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Oppo R5 im Test: So viel mehr als nur sehr, sehr dünn

Oppo R5 von vorne

Oppo R5 Im Blickpunkt

Das Oppo R5 ist ein 5,2 Zoll großes Android-Device, welches vom taufrischen Qualcomm Snapdragon 615 befeuert wird. Dazu gibt es 2 GB RAM, 16 GB nicht erweiterbaren Speicher, eine Sony Exmor-Cam hinten mit 13 Megapixeln sowie eine 5 Megapixel-Cam auf der Vorderseite. Es wurde spät im Jahr 2014 offiziell vorgestellt und löste das Gionee Elife S5.1 als dünnstes Smartphone der Welt ab. Wie sich das für eine Industrie gehört, die niemals stillsteht, wurde das R5 seinerseits ebenfalls bereits kurze Zeit vom Vivo X5 Max als dünnstes Smartphone der Welt abgelöst.

Oppo R5 Rückseite

Unabhängig von Weltrekorden und ähnlichen Effekthaschereien ist ein 4,85 mm dünnes Smartphone natürlich in der Tat beeindruckend und eine mehr als ordentliche Duftmarke, die man für andere Hersteller gesetzt hat. Ein Leichtgewicht ist es dabei mit seinen 155 Gramm nicht, was aber das wertige Gefühl des Geräts eigentlich nur noch verstärkt. Trotz der Dünne des Gehäuses fühlt sich das R5 sehr robust an. Der Akku hingegen fällt mit 2.000 mAh etwas mager aus, lädt dafür aber rasend schnell wieder auf. Bevor wir tiefer in den Test eintauchen, gibt es hier nun erst einmal unser Review-Video vorab.

OPPO R5: Die kompletten Spezifikationen

  • 5,2 Zoll großes 1080p AMOLED-Display, geschützt durch Corning Gorilla Glass
  • Qualcomm Snapdragon 615 Octa-Core-SoC mit 2,1 GHz
  • Adreno 405 GPU
  • 2 GB RAM
  • 16 GB interner Speicher, nicht erweiterbar
  • 13 MP Sony Exmor IMX214 BSI Sensor
  • 5 MP Front-Cam mit 80 Grad Weitwinkel-Linse
  • Micro SIM
  • GPS, A-GPS, GLONASS
  • WiFi a/b/g/n
  • Globale LTE-Unterstützung
  • Bluetooth 4.0
  • 2,000 mAh Akku (mit Schnell-Lade-Funktion)
  • 155 Gramm Gewicht
  • 148,9 mm x 74,5 mm x 4,85 mm
  • Color OS 2.0
  • Android 4.4.4
  • Erhältlich in Silber oder Gold

Die oben aufgelisteten technischen Daten beschreiben natürlich nicht gerade ein Flaggschiff, was zu einem großen Teil auch dem Mittelklasse-Snapdragon zu verdanken ist, der – wie ihr gleich in den Benchmarks sehen werdet – hinter den Top-SoCs doch deutlich hinterher hinkt. Ähnliches gilt für die Kamera, die sicher nicht enttäuscht, aber eben auch nicht mit den Shootern in den Spitzenmodellen der Xperia-Reihe von Sony oder der Galaxy-Reihe Samsungs mithalten kann.

Das Oppo R5 richtet sich daher logischerweise auch eher an ein Marktsegment unterhalb der Flaggschiff-Klasse, liegt dementsprechend auch preislich darunter mit einem etwaigen Preis von 400 Dollar. Habt ihr mehr Interesse an einem Spitzenmodell aus dem Hause Oppo, dann hält das Unternehmen seine N-Serie für euch bereit, beispielsweise mit dem N3, welches neben besseren Cams auch einen Snapdragon 801 aufbieten kann. Preislich liegen wir hier eher im 500 Dollar-Bereich.

Das Oppo R5 versucht eher, uns mit einem der besten derzeit verfügbaren Smartphone-Designs zu ködern und einer soliden Mischung aus Funktionen, die uns im Test absolut überzeugen konnten.

