HTC hat mit seiner überragenden One-Reihe dafür gesorgt, dass die Geräte der Desire-Reihe in den Hintergrund gerückt sind und das Unternehmen dort auch seine klare Linie ein wenig verloren hat. Mit dem One M7 und dem One M8 hat HTC bewiesen, dass man immer noch in der Lage ist, wirkliche Smartphone-Perlen zu schaffen mit einem stabilen Metallgehäuse und einem Design, welches so schön ist, dass es euch beim ersten Anblick erröten lässt. Das Desire Eye mag nicht dieser Flaggschiff-Familie angehören, aber lasst euch dadurch nicht täuschen: Das Smartphone bringt alles mit, was ein konkurrenzfähiges Smartphone braucht und beweist wieder einmal, dass HTC ein, zwei Dinge darüber weiß, wie man ein Smartphone mit einem eigenständigen Design und aus hervorragenden Materialien baut.
Eines der Hauptmerkmale, an denen man das Desire Eye von den Smartphones der One-Reihe unterscheiden kann, ist die Größe: Satte 5,2 Zoll misst es und ist damit größer als die Bildschirmdiagonale bei den One-Devices. Damit spiegelt sich auch bei HTC der Trend zu größeren Smartphones mit riesigen Displays wider. Das Panel, von dem wir hier reden ist ein IPS LED-Display, welches mit der Full HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten aufwarten kann. Hinter diesem Display verbirgt sich ebenfalls High-End-Technologie in Form eines Qualcomm Snapdragon 801, flankiert von 2 GB RAM. Dazu gibt es 16 GB Speicher, den ihr mithilfe einer microSD-Karte erweitern könnt.
Das auffälligste Detail dieses Kameraden (abgesehen vom Design des Geräts, mit dem wir uns später beschäftigen) ist die Tatsache, dass sich auf beiden Seiten nahezu identische Kameras befinden. HTC bricht mit der Tradition, dass wir auf der Vorderseite deutlich schwächere Technik vorfinden als bei der Hauptkamera auf der Rückseite und bietet sowohl vorne als auch hinten eine 13 Megapixel-Kamera auf. Beide Kameras kommen mit BSI-Sensor, Weitwinkel-Linsen, Dual-LED-Blitz und Unterstützung für Full HD-Videos. Ja, wenn ihr Selfies mögt, dann ist das Desire Eye nahezu maßgeschneidert für euch.
Das HTC Desire Eye besitzt einen nicht-auswechselbaren 2.400 mAh Akku, Stereo-Lautsprecher und kommt mit IPX7-Zertifizierung, ist somit also resistent gegen Wasser und Staub. Wenn man auf die folgende Liste der technischen Daten schaut, muss man anerkennen, dass das Desire zweifellos sehr nah dran ist an aktuellen High-End-Smartphones.
HTC Desire Eye: Spezifikationen
- 5.2 Zoll großes IPS LCD-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln
- Qualcomm Snapdragon 801 (MSM8974) Quad-Core-SoC
- Adreno 330 GPU
- 2 GB RAM
- 16 GB interner Speicher, per microSD-Karte erweiterbar um bis zu 128 GB
- 13 MP Kamera mit BSI-Sensor, Weitwinkel und Dual-LED-Blitz vorne wie hinten
- 2G/3G und LTE, Wi-Fi b/g/n, DLNA, Bluetooth 4.0
- GPS, A-GPS & GLONASS
- IPX7-zertifiziert
- 151,7 mm x 73,8 mm x 8,5 mm
- 154 Gramm Gewicht
- 2,400 mAh Akku
Bevor wir jetzt tiefer in die Materie eintauchen, werft doch bitte vorher einen Blick auf Nicoles tolles Video, welches sie vor einigen Wochen in New York City von dem Desire Eye anfertigen konnte:
Design und Verarbeitungsqualität
Das HTC Desire Eye ist ein außergewöhnlich gut konstruiertes Smartphone. Basis ist der kaum wahrnehmbare, robuste Metallrahmen, den Großteil des Geräts – abgesehen vom Display – umhüllt aber ein Stück Kunststoff in zwei Farbtönen (Hell- und Dunkelblau bzw Rot und Weiß). Das Design ist mehr als ansprechend und dabei ist es kein Leichtes, zwei Farben so zusammenzubringen, dass sie in Sachen Haltbarkeit eine so hohe Qualität wie in diesem Fall ergeben. Mag sein, dass solche Details aber nur wirkliche Geeks zu schätzen wissen, während sie die meisten anderen kaum interessieren. In diesem Fall fühlt sich die Oberfläche des Kunststoffes ein wenig gummiert an, so dass es sich sehr angenehm halten lässt. Die Oberfläche ist nicht übermäßig anfällig für Kratzer, Finger hinterlassen aber ihre Abdrücke auf dem Gehäuse.
