Gamer sind eine extrem attraktive Zielgruppe. Immer mehr Hersteller versuchen sie mit eigenen Plattformen – meist auf Android-Basis – anzusprechen. Auch Nvidia mit seinem Shield-Tablet. Ich habe das neue Modell mehrere Tage lang auf Herz und Nieren getestet.
Konkurrenz für Konsolen?
Von Generation zu Generation werden Smartphones und Tablets immer leistungsfähiger. Wer heute beispielsweise „Real Racing 3“ sieht, muss zweimal hinschauen, ob es sich hierbei nicht um ein Konsolenspiel handelt. Somit liegt es auf der Hand, das Konzept der mobilen Geräte auf die Spitze zu treiben – also ein Tablet mit ordentlich Power, das direkt die Gamer anspricht. So wie das Shield von Nvidia.
Das Paket, das mir Nvidia zu Testzwecken ausgeliehen hat, umfasst das 16 GB WiFi-Tablet, den Controller und das Cover. Also die volle Shield-Ausstattung, für die man normalerweise insgesamt rund 390 Euro bezahlen müsste.
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Die Preise fallen zwar im Vergleich zu einem ähnlich ausgestatteten iPad Mini oder gar einem Gamer-PC günstiger aus, aber für rund 400 Euro kriegt man aktuell auch eine Xbox One oder eine Playstation 4. Kann sich das Gaming-Tablet mit diesen Konkurrenten messen? Oder wäre das ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen? Diesen und weiteren Fragen bin ich in meinem Test nachgegangen.
Unboxing des Nvidia Shield
Früher, da waren Verpackungen schnöde Kartons. Hüllen, die nur schützten. Heutzutage haben sie einen anderen Status. Das sogenannte „Unboxing“ soll ein Erlebnis sein, welches die ersten Aha-Momente beschert. Ich gehöre zwar nicht zu den Zeitgenossen, die sich bei Youtube stundenlang Unboxing-Videos anschauen, trotzdem begrüße ich gute Verpackungen. Gut heißt: Schnell und einfach zu öffnen und alle Dinge sind aufgeräumt verstaut. Wie sieht das bei dem Nvidia-Gerät aus?
Mission erfüllt: Das Auspacken der einzelnen Shield-Komponenten ging flott, man muss nichts zusammenbauen und Kabel sind auch alle vorhanden. Lediglich ein Handbuch oder wenigstens einen Fresszettel namens Installationsanleitung suchte ich vergeblich. Nicht, weil ich so etwas benötige, sondern weil ich mir gut vorstellen kann, dass es sicherlich auch weniger versierte Menschen gibt, die sich mit so etwas wohler fühlen würden.
Erster Eindruck
Mit seinen zirka 380 Gramm Gewicht liegt das acht Zoll große Tablet gut und leicht in der Hand. Die schwarze Plastikhülle mit seinen abgerundeten Ecken kann zwar nicht mit der Haptik eines iPads mithalten, als störend empfinde ich sie allerdings nicht. Optisch gibt es ebenfalls keine Ausrutscher: Die deutlich erkennbaren Front-Lautsprecher erinnern beispielsweise an die One-Smartphones von HTC, ansonsten wirkt das Tablet wie ein typischer Vertreter seiner Art.
Auch bei den Anschlüssen findet man das, was man in dieser Geräteklasse gewohnt ist: Micro-USB, Mini-HDMI und Headset. Neben den üblichen Knöpfen für Lautstärkeregelung oder On/Off und dem obligatorischen SD-Slot (zumindest für Nicht-Apple-Produkte) hat Nvidia seinem Shield noch einen Stift inklusive Einschub spendiert.
Von außen erscheint das Mobilgerät somit wie fast jedes andere Tablet-Modell auch. Doch die Stärken lauern unter der Haube. Hier wurde ein Tegra K1 (O-Ton Nvidia: „Der schnellste Mobilprozessor der Welt“) mit einem ARM Coretex A15 mit 2,2 GHz und einem Kepler-GPU mit 192 Cores sowie 2 GB RAM verbaut. Nvidias Tablet hat also ordentlich Power, was es in verschiedenen Benchmarks deutlich vor die Mitbewerber wie beispielsweise iPad Air oder Samsung Galaxy Note 10.1 setzt.
Los geht’s! Oder doch nicht…
Nachdem ich alles ausgepackt habe, ging’s an den ersten Test. Also: Tablet eingeschaltet und sofort begrüßte mich der Android-Einrichtungsassistent. Weniger Sekunden später fand ich mich auf einer vertrauten, aufgeräumten Oberfläche wieder. Und zugleich stand ein Update auf Android 5.0.1. („Lollipop“) bereit, das installiert werden wollte. Gerne tat ich das und beschäftigte mich währenddessen mit dem Shield Controller.
Das Gamepad ähnelt von seiner Form her dem Xbox-Controller, hat eine ebenso hochwertige Haptik und liegt ähnlich gut in der Hand. Neben den Standards wie vier Shoulder-Buttons, zwei analogen Sticks, einem digitalen Steuerkreuz und vier Buttons (A, B, X und Y) gibt es auf der Oberseite noch weitere Buttons.