Oppo R5: Seitenansicht mit Blick auf Lautstärke- und Power-Buttons

 

Erstaunlich bei Design und Verarbeitung

Das Oppo R5 ist 4,85 mm dünn – allein das ist schon eine ziemliche Ansage. Das Gionee Elife S5.1 ist mit 5,15 mm nur unwesentlich dicker und daher können wir das wiederholen, was wir dort schon sagten: Dadurch, dass Smartphones immer dünner und dünner werden, kommen die Hersteller irgendwann zwangsläufig an einen Punkt, an welchem man auf fundamentale Dinge verzichtet – beispielsweise auf die Kopfhörerbuchse! In der Tat verzichtet das R5 auf einen Anschluss für einen Kopfhörer, stattdessen gibt es einen Micro-USB-Adapter im Lieferumfang, damit ihr einen Kopfhörer anschließen könnt.

Bestimmte Design-Entscheidungen betreffen auch immer andere Aspekte des Designs. So könnte man überlegen, ob es möglich wäre, ein so dünnes Smartphone auf absolutem High-End-Niveau zu bauen, bei dem der Prozessor nicht überhitzt. Gleiches gilt für die Kamera-Technik, die sich ebenfalls nur widerwillig in so schlanke Devices integrieren lässt. In diesem Fall schaut die 13 MP-Cam auch etwa 2 mm aus dem Gehäuse heraus und auch beim Gionee Elife S5.5 sahen wir ähnliches bereits. Sieht so aus, dass für die Kamera-Module doch ein wenig mehr Platz notwendig ist, wenn die Qualität ein bestimmtes Level erreichen soll.

Oppo R5 von vorn mit Homescreen

 

Das R5 setzt auf einen sehr robusten Metallrahmen, so dass Oppos Marketing-Sprech vom „verstärkten Edelstahl-Rahmen in Industriequalität, der einen Hauch von Handwerkskunst erfährt“ hier tatsächlich gerechtfertigt erscheint. Nachdem man einige Zeit mit diesem Gerät verbracht hat, kann man dem nur schwerlich widersprechen. Es wirkt so robust wie jedes andere, dickere Android-Smartphone auch, so dass man nicht befürchten muss, dass sich irgendwas verbiegt – und das verdankt es nicht zuletzt dem Metallrahmen.

Oppo war beim Promoten der hochklassigen Verarbeitungsqualität wenig zurückhaltend und hat sogar ein Werbe-Video erstellt, in welchem man mit dem R5 Äpfel und Melonen schneidet und sogar Nüsse knackt. Das unterstreicht das eben Gesagte:

Die Frontansicht wird natürlich bestimmt durch das AMOLED-Display, wobei über dem Panel noch eine Schicht mit dem Corning Gorilla Glass liegt. Die Rahmen an den Seiten sind angenehm dünn, unten ist der Rahmen aufgrund der kapazitiven Navigations-Buttons etwas dicker. Oberhalb des Displays finden wir den Front-Speaker, der sowohl für Anrufe als auch Audio-Wiedergabe genutzt wird und von Sensoren, Kamera und LED-Blitz flankiert wird. An der Unterseite findet sich mittig der Micro-USB-Anschluss sowie ein Mikrofon. Sowohl Power-Button als auch Volume-Rocker befinden sich auf der rechten Seite, etwas weiter unten auf der linken Seite gibt es einen Slot für das Tray, in welchem ihr die Micro-SIM-Karte unterbringt. An der Oberseite finden wir nichts Erwähnenswertes und wie vorher schon erwähnt, gibt es keinen Port für den Klinkenstecker des Kopfhörers.

Die Rückseite des R5 besteht zu großen Teilen aus einer dünnen Metallplatte, ober- und unterhalb davon befinden sich Plastikelemente – voraussichtlich, um die Effizienz der Antenne zu erhöhen. Das Oppo-Logo befindet sich mittig in der oberen Hälfte und wirkt sehr edel. Die herausstehende 13 MP-Cam befindet sich oben links mit dem LED-Blitz direkt nebenan.

