Wer hätte vor ein paar Jahren, als die Philips Hue erschienen gedacht, das es für App steuerbare LED Leuchten einen Markt gibt?Inzwischen sind die bunten Birnen überall bekannt und erfreuen sich großer Beliebtheit – trotz des nicht wirklich günstigen Preis. Verständlich das von diesem Kuchen auch ein paar andere Hersteller etwas abhaben wollen.
Samsung hatte den Markteintritt mit einer Zigbee sowie Bluetooth Leuchte angekündigt – allerdings im Herbst 2014 verkündet, sich vollständig aus dem LED Markt zurück zu ziehen. Osram ist inzwischen mit seinem „Lightify“ Portfolio im Deutschen Markt und hat sogar eine „Smart Home Partnerschaft“ mit Belkin geschlossen.
Auch die WeMo Familie, das Smart Home Portfolio von Belkin, wurde um smarte Leuchten erweitert. Ich habe mir das Starterset für 99 Euro mit zwei LEDs und WeMo Link mal angesehen.
WeMo Link – zentrale Schnittstelle
Der WeMo Link ist der Hub mit welchem die LEDs kommunizieren. Er bildet quasi die Schnittstelle zwischen dem heimischen Netzwerk und den WeMo LEDs, welche mit dem Zigbee Protokoll funken. Er übernimmt die gleiche Funktion wie auch die Philips Hue Bridge, denn auch die Philips Leuchten funken mit dem Zigbee Protokoll.
Im Gegensatz zur Philips Hue Bridge wirkt der WeMo Link sehr aufgeräumt und es müssen keine Kabel wie Strom oder Netzwerkkabel angeschlossen werden. In Form eines Steckernetzteils mit integriertem WLAN muss er nur in die Steckdose gesteckt werden. Danach kann man sich per Smartphone oder Tablet mit dem WLAN Netzwerk des WeMo Link, welches dieser öffnet, verbinden.
Mit der kostenfreien WeMo App kann die Konfiguration beginnen. Die App sucht nach neuen Geräten und findet schließlich den WeMo Link. Die verfügbaren LEDs werden ebenfalls angezeigt. Nun sind noch ein paar Informationen zum eigenen WLAN erforderlich und das war es schon. Der WeMo Link befindet sich im eigenen heimischen WLAN und per App können die Leuchten ein- und ausgeschaltet, sowie gedimmt werden.
[carousel arrows=“display“ buttons=“display“ caption=“display“ interval=“0″] [panel title=“Belkin WeMo App“ description=“Belkin WeMo App -Übersicht Regeln“] [/panel] [panel title=“Belkin WeMo App“ description=“Stream startet schnell und zeigt kurze Programm Info“] [/panel] [panel title=“Belkin WeMo App“ description=“Belkin WeMo App -Regel bei Sonnenaufgang“] [/panel] [panel title=“Belkin WeMo App“ description=“Belkin WeMo App -LED dimmen“] [/panel] [panel title=“Belkin WeMo App“ description=“Belkin WeMo App -LED schalten“] [/panel] [panel title=“Belkin WeMo App“ description=“Belkin WeMo App -Einstellungen und Optionen“] [/panel] [/carousel]Die Belkin WeMo LED erstrahlt mit 800 Lumen. Im Vergleich das Pendant aus dem Philips Hue Poprtfolio – die Philips LUX können da mit 750 Lumen fast mithalten. Beide smarten LEDs leuchten in einem warmweiß und lassen sich leider nicht zwischen warm- und kaltweiß variieren. (Belkin WeMo LED 3000 Kelvin; Philips LUX 2700 Kelvin)
Die Leuchten nur per App steuern wäre keine wirkliche Erleichterung für unseren Alltag. Im Gegenteil: mit der Zeit wird das Kramen nach dem Smartphone um das Licht einzuschalten wirklich nervig. Dem war sich Philips wohl bewusst. Selbst wenn man das Smartphone schnell zur Hand hat, dauert es noch nervige Sekunden bis man dieses entsperrt und die App gestartet hat. Seit dem letzten Update können die Philips Hue Leuchten nun aus der „Mitteilungszentrale“ auf dem iPhone gesteuert werden. Ein Slide von oben nach unten und ein Touch auf ein- oder aus reicht um die Leuchten anzusteuern. Dies ist mit der Belkin WeMo App leider nicht möglich – wäre jedoch auf jedenfall ein wünschenswertes Feature.