Die Frontseite wird natürlich vom 5,2 Zoll großen Display dominiert mit zwei separaten Rahmen ober- und unterhalb davon. Interessanterweise befinden sich die Stereo-Speaker in zwei schlanken Zwischenräumen über und unter dem Display. Wir fragen uns ein wenig, wie diese Speaker in diesen Zwischenräumen funktionieren können, ohne dass der Schutz vor Wasser und Schmutz davon betroffen ist. Später werden wir noch ausführlicher auf diese wirklich kleinen Lücken zwischen Rahmen und Display eingehen, wenn wir über die Lautsprecher reden.
Das Design ist alles in allem (beispielsweise die aus einem Stück gearbeitete Plastikabdeckung für die Seiten und hinten) danach ausgerichtet, das Gerät wasserdicht und staubresistent zu gestalten. Auf der rechten Seite finden sich die Buttons für Power und Lautstärke, die dort so angebracht sind, dass sie nicht zu weit herausragen. Die Tasten funktionieren einwandfrei, sind aber blind nicht immer gut zu finden mit dem Daumen – eben da sie nicht sehr weit herausstehen. Immerhin hat man sie dieses Mal an einem guten Punkt untergebracht, verglichen mit den Smartphones der One-Reihe, wo der Power-Button mal oben links und mal oben rechts zu finden war. Es wäre schön, wenn HTC hier künftig ein wenig konsistenter arbeiten würde.
Der USB 2.0-Port befindet sich rechts an der Unterseite, der Kopfhöreranschluss rechts an der Oberseite. Sowohl Nano-SIM-Karte als auch microSD-Karte finden auf der linken Seite Platz, wo sich zwei entsprechende, exakt passendes Einschübe befinden, die ihr einfach mittels Fingernagel herausziehen könnt.
Generell dürften sich viele von uns über das IPX7–zertifizierte Gerät freuen, da ja die meisten von uns schon mal dafür sorgen, dass unser Smartphone einer Pfütze, einer Toilette oder einem umgekippten Weinglas zum Opfer fällt. Im Gegensatz zu Sony mit seiner Xperia-Reihe kommen wir hier ohne Klappen aus, die die USB- und Audio-Ports versiegeln. Diese Zertifizierung stand vielmehr beim kompletten Design des Geräts im Vordergrund und das Resultat daraus ist ein Device, welches nicht nur lange halten sollte, sondern sich in der Hand auch gut anfühlt.
Die Größe des Desire Eye mag den ein oder anderen vielleicht abschrecken, aber mit Blick aufs Gewicht können wir erkennen, dass das Smartphone mit 154 Gramm weniger mächtig ausfällt als das One M8 im Metallgewand. Auch die gekrümmten Ecken und abgerundeten Kanten verstärken das gute Gefühl des Desire Eye, wenn man es in die Hand nimmt – wir haben es mit einem wirklich hochwertigen Gerät zu tun und jeder, der es in Händen hält, wird das bestätigen können.
HTC Desire Eye: Galerie
Ein Full HD-Display für draußen
Wenn wir auf die heutigen Flaggschiffe blicken, sehen wir einen Trend Richtung QHD-Displays. Zweifellos dürfte das auf absehbare Zeit der neue Standard für Spitzen-Smartphones werden, HTC hält sich in dieser Hinsicht aber erst mal noch zurück: Alle Devices der One-Reihe begnügen sich mit Full HD-Auflösungen und erfreulicherweise bekommt auch das Desire Eye ein solch großartig aussehendes IPS LCD-Panel spendiert.