Geradeheraus gesagt: Mit dem R5 zeigt Oppo, dass sie es meisterlich verstehen, ein Smartphone herzustellen. Die schiere Qualität und Kühnheit bei der Entwicklung des Designs beeindruckt uns sehr und beweist, dass auch Oppo als Mutter von OnePlus in der Lage ist, absolut heiße Hardware herzustellen.

 

Das Displays des R5: Solide, aber nicht fehlerfrei

Das 5,2 Zoll großes Full HD AMOLED-Display im R5 weiß absolut zu überzeugen. Es erreicht zwar nicht ganz die Sphären eines Samsung Galaxy Note 4 oder eines Sony Xperia Z3, aber angesichts eines Preises von round about 400 Dollar wäre es wohl auch ein wenig zu viel verlangt, ein gleichstarkes Panel wie in diesen High-End-Boliden zu erwarten. Die Helligkeit des Panels lässt nichts zu wünschen übrig, die Farben sehen sehr lebendig und akkurat aus und die Schwarztöne sind wirklich äußerst dunkel und realistisch. Lediglich bei bestimmten Grün- und Blautönen scheint es hier und da Selbstkorrekturen zu geben, aber davon ab sieht das ganze Farbspektrum klasse aus. Auch die Blickwinkel sind vernünftig, lediglich bei ganz spitzem Winkel verfälschen die Farben ein wenig.

Oppo R5: Frontansicht mit Blick auf die kapazitiven Buttons

Erwähnenswert ist weiter, dass das Display komplett von einem schlanken schwarzen Rahmen umrahmt wird. Das dürfte sich nicht besonders auf die Display-Experience auswirken, aber auf unserem weißen Testgerät sticht es schon ins Auge. Bliebe noch die Frage, wie sich das bei der schwarzen Version des R5 auswirkt. Das Oppo R5 kommt mit Screen-Protector, der bereits angebracht ist. Stewart hat das in seinem Test sehr begrüßt, denn er glaubt bei sich einen Mangel an Geschicklichkeit ausgemacht zu haben – nicht gerade hilfreich, wenn man eine solche Folie anbringen will. Die Experience des Touch-Displays ist gelungen und das Panel reagiert ausgesprochen gut bei der Navigation innerhalb des Color OS 2.0.

Capture

Das Oppo R5 besitzt fraglos ein sehr gutes AMOLED-Display. Für die Über-Geeks unter uns reicht vielleicht ein 1080p-Display nicht aus, aber das ändert nichts am guten Eindruck des hier verbauten Panels.

 

Ordentliche Mittelklasse-Performance

Der Snapdragon 615 ist Qualcomms neue Waffe für die Mittelklasse und kommt mit Octa-Core-Architektur, Unterstützung für globales LTE und der Adreno 405 für die Grafik. Der Snapdragon 615 kombiniert zwei mal vier Kerne, die allesamt auf der Cortex-A53-Architektur basieren. Die ersten vier Kerne takten mit 1 GHz und sind für die technisch weniger anspruchsvollen Prozesse zuständig, während die anderen vier Kerne mit 1,7 GHz takten und dann zum Einsatz kommen, wenn es ans Eingemachte geht – beispielsweise bei der Aufnahme von HD-Videos oder bei technisch anspruchsvolleren Spielen.

Die untenstehenden Benchmarks vergleichen den Snapdragon 615 mit einigen seiner mobilen Kollegen, nämlich dem Snapdragon 801 (ebenfalls Qualcomm), dem MediaTek MT6592, welcher im Gionee Elife S5.1 zum Einsatz kommt und den Kirin 925 von Huawei, der sich im Huawei Ascend Mate 7 bewähren darf. Die Ergebnisse beweisen, dass der Snapdragon 615 im direkten Vergleich mit dem Snapdragon 801 deutlich hinterherhängt – aber das war auch zu erwarten. Durch die zusätzliche Zahl an Kernen kann er das im Multi-Core-Bereich ein wenig aufholen – ein Territorium, auf dem der Kirion 925 wenig überraschend den Ton angibt.