Belkin hat dafür einen anderen Vorteil gegenüber den Philips Hue – das bereits bestehende Smart Home Produktportfolio. Denn die neuen smarten LEDs sind mit allen WeMo Produkten kombinierbar. So können die LEDs mit dem WeMo Motion, also den Bewegungsmelder oder auch den WeMo Insight Steckdosen kombiniert werden.
Dafür lassen sich innerhalb der WeMo App Regeln definieren. Neben den WeMo Komponenten kann auch die Zeit oder ein Ereignisse wie Sonnenauf- und Untergang als Trigger, also als Auslöser verwendet werden. Wenn dir diese Trigger nicht ausreichen, so kannst du deine WeMo Geräte (WeMo LEDs in Kürze) mit dem IFTTT Dienst verbinden. Die Philips Hue unterstützen den IFTTT Dienst übrigens auch.
IFTTT steht für „if this than that“. Also wenn dies passiert dann mache das. So lassen sich Webdienste wie Facebook, Twitter, eBay, YouTube, Vimeo, Netatmo, Googlemail und viele viele weitere als Trigger nutzen. So könnten die WeMo Leuchten angehen, sobald du eine neue email in deinem eMail Postfach hast oder sich ein neuer Post auf deiner Facebook Pinnwand befindet.
Übrigens, durch die oben genannte Smart Home Partnerschaft zwischen Osram und Belkin funktionieren die Osram Lightify LEDs auch am WeMo Link Hub und somit in der App von WeMo.
Die Frage ist eigentlich, was die Philip Hue Leuchten so erfolgreich gemacht hat? Ich denke die Möglichkeit die Philips Leuchten in komplexere Smart Home Systeme einzubinden, wie zum Beispiel in das „RWE SmartHome“ System oder in das Home Center von Fibaro, oder in den „Homewizard“ um nur einige zu nennen, machen die Leuchten so interessant. Sie können in Automationen und Szenen des bestehenden Smart Home Systems integriert werden um zum Beispiel bei Auslösen des Rauchmelders den Fluchtweg auszuleuchten oder einfach bei Betreten eines Raumes durch den Türkontakt bzw. Bewegungsmelder eingeschaltet werden.
Zwar gibt es für die Belkin WeMo Leuchten ein paar open Source Projekte im Web, allerdings ist dies keine offizielle API vom Hersteller. Somit können die WeMo LEDs zur Zeit nicht in bestehende Systemen integriert werden.
tl;dr “too long; didn’t read” (Fazit)
Für 99 Euro kosten die Belkin WeMo Leuchten in der UVP genauso viel wie Ihr Pendant die Philips Hue Lux. Positiv fällt der durchdachte WeMo Link Hub auf. Für die ersten Smart Home Tüfteleien sind die WeMo LEDs perfekt, da Sie sich schnell und einfach mit den weiteren Produkten der WeMo Familie erweitern lassen. Die anderen WeMo Komponenten können bereits mit IFTTT verbunden werden, für die LEDs soll dies auch bald möglich sein, dann erweitern sich die Funktionen und Möglichkeiten enorm. Wer die Leuchten später in sein Smart Home System integrieren möchte, der sollte lieber auf die Philips Lux oder die bunten Philips Hue zurückgreifen, da eine API für die WeMo Familie noch nicht absehbar ist.
Ich denke, die Hue-Lights sind aus diversen Gründen so erfolgreich geworden.
– Über WLAN steuerbar (nicht nur über Bluetooth)
– Erste wirklich funktionierende bunte smarte Lampen
– Mit den Philips Ambilight TVs verknüpfbar
– Sehr schneller Ausbau von zusätzlichen Diensten (wie z.B. Logitech Harmony, IFTTT, usw)
– Erste Lampen mit einer App in der man z.B. von Fotos die Lichtwerte abnehmen kann
Um ein paar zu nennen. Außerdem waren sie so ziemlich die ersten die wirklich groß in den Markt gestartet sind. Auch mit den Lightstripes und so.
Gerade die LED Strips reizen mich trotz des utopischen Preises. Allerdings sucht man ein System von WLAN Steckdosen plus IKEA-LED Streifen auch recht lange…hätte da zwei Ideen für Küche und Wohnzimmer…