port aufladen konnte, wobei dies wegen einer recht aermlichen Spannung so einige Stunden dauerte, aber ich hatte ja Zeit.Ich vergebe hier trotz des unterirdischen Headsets 10 von 10 moeglichen Punkten und das liegt einfach daran, dass die Kombination aus Medien-Angebot, Frontend und Display eigentlich 12 Punkte verdient haette. Fuer das Headset gibt es halt 2 Abzug und ich rufe die Lufthansa abermals dazu auf, diesen Mangel zu beseitigen. Wo Premium draufsteht, erwarte ich nicht diesen „kommen die Kopfhoerer aus nem Kaugummi-Automaten“-Moment. Ihr koennt das besser.
Service
Du kannst das sensationellste Produkt im Portfolio haben, aber wenn deine Mitarbeiter und das Team an der Front zum Kunden nicht mindestens ebenso gut sind, dann haste ein Problem. Service ist fuer mich auch, wie ich als Kunde behandelt werde, ob Sonderwuensche moeglich sind und wie auf diese eingegangen wird und generell ob die Servicekraefte mir das Gefuehl vermitteln koennen, dass ich hier ein gerne gesehener Kunde bin… nein, Kunde, Mitarbeiter, Produkt… koennen wir das bitte alle mal ganz schnell vergessen und hier eine fuer die Luftfahrtbranche voellig neue Nomenklatur einfuehren? Ich moechte in Zukunft von Gastgebern und Gaesten sprechen. Klar bin ich Passagier, aber ich werde vor allen Dingen bewirtet, unterhalten und naechtige dann auch noch unter dem Dach des jeweiligen Flugzeugtyps. Das, so finde ich, haben insbesondere asiatische Airlines begriffen und genau hier setzt die Lufthansa an.
Ich moechte in Zukunft von Gastgebern und Gaesten sprechen
Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt erklaerte im Rahmen der Premium-Economy Vorstellung, dass man als erste europaeische Fluggesellschaft den „Fuenf Sterne“-Status erhalten moechte. Ein Anspruch, den die Flugbegleiter auf meinen beiden Etappen voll und ganz verinnerlicht hatten.
Interkontinental-Fluege sind nicht mehr zum Schnaeppchenpreis zu haben und wenn ich schon den Gegenwert zu 2 Monatsmieten meines Appartments in Taipei auf den Tisch legen muss, dann moechte ich mich auch zumindest ansatzweise ein wenig heimisch, ne vor allen Dingen richtig willkommen fuehlen. Genau dieses Gefuehl haben mir die Flugbegleiter der Lufthansa vermittelt und zusammen mit der Ausstattung ein Erlebnis geboten. Richtig, Flugreisen koennen Erlebnisse sein ueber die Kunden berichten. Sind sie enttaeuscht, so sind die entsprechenden Statements auf Facebook, Instagram und Twitter zu finden. Wohlgemerkt umgehend nachdem die Smartphones der Kunden nach der Landung im Netz sind.
Stichwort „Gemuetlichkeit“ bzw. „Wohlfuehlfaktor“. Jetzt bin ich mir nicht sicher ob dies ein neues Feature der frisch ausgestatteten 747 ist oder aber generell bei der Lufthansa ausgerollt wurde. Die verschiedenen Stufen der Kabinenbeleuchtung und wie diese zur Nachtruhe veraendert werden, das erinnerte mich ein wenig an die Fluege im Dreamliner von United und erzielt voll und ganz seine beruhigende Wirkung.
Uebrigens leistet dieses Feature auch hervorragende Dienste wenn es darum geht, die Kamera eines Smartphones zu testen. Die unterschiedlichen Lichtverhaeltnisse sind eine richtige Herausforderung und brachten den Sensor des Apple iPhone 6 an seine Grenzen.
Preis
Werbung
Weltweit günstige Flüge finden, unter lufthansa.com
Um die 1500 Euro kostete mein Flug von Hong Kong nach Frankfurt und zurueck in der neuen Premium Economy. Das ist ehrlich gesagt alles andere als ein Schnaeppchen, wobei man jedoch auch beachten muss, dass Lufthansa generell nicht gerade die guenstigste Airline ist. Mit der KLM bin ich schon in der Business fuer 2000 Euro von Taipei nach Amsterdam und zurueckgeflogen, wobei es sich dabei um die alte Business handelt. Was das bedeutet? Ich wuerde eher fuer 1500 Euro in die Premium Eco der Lufthansa einsteigen, als in die alte Business der KLM. Alleine das zeigt wie gut sich die LH hier positioniert hat.
Bei EVA Air kostet ein Upgrade von Economy in die Elite-Class ca. 450 Euro fuer den Flug Taipei – Amsterdamm und zurueck. Die Lufthansa verlangt fuer den „Rundflug“ Hong Kong – Frankfurt um die 700 Euro mehr, bietet aber letztendlich das bessere Angebot. Aber, wer geschickt bucht und dies vor allen Dingen frueh genug (mein Tipp: mindestens 3 Monate vorher und vorzugsweise an einem Mittwoch reisen), der kann auch schon mal die Businessklasse fuer 2 bis 2.5k Euro bekommen.
In der Kategorie Preis vergebe ich 6.5 von 10 moeglichen Punkten. 50% Aufpreis im Vergleich zur Economy haetten der Lufthansa 9 Punkte eingebracht aber fast 700 Euro mehr sind alles andere als ein Pappenstiel. Trotz der hervorragenden Leistungen die erbracht werden.
Fazit
Jetzt lass ich mich von Natur aus immer sehr gerne fuer neue technologische Errungenschaften begeistern und auch wenn die Lufthansa mit der Premium Economy nicht die zivile Luftfahrt neu erfinden wird, so hat sie zumindest mich ueberzeugt und haette richtig abraeumen koennen, wenn der Preis nicht ganz so saftig waere.
Die Zeiten, in denen ich so gerade eben meinen Gold-Status bei der Star Alliance zusammenfliegen konnte, sind lange vorbei. Ich bin absoluter Vielflieger und freue mich zum groessten Teil auf die Fluege, die kein Wifi anbieten. Endlich kann ich mal in Ruhe arbeiten, einen Film geniessen oder einfach nur schlafen. Aus diesem Grund bin ich inzwischen auch bereit einen Aufpreis fuer einen derartigen Service zu bezahlen und erhalte mit der Premium Economy eine interessante Alternative zur Business-Klasse. Wer zudem viel zwischen Suedostasien und Europe/Deutschland unterwegs ist, erhaelt mit dem Angebot der Lufthansa die Moeglichkeit mit einer deutschen Premium-Marke zu fliegen, die sich aufmacht das Niveau der besten asiatischen Airlines zu erreichen.
Sorry EVA Air aber in Zukunft werde ich fuer meine Fluege nach Europa den Anbieter wechseln. Jetzt muesst ihr nachlegen und bis dahin bleibe ich Premium Eco Kunde.
Disclaimer: Lufthansa war so freundlich und hat mir ein kostenloses Upgrade fuer die Rueckreise gegoennt… also von Economy auf Premium Economy.
P.S. Fragen, Anregungen, Kritik zu meinem ersten Testbericht einer Airline? Ich freue mich auf die Diskussion in den Kommentaren.
P.P.S. Bis auf das Titelbild wurden saemtliche Fotos mit dem Apple iPhone 6 gemacht.