 

Oppo R5 (Snapdragon 615): Benchmark-Vergleich

OPPO R5 (Snapdragon 615) OnePlus One Samsung Galaxy S5(snapdragon 801) Gionee Elife S5.1 (MT6592) Huawei Ascend Mate 7 (Kirin 925)
GFX Bench T-Rex 14.4fps 28.4 27.1fps 12.6fps Failed
Geekbench 3.0 685 979 923 438 894
Geekbench Multi-Core 2544 2570 2801 2311 3214
3DMark – Ice Storm 5544 19654 18373 7152 13505
Vellamo HTML 2269 N/a 1642 2153 2266
Quadrant 16866 23616 24046 13394 11355

Die Adreno 405 GPU, die wir im 615 vorfinden, kann der Adreno 330 aus dem Snapdragon 801 nicht das Wasser reichen im 3D Gaming-Bereich, wie die Ergebnisse beim GFXBench- und 3DMark-Test belegen. Lasst euch da also durch die höhere Modellnummer nicht in die Irre leiten.

Oppo R5: Benchmark-Score

Während der Benchmark-Tests und beim Gaming fanden wir heraus, dass Oppo erfolgreich vermeiden konnte, dass das Gerät zu heiß wird. Das ist besonders für so ein dünnes Device erfreulich und ist zum Teil auf den Snapdragon 615 selbst zurückzuführen, der von der Performance niedriger angesiedelt ist. Oppo selbst gibt aber auch an, dass man durch die Kombination von phasenverschiebenden Materialien wie Metall, Kunststoff und andere Verbundwerkstoffe dafür sorgen, dass unerwünschte Wärme absorbiert wird. Das scheint Oppo in der Tat gut gelungen zu sein, denn das R5 erwärmt sich wirklich nur sehr wenig.

Screenshot: Asphalt 8 auf dem Oppo R5

Der Qualcomm Snapdragon 615 ist zweifellos ein mobiler Prozessor der Mittelklasse. Im alltäglichen Einsatz haben wir selten feststellen können, dass er hängt oder stottert. Trotz der Ergebnisse in den 3D-Bechmarks konnten wir alle Spiele auch angenehm zocken. Ihr findet höhere Frame-Raten bei Flaggschiffen, aber ob sich dadurch dann das Gameplay verbessert, ist auch noch fraglich. Der Snapdragon 615 bringt jedenfalls all das mit, was benötigt wird, um auf einem Android KitKat-Device eine ordentliche Experience abzuliefern.

 

Durschnittlicher Akku, aber unverschämt schnelles Aufladen

Die Geschichte des Akkus im Oppo R5 ist eine ziemlich interessante, obwohl lediglich ein eher dürftiger 2.000 mAh Akku zum Einsatz kommt, der gerade gegen die Konkurrenz-Geräte mit 5 Zoll+ Displays abstinkt – das Sony Xperia Z3 mit einem 3.100 mAh Akku sei hier als Beispiel genannt. Auch hier können wir die Schuld wieder auf die schlanke Bauform schieben und darauf verweisen, dass im unwesentlich dickeren Gionee Elife S5.1 ein nur minimal dickerer 2.050 mAh Akku Platz findet. Gionee versteht es aber, im Laptop Mag-Akku-Test auf eine Laufzeit von 7 Stunden und 36 Minuten zu kommen, während beim Oppo R5 enttäuschende 5 Stunden und 18 Minuten unter identischen Bedingungen erreicht werden.

Das R5 hat aber auch ein paar Tricks zum Akkusparen mit an Bord. Unter „Normal Power Saving“ kann eingestellt werden, wie hell das Display erstrahlt, außerdem habt ihr Einfluss auf den CPU-Takt, auf Bluetooth, GPS und WLAN. Wenn man hier lediglich die Helligkeit des Geräts runterdreht, schneidet das R5 im Test dann plötzlich immerhin mit 7 Stunden und 20 Minuten ab. Wie in den meisten Geräten beeinflusst die eingestellte Helligkeit also direkt die Akkulaufzeit.