Die seitlichen Rahmen sind sehr schlank, was sich natürlich positiv auf das Screen-to-Body-Ratio auswirkt und den Eindruck erweckt, dass die Front fast ausschließlich aus Rahmen besteht. Wenig überraschend ist es, dass der Touchscreen bestens auf eure Fingern reagiert, wenn ihr euch durch die Menüs navigiert. Alles läuft sehr flüssig und butterweich.
Auch die Helligkeit kann überzeugen, die Blickwinkel sind großartig (so, wie wir es von IPS-Panels gewohnt sind) und die Farben wirken sehr lebendig und authentisch. Das das One M8 ein wenig kleiner ist, kann die Pixeldichte beim Desire Eye nicht ganz mithalten, aber bei 424 ppi gibt es nichts zu mäkeln und ich bin sicher, dass das menschliche Auge den Unterschied nicht erkennt. Wir haben es hier zweifellos mit einem sehr beeindruckenden Display auf High-End-Niveau zu tun.
Snapdragon 801 – Ein Top-Performer
Blicken wir auf die Performance eines Smartphones, dann sind unsere Erwartungen standesgemäß sehr hoch, wenn sich ein Qualcomm Snapdragon 801 unter der Haube befindet. 2014 war der Snapdragon 801 lange Zeit der unangefochtene Champion im Bereich der Flaggschiff-Smartphones, der sich u.a. in Geräten wie dem Sony Xperia Z2, dem Xperia Z3, dem Samsung Galaxy S5 und nicht zuletzt auch dem HTC One M8 befindet. An der Spitze wurde er mittlerweile vom Snapdragon 805 abgelöst, der mit einer stärkeren GPU ausgestattet ist, was sich gerade bei QHD-Displays wie dem des Galaxy Note 4 positiv auswirkt. Nichtsdestotrotz ist der 801 ein nach wie vor sehr starker Mobile-Prozessor und wir freuen uns, ihn im Desire Eye vorzufinden.
Der Snapdragon 801 ist ein Quad-Core System-on-Chip mit 4 Krait 400 Kernen, die mit 2,26 GHz takten. Diese Kerne beeindrucken durch eine tolle Leistung, sind zudem aber auch in Sachen Akkulaufzeit optimiert und werden unterstützt von der Adreno 330 GPU, die mit toller Gaming- und 3D-Grafik-Performance beeindrucken kann. Werft einen Blick auf die Benchmark-Ergebnisse des Desire Eye, welches wir in diesem Fall mit anderen Flaggschiffen vergleichen, nämlich mit dem OnePlus One, dem Galaxy S5 und dem HTC One M8:
Qualcomm Snapdragon 801 – Benchmark-Vergleich:
HTC Desire Eye | OnePlus One | Samsung Galaxy S5 | HTC One M8 | |
GFX Bench Manhattan | 11.7fps | 12.3 | 11.5fps | 11.1fps |
GFX Bench T-Rex | 24.7fps | 28.4 | 27.1fps | 28.2fps |
Quadrant | 24564 | 23616 | 24046 | 24531 |
Vellamo Metal | 1562 | 1733 | 1642 | 1748 |
3DMark – Ice Storm | 18185 | 19654 | 18373 | 20594 |
Geekbench 3.0 | 926 | 979 | 923 | 949 |
Geekbench Multi-Core | 2759 | 2570 | 2801 | 2770 |
Wie ihr sehen könnt, kann das Desire Eye mühelos mit den anderen Kontrahenten mithalten, sich in dem ein oder anderen Test sogar an die Spitze setzen. Damit liefert der Qualcomm Snapdragon 801 auch in diesem Gerät so tadellos ab, wie wir es erwarten durften.
Vorne oder hinten? Bei diesen beiden ordentlichen 13 Megapixel-Kameras egal
Zweifellos befinden wir uns jetzt in dem Bereich, in dem uns HTC wirklich beeindrucken möchte. HTC hat hier das Kunststück fertig gebracht, sowohl vorne als auch hinten gleichstarke 13 MP-Cams unterzubringen. Der Grund dafür? Selfies, die qualitativ genauso stark sind wie jedes andere Foto, welches mit diesem Gerät geschossen wird.