Da wären zum einen die bekannten Buttons für die Android-Navigation, zum anderen noch einen dreieckiges Feld mit Nvidia-Symbol. Hierüber baut man unter anderem eine Verbindung zwischen Tablet und Controller auf. Im unteren, mittleren Bereich des Gamepads befindet sich noch ein Daumen-großes Feld – das Touchpad. An der Leiste darunter kann die Lautstärke variiert werden.
An der Oberseite des Controllers befindet sich ein Anschluss, um ein Headset anzuschließen. Zudem gibt es ein integriertes Mikrofon, mit dem man beispielsweise die Google-App per Sprachsteuerung bedienen kann; Und einen Micro-US-Anschluss, um den in das Gamepad integrierten Akku zu laden.
Noch mehr Updates
Kaum hatte ich den Shield Controller mit dem Tablet verbunden, was reibungslos verlief, poppte das nächste Update auf: Der Gamepad-Treiber wollte ebenso aktualisiert werden. Das ging flott. Danach begab ich mich in den „Nvida Shield Hub“. Die App kann einerseits über das Icon auf der Oberfläche, aber auch über den dreieckigen Nvidia-Button auf dem Gamepad gestartet werden.
Der Hub soll als zentrale Anlaufspiele für alle Gaming-Angelegenheiten dienen. Hier kriegt man beispielsweise News und Infos zum Shield-Tablet, zudem verwaltet man über die Oberfläche seine Spiele-Apps. Freudig sah ich, dass das kreative Jump & Run „Trine 2“ bereits installiert war. Doch – ihr könnt es euch fast denken – das benötigte vor dem Start erstmals ein fettes Update.
Also widmete ich mich dem Tablet-Cover, das standardmäßig nicht beiliegt, sondern für zirka 30 Euro erstanden werden muss. Dank seines magnetischen Anschlusses „klickt“ es sich kinderleicht an die linke Seite des Tablets. Wie von iPad & Konsorten bekannt, dient das Cover nicht nur als Touchscreen-Schutz, sondern auch als Möglichkeit, um das Tablet in verschiedenen Positionen aufzustellen. Und um das Shield beim Schließen in den Ruhemodus zu versetzen.
Als nächstes beschloss ich, den immer noch andauernden Update-Vorgang mit einem Teil-Test sinnvoll zu nutzen: Ich nahm das in der Verpackung beiliegende, zirka zwei Meter lange HDMI-Kabel und schloss es an meinen Fernseher sowie an das Shield an. Da meldete sich eine weitere Nvidia-App: Sie stellte zur Wahl, ob ich das Bild nur auf meinem HD-TV sehen wolle, oder ob zusätzlich der Tablet-Bildschirm eingeschaltet bleiben soll?
Beide Modi haben ihren Sinn: Wer Apps benutzt, die eine Touchscreen-Eingabe erfordern, sollte das Bild auf dem Shield wie auch auf dem Fernseher anzeigen lassen. Daddelt man dagegen Games, die rein über das Gamepad gesteuert werden, kann auf die Tablet-Darstellung verzichtet und so etwas Akkupower gespart werden.
Jetzt geht’s aber los … oder?
Nachdem ich schließlich alle Vorbereitungen und Installationen vorgenommen hatte und auch die Updates endlich mal geladen waren, stand der nächste, deutlich unterhaltsamere Teil auf dem Plan: Wie gut schlägt sich das Nvidia Shield als Gaming-Plattform?
Und: Was kann das leistungsstarke Tablet noch? Welche Licht- und Schattenseiten gibt es? Diese und weitere Antworten gebe ich euch in Teil 2 meines Shield-Tests.
Erstes Zwischenfazit
Vorab möchte ich aber noch ein Zwischenfazit loswerden: Auf den ersten und zweiten Blick ist das Shield ein Tablet von vielen. Wären da nicht die enorme Leistung unter der Haube (die man nicht sehen kann) und das obligatorische Gamepad, das aber eigentlich Pflicht für ein Gamer-Tablet dieser Art sein sollte.
Mein erster Eindruck anhand des Unboxing und der haptischen Tests fällt positiv aus. Das Shield fühlt sich zwar nicht so edel wie ein iPad an, wirkt aber trotzdem hochwertig. Schade, dass dem sofortigen Spielspaß erstmals diverse Updates im Weg stehen. Aber dieses Leid kennt man ja als Gamer schon von anderen Plattformen.
Zusammenfassend kann ich sagen: Meine Vorfreude auf weitere Tests ist groß. Ich bin sehr gespannt, ob das Shield meine gewachsenen Erwartungen erfüllen kann.
>> Zu Teil 2 des Nvidia Shield-Tests
Offenlegung: Der Hersteller hat uns das Gerät zum Test angeboten und leihweise zur Verfügung gestellt.
Bilder: Nvidia, Jürgen Kroder