Akku-Energiespar-App des Oppo R5

Darüber hinaus gibt es in der schön gestalteten Battery Manager App auch noch ein „Super Power Saving Mode“. Dieser erhöht die Akkulaufzeit nochmal deutlich, reduziert euer Smartphone aber auf ein Gerät, welches nicht viel mehr als ein Feature Phone ist, bei dem man außer dem Dialer, den Kontakten, Nachrichten und der Uhr nichts mehr nutzen kann.

 

Oppo VOOC – Schnelles Aufladen

Eine Sache, an der Oppo wirklich hart gearbeitet hat, ist das Feature zum schnellen Wiederaufladen des Geräts. Das Unternehmen erklärt, dass ihr den Akku von 1 Prozent auf 75 Prozent in lediglich einer halben Stunde bringen könnt. Wir haben das natürlich selbst ausprobiert und was sollen wir sagen – es funktioniert tatsächlich exakt so! Wir haben den beigelegten Charger und das entsprechende Kabel genutzt und dann das gewünschte Ergebnis erzielen können. Verantwortlich dafür ist die VOOC getaufte Technologie, bei der auf einen 5V 5A-Charger und ein spezielles 6-Pin-USB-Kabel vertraut wird, um deutlich mehr Energie in kürzerer Zeit in den Akku zu pumpen.

Der nicht auswechselbare Akku des Oppo R5 besteht aus verschiedenen separaten Zellen und wie gesagt können 75 Prozent binnen 30 Minuten wiederhergestellt werden ohne Überhitzen. Eine weitere halbe Stunde wird für den Rest benötigt, so dass ihr unterm Strich also binnen 60 Minuten den Akku komplett aufladen könnt. Das ist unglaublich beeindruckend und entschädigt natürlich ein wenig für die geringe Kapazität des Akkus.

Rapid Charging funktioniert in diesem Fall aber nur, wenn ihr den Original-Charger nebst Kabel nutzt. Werden diese nicht vom Smartphone erkannt, wird mit der üblichen Geschwindigkeit geladen. Das könnt ihr als einen kleinen Haken an der Sache betrachten, da so ein Ladegerät oder ein Kabel öfters schon mal verloren geht, oder man sowohl zuhause als auch im Büro laden möchte und nicht immer das ganze Zeug herumschleppen will. Mag sein, dass das schon bald ein Standard wird, so dass wir auch mehrere entsprechende Charger haben, aktuell jedoch verneigen wir uns erst einmal vor Oppo, die das zustande gebracht haben.

 

OPPO R5: Kameras

Oppo R5: Nahaufnahme der rückseitigen 13 MP Cam

Das Oppo R5 kommt mit einer 13 Megapixel starken Hauptkamera, die auf einen Sony Exmor IMX214 BSI-Sensor setzt, während vorne ein 5 MP-Shooter mit 83 Grad Weitwinkel zum Einsatz kommt. Beide Kameras verfügen über eine f/2.0 Blende und LED-Blitz. Was die verschiedenen Kamera-Modi angeht, so stehen jede Menge zur Auswahl, von denen aber einige noch nicht installiert sind. Unter den verfügbaren Modi befinden sich: Normal, Ultra-HD, Colorful Night, Slow Shutter, Expert Mode, Beautify, HDR, Panorama, Audio Photo, GIF, Double Exposure, Raw, Super Macro und After Focus. Sehr viel verschiedene Optionen, mit denen man herumspielen kann, aber wir haben festgestellt, dass bereits der Normal-Modus imstande ist, wirklich beeindruckende Fotos zu machen.

Werft hier einen Blick auf unseren Food Porn. Die Motive, die wir unter guten Lichtbedingungen fotografiert haben, werden sehr schön und natürlich wiedergegeben – alle Fotos wurden im Auto-Modus gemacht:

Schwieriger wird es unter schlechteren Lichtbedingungen. Der Blitz kann schon mal ein wenig zu sehr auf den Putz hauen, aber in den Advanced Settings finden sich Einstellungen, mit denen die rückseitige Cam auch unter Low Light-Bedingungen gute Ergebnisse liefert.