Die vorderer 13 MP-Cam befindet sich zentral oberhalb des Displays, links davon befinden sich die zwei LED-Blitze in unterschiedlichen Farbtönen, zudem die BSI-Sensorik, die bei Aufnahmen bei schlechteren Lichtbedingungen von Nutzen ist. HTC bietet dem Nutzer hier das ganze Selfie-Rundum-Sorglos-Paket, direkt nach dem Fotografieren könnt ihr das Bild editieren und mit Effekten versehen. Die beiden LED-Blitze sorgen für ihre unterschiedlichen Farben dafür, dass Hauttöne lebensecht abgebildet werden können und sowohl vorne wie hinten haben wir es mit Weitwinkel-Linsen zu tun – alles in allem sehr beeindruckend.
Die beiden Kameras sind übrigens nicht absolut identisch, wenngleich sie sich sehr ähnlich sind. Die Selfie-Cam vorne kommt mit einer f/2.2-Blende und 22 mm Brennweite, auf der Rückseite bietet man eine f/2.0-Blende und 28 mm Brennweite auf. Erfreulicherweise hat HTC dem Desire Eye auch einen dedizierten Hardware-Button für die Kamera spendiert, der sich rechts unten befindet bzw. oben rechts, wenn ihr das Smartphone im Landscape-Modus haltet. Damit solltet ihr deutlich einfacher Schnappschüsse machen können.
Tatsache ist allerdings, dass trotz aller Bemühungen, Fotos inklusive Selfies gut aussehen zu lassen, HTC nach wir vor unter ein paar Mängeln leidet, mit denen wir uns schon lange herumschlagen. Gerade bei schlechten Lichtbedingungen überkompensiert der Sensor ein wenig und sorgt somit mitunter für verrauschte Ergebnisse. Auch der Autofokus sorgt gelegentlich für lahme Verschlusszeiten und unscharfe Aufnahmen – wie gesagt nicht immer, aber eben gelegentlich.
Die Kamera-Anwendung selbst kann mit einer neuen Funktion aufwarten: Wischt ihr von einer Seite des Displays zur anderen, switcht ihr zwischen den beiden Kameras hin und her. Dabei gibt es drei Einstellungen: Front-Cam, die rückseitige Cam oder auch beide gleichzeitig. Bei letzterer Einstellung könnt ihr auch noch die Position wechseln, auf welcher Seite des Displays euch welches Kamera-Bild angezeigt wird. Die Idee dahinter ist es, Selfies machen zu können, die sowohl euch selbst zeigen als auch das, was ihr vor euch seht. Ehrlich gesagt ist das wohl kein Feature, welches ich zwingend in meinem Smartphone bräuchte, aber ich bin ganz sicher, dass es da draußen jede Menge User geben dürfte, die mit so einer Funktion viel Spaß haben werden.
Beim Beautification-Modus könnt ihr bei der Front-Cam mittels eines Sliders den Grad der Beautification einstellen, den ihr benötigt. Das klappt in der Praxis recht gut und das beste daran: Ihr könnt euch das in Echtzeit betrachten, so dass ihr schon vor dem Fotografieren einen Eindruck erhaltet, wie das Ergebnis aussehen wird. Eigentlich das erste mal, dass uns so eine Beautification-Mode wirklich beeindruckt hat.
Alles in allem sind die Kameras des HTC Desire Eye sehr ordentlich. Die Möglichkeit, wirklich richtig, richtig gute Selfies zu machen, dürfte für sehr viele potenziellen Käufer hochinteressant sein. Bei Low Light-Bedingungen hängt HTC auch mit diesem Gerät weit hinter Sony und Nokia, aber auch Apple und Samsung zurück. Nichtsdestotrotz aber eine tolle Kamera, bei der sich vor allem Selfie-Freunde über Innovationen freuen können.
HTC Selfie Galerie
Software: HTC Sense 6
Wenn ihr in den letzten Jahren jemals ein HTC-Gerät genutzt habt, dann solltet ihr mit de Experience vertraut sein, die das Unternehmen mit der Sense UI bietet. Stewart hat vorher das Original HTC Desire und das Desire HD genutzt und hat das Gefühl, als würde man in bequeme Pantoffel schlüpfen, wenn er jetzt wieder einen Blick auf die UI wirft. Die aktuelle Version 6 der Oberfläche, die auf dem Desire Eye zum Einsatz kommt, wird weniger überfrachtet und übersichtlicher und zeigt sehr schön die Entwicklung, die HTC bei seiner Software derzeit nimmt. Weniger ist mehr lautet also das Motto bei der eigenen Vorstellung von Android, was nicht zuletzt auch ein Ergebnis der jahrelangen Zusammenarbeit mit Google sein könnte.
