Ich weiß ja nicht wie es euch so geht, aber denke ich an einen BMW M3, dann denke ich an sportliche Fahrzeuge, tolle Formen und einem tollen Sound. Das war schon damals in den 80 Jahren so. Da gab es ja quasi den BMW E30 als M3 und der war so schön eckig.
Es folgte der BMW E36 M3 und auch der hat es mir rein optisch angetan. Inzwischen sind wir ein paar Jahre weiter und wir durften in Portimao, Portugal den neuen BMW M3 ein paar Stunden fahren.
Die Gegend Rund um Portimao habe ich sehr positiv in Erinnerung und das hat auch einen Grund: Die Menschen! Wenn wir Videos drehen, dann fahren wir in der Regel eine Straße mehrfach hoch und runter. Während man hier in Deutschland dafür schon mal genervte Blicke bekommt oder gar des Platzes verwiesen wird, wurden wir in Portugal nicht nur mit offenen Augen, sondern auch mit offenen Ohren empfangen. Der neue BMW M3 kam in seiner blauen Lackierung verdammt gut an bei den Portugiesen und auch bei mir hinterließ er einen besonders guten Eindruck.
Im Drive-Blog schrieb ich damals so passend: „Es gibt nicht viele Momente wo ein Mann Schmetterlinge im Bauch spürt. Ich kann mich an meine Momente erinnern! Das erste Mal verliebt, das erste Mal in einer Achterbahn, das Gefühl, meine Tochter das erste Mal im Arm zu halten und um zurück zum Thema Automobil zu kommen, bei genau drei Fahrzeugen.
Es war der Mercedes-Benz E63 AMG S, der mich zum ersten Mal zum glucksen gebracht hat, der Porsche 911 Turbo hat es ebenfalls geschafft und nun reiht sich ein neuer Geselle in diese Triologie ein: Der neue BMW M3!“
Unvernünftig? Liebe! Von 0-100 km/h in 4,1 Sekunden und wenn man möchte, kann man im dritten Gang die hinteren Räder noch durchdrehen lassen. Die Leistung von 431 PS / 550 Nm wird durch ein 3,0 Liter 6-Zylinder Motor realisiert der durch einen Bi-Turbo zwangsbeatmet wird.
Die Höchstgeschwindigkeit? 250? 280? Interessiert in Portugal keinen, also blieb ich von der Autobahn (mit Tempolimit) weit entfernt und fuhr die kurvigen Landstraßen hoch – und runter – und hoch – und runter – und wieder hoch – und wieder runter… Nach jeder Kurve wurde ich mutiger und der Reihen Sechszylinder schrie mich an: „Ist das schon alles? Kannst du nicht mehr?“. Nein! Kann ich nicht! Zusammen mit Jan entstand übrigens das Ausfahrt.TV Video zum aktuellen BMW M3.
Der BMW M3 kann mehr als ich! Das Fahrwerk? Perfekt! Die Lenkung? Ebenso! Die Sitze? Perfekt! Wo sind hier die Kritikpunkte versteckt? Muss ich nicht rumheulen, dass BMW nun keinen V8 mehr unter die Haube steckt?
Unter uns? Ich vermisse keinen V8. Der Klang vom neuen BMW M3 ist fantastisch, der Vortrieb ebenfalls und das Ende der Vollgas-Symphonie ist erst bei 7.600 Umdrehungen pro Minute erreicht. Zwischendurch genießt man den Vortrieb und bekommt eine Trommelfell-Massage von der sonoren Auspuffanlage welche über eine Klappen-Steuerung verfügt.
Gott sei Dank habe ich mich vorher schon verliebt, denn von dem NEFZ-Wert der zwischen 8,3 und 8,8 Liter Super auf 100 km liegen soll, waren wir bei den Testfahrten schon etwas weiter entfernt und auch der Preis lässt die Traumblasen leicht zerplatzen.
Basispreis vom BMW M3? 71.500 Euro! Unser Testwagen hatte einen Preis von knapp 100.000 Euro. Aber wer redet bei so romantischen Dinge wie „Liebe“ schon über das liebe Geld? Der BMW M3 ist meiner Meinung nach perfekt, dank seinen vier Türen und seinem 480 Liter großen Kofferraum ist er sogar Alltagstauglich und man könnte ihn sogar eine gewisse Familientauglichkeit unterstellen.
Tech-Spezial: 3.100 Euro Aufpreis kostet das ConnectedDrive Infotainmentsystem welches die Basis für intelligente BMW ConnectedDrive Dienste bildet. Dazu gehören z.B. Online-Dienste, Wetter, News, Webcam-Anzeigen, Parkplatzinformationen, Reise- und Hoteltipps und auch Musik-Streaming Dienste kann man über das System auswählen. Mit dem (kostenpflichtigen) Online Entertainment Angebot kann man z. B. bei Napster einen Account für Musik-Flatrates eröffnen und ohne zusätzliche Kosten in insgesamt sechs europäischen Ländern streamen. Das System funktioniert in Deutschland, in Frankreich, in Großbritannien, in Italien, in Spanien und in den Niederlanden, aber leider nicht in Portugal. Voraussetzung für die Nutzung ist die Ausstattung ConnectedDrive Services und das Navigationssystem Professional. Ich habe das System mal in Deutschland ausprobiert und es funktioniert in Ballungsgebieten bei ausreichender Netzabdeckung gut, es werden gehörte Lieder zwischengespeichert und können so schneller wieder aufgerufen werden.
Meine subjektiven Highlights: Neben den Fahrleistungen und der Optik? Das Head-Up Display! Der Blick bleibt da wo er hingehört, auf der Straße! Das Carbon-Dach finde ich zwar etwas prollig, aber leider geil. Was ich persönlich nicht so attraktiv finde, außer der Tatsache, dass der BMW M3 nicht in mein Budget fällt? Der Heckklappenspoiler, der sieht aus wie aus einem Tuning-Regal und da spreche ich nun nicht von den Premium-Tunern.
Fazit: Liebe! Übrigens, genau wie bei dem Mercedes-AMG GTS, keine Liebe auf den ersten Blick, aber wer glaubt schon noch an die Liebe auf den ersten Blick. Man muss doch viele Frösche küssen um einen Prinzen / eine Prinzessin zu finden und so muss man halt auch viele Fahrzeuge fahren um die Perlen zu finden. Der BMW M3 ist definitiv eine und wer auf die hinteren beiden Türen verzichten mag, der greift einfach zum Coupé, das heißt nun BMW M4 – so einfach kann das sein. Ihr wollt mehr lesen über den BMW M3? Wie wäre es mit dem Blogbeitrag auf rad-ab.com oder dem Beitrag über den BMW M4 von Jan?