Oppo R5 Beispiel-Foto - Einstellung: Colorful Night

Leckeres Guinness, in einer dunklen Bar fotografiert mit der „Colorful Night“-Einstellung

Die Kamera-App an sich ist logisch aufgebaut und kommt mit umfangreichen Einstellungen, bei denen ihr Verschlusszeit, ISO, Weißabgleich, Bildauflösung und vieles mehr konfigurieren könnt. 13 Megapixel-Bilder werden im 4:3-Ratio gemacht, für 16:9-Fotos müsst ihr die Megapixel-Zahl auf 10 drosseln.Full HD-Videoaufnahmen könnt ihr mit 60 fps erstellen, 720p Zeitlupe-Videos mit 120 fps.

Einstellungen der Kamera-App

Grundsätzlich ist die Cam auf der Rückseite absolut in Ordnung, bietet einen schnellen Autofokus und alle notwendigen Optionen in einer gut organisierten App. Klar, gegen die Kameras von Samsung und Sony ist kein Kraut gewachsen, besonders bei schlechtem Licht, aber nichtsdestotrotz ist die Performance absolut ausreichend. Auch die 5 MP Selfie-Cam mit Weitwinkel-Linse erfüllt auf jeden Fall ihren Zweck, wobei wir aber angesichts der großen Konkurrenz auf dem Markt nicht so weit gehen würden zu sagen, dass wir es hier wahrlich mit einem Selfie-Smartphone zu tun hätten.

 

Color OS 2.0: Simple und effektiv, aber ohne Glanz

Color OS 2.0 heißt die UI, die beim Oppo R5 auf Android 4.4 KitKat aufsetzt. Die Menüs wirken durchdacht und übersichtlich, Schlüsselfunktionen können einfach konfiguriert werden und es macht rundum einen soliden Eindruck. Einziger Mangel: Aus ästhetischem Blickwinkel wirkt alles ein wenig öde und enttäuschend. Die Icons kommen für unseren Geschmack in einem zu sehr cartoonhaften Gewand.

Oppo R5: Color OS Homescreen und Einstellungen

Online kann man tonnenweise Themes (auch kostenlose) finden, die man ausprobieren kann. Hier unterscheidet sich Oppo nicht viel von Unternehmen wie Xiaomi oder Huawei, die ebenfalls viele Theme-Packs kostenlos anbieten, die dann auch jeweils mit unique Wallpapers, Icon-Set und Lockscreen-Image zu haben sind. Oppo macht in dieser Hinsicht also auch viel Boden gut auf die Konkurrenz, was Customization angeht, so dass jeder das Theme fürs R5 finden sollte, mit dem er glücklich wird.

Auch Color OS tritt in die Fußstapfen vieler Konkurrenten in China, die auf den App Drawer einfach verzichten, den Smartphone-Besitzern aber dafür ein Füllhorn an Möglichkeiten bieten, das Design anzupassen. Die UI wirkt gereift und es finden sich viele Features inklusive anpassbarer Gesten und Shortcuts, die ihr glücklicherweise auf Wunsch auch deaktivieren könnt. Stewart hat beispielsweise eine ansehnliche Sammlung an Fotos von seinem Hintern gemacht, dank der Tap-to-Wake-Up-Funktion, die in Kombination mit unbeabsichtigtem Swipen die Kamera-App startete. Passiert schon mal.

Neben den üblichen Google Apps findet ihr all das innerhalb von Color OS wieder, was zu erwarten ist, ohne dass das Gerät mit Bloatware verstopft wurde. Anwendungen wie Taschenlampe, Explorer, Kalender, Taschenrechner usw sind allesamt am Start.

Color OS: Homescreens und Lockscreen

Color OS 2.0 hat einen weiten Weg zurückgelegt und sich auch recht prächtig entwickelt. Es gibt Einiges, was es hier hervorzuheben gibt und wir können Oppo zweifellos einen guten Job bescheinigen. Lediglich an der Ästhetik hapert es ein wenig, aber das ist natürlich auch nur ein subjektiver Eindruck. Schaut euch die Bilder an und entscheidet selbst.

 

Audio: Überraschend guter Single Speaker

Oppo R5: Blick auf den Single Speaker über dem Display

Das Oppo R5 verhält sich bei seinem integrierten Lautsprecher ziemlich altmodisch, indem man nämlich den „Hörer“ gleichzeitig auch für die Audio-Wiedergabe nutzt. Das erinnert uns an die bescheidenen Feature Phones, wo das nämlich genauso geregelt war, wenn ihr euch noch erinnern könnt. Die Audio-Wiedergabe ist auch nicht die lauteste, der Klang dafür aber klarer als bei vielen anderen Smartphones, die wir getestet haben. Stereo gibt es so natürlich nicht, dennoch klingt es aber ordentlich.

Wirklich beschweren wollen wir uns auch in Sachen Audio lediglich darüber, dass wir einen Adapter nutzen müssen, wenn wir unser Headset per Klinke anschließen wollen. Wenn es auf ein Teil die Garantie gibt, dass man es bereits in den ersten Monaten verliert, dann dürfte das wohl dieser Adapter sein. Wir sagten es ja bereits: Wenn Smartphones immer dünner werden, wird man sich über kurz oder lang von der 3,5 mm-Klinke verabschieden müssen. Das ist hiermit wahr geworden, indem ihr nämlich den Klinkenstecker in diesem Adapter unterbringen müsst, der wiederum im Micro-USB-Port steckt.

Oppo R5 - Adapter für das Headset

 

OPPO R5: Abschließende Gedanken

Das Oppo R5 ist ein sehr ordentliches Smartphone, welches im Test einen guten Eindruck hinterlassen hat. Es ist unfassbar dünn, bietet ordentliche Performance, eine gute Cam, vernünftige Software und ein starkes Design, welches sich absolut sehen lassen kann. Einen Minuspunkt gibt es für das Fehlen eines microSD-Slots, was angesichts von lediglich 16 GB internem Speicher früher oder später zu akutem Platzmangel führen dürfte.

Unabhängig von kleineren Fehlern ist das Oppo R5 ein richtig gutes Android-Smartphone. Die Android-Experience mit Color OS orientiert sich an anderen Chinesen wie Xiaomi, die zunehmend mehr die großen Namen in Korea und Japan herausfordern. Die Performance können wir in der Mittelklasse einsortieren, wobei ein Unterschied meistens kaum auffällt, da alles angenehm flüssig läuft. Die Kameras sind nicht gerade preisverdächtig, aber es sind ordentliche Shooter und entsprechen dem, was wir auch sonst in dieser Preisklasse vorfinden.

Das wirkliche Highlight des Geräts ist zweifellos das tolle Design und die gute Verarbeitungsqualität. Es räumt mit dem Vorurteil auf, dass ein so dünnes Smartphone zwangsläufig auch wenig stabil sein muss und legt die Messlatte für schlanke Smartphones mit toller Verarbeitung recht hoch. Viel besser kann sich ein solches Smartphone nicht anfühlen.

 

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

3 Kommentare

  • Viel zu geringe Akkulaufzeit, daran ändert auch die Schnellladefunktion nichts. Eine Energiequelle habe ich eben nun mal nicht ständig bei mir.

  • Wir haben das Gerät auch gerade im Test und sind sehr enttäuscht vom Snapdragon 615. Der Chip steht in diesem Jahr ja in direkter Konkurrenz mit dem Mediatek MT6752, und diesmal hat es Mediatek wohl geschafft den besseren Chip auf den Markt zu werfen. Der Snapdragon hinkt da gewaltig hinterher, insofern hat Oppo sich hier eindeutig für den falschen SoC entschieden. Noch dazu kommt es relativ schnell zu Slowdowns, die das Smartphone wie ein Gerät low-cost Gerät mit MT6582 oder Snapdragon 400 SoC wirken lassen. Das kann natürlich auch noch an schlechter Optimierung liegen. Allgemein bin ich aber von Oppo auch besseres gewohnt. Dazu dann noch die schlechte Akkulaufzeit… naja! Diese über-dünnen Geräte werden mit ziemlicher Sicherheit eine Modeerscheinung bleiben, sofern diese Defizite nicht komplett abgestellt werden können.