Vergleicht man HTC Sense 6 mit Samsungs TouchWiz, dann wirkt es fast schon öde. Nicht, dass dort irgendwas fehlen würde – ihr bekommt alle angesagten Google-Anwendungen vorinstalliert und startbereit, dazu gibt es das Standard-Paket inklusive Taschenrechner, Taschenlampe, Voice Recorder, Wetter-App, Note Pad, Task-Planer, Radio, Music Player und Polaris Office fürs produktive Arbeiten. Auch Social Media-Apps wie Twitter und Facebook sind bereits am Start. Das ganze Software-Paket wirkt ausgewogen, so dass die vorhandenen Apps für die meisten Smartphone-Nutzer passen müssten.
Es wirkt ziemlich erfrischend, dass HTC nicht versucht, uns in ein eigenes Ökosystem zu locken – ihr müsst euch also nicht erst in einen HTC-Account einloggen, damit das Smartphone überhaupt erst einmal nutzbar wird. Mit „Spende Deine Power“ aka Power to give hat man eine App installiert, mit der ihr Wissenschaftler auf Themengebieten wie Astronomie, Physik etc unterstützen könnt, indem ihr die Rechenpower des Desire Eye zur Verfügung stellt, wenn ihr das Gerät gerade nicht selbst nutzt. Altruismus in Reinkultur.
Abgesehen davon, dass manche Icons mal überarbeitet werden könnten (Das Icon für die Galerie erinnert doch eher an Android 2.0), sieht die UI im Großen und Ganzen sehr gut aus. Die Art und Weise, wie HTC den Bereich der Einstellungen strukturiert und gestaltet, weiß zu gefallen. Stewart lässt zudem durchblicken, dass er sich auch langsam an den BlinkFeed von HTC gewöhnt.
HTC Sense 6 sieht gut aus, bietet euch einen Haufen der benötigten Apps, ohne dass das Gerät mit Bloatware vollgemüllt ist, wirkt in seinem Aufbau durchdacht und die Performance ist butterweich. Man könnte sich jetzt lediglich noch wünschen, dass man das Design ein wenig mehr nach seinen eigenen Bedürfnissen konfigurieren könnte, das wäre aber dann auch schon der einzige Kritikpunkt. Daumen hoch – HTC liefert hier ordentliche Software ab.
Wasser-resistentes Audio
Die Audio-Performance des Desire Eye weiß durchaus zu gefallen, nicht zuletzt deswegen, weil der Sound ordentlich klingt, obwohl das Gerät wasserdicht ist. Ihr bekommt zwei Speaker auf der Frontseite geboten, so wie wir es auch schon von den One-Smartphones kennen. Im Gegensatz zu diesen Flaggschiffen gibt es aber nicht die typischen Speaker ober- und unterhalb des Displays. Stattdessen nutzt man jeweils eine kleine Lücke zwischen Panel und Rahmen. Das klingt vielleicht zunächst mal wenig überzeugend, weiß aber in der Praxis durchaus zu gefallen.
Beim ersten Antesten einiger Songs auf dem Desire Eye war die Verwirrung groß: Stewart hatte die Speaker nämlich noch nicht ausfindig gemacht und wunderte sich dann dementsprechend darüber, wo dieser durchaus ordentliche Sound her kam, bei dem auch der Bass-Bereich ansprechend klingt. Hat man diese Überraschung aber erst einmal überwunden, muss man seinen Hut ziehen vor HTC, die bei diesem wasserdichten Smartphone sehr innovativ zu Werke gegangen sind.
Qualitativ kann der Sound des Desire Eye nicht mithalten mit dem BoomSound der HTC One-Serie, aber dafür, dass wir es mit einem IP-zertifizierten Device zu tun haben, ist der Sound absolut in Ordnung, sowohl was die Klarheit als auch die Lautstärke des Sounds angeht.
Zufriedenstellende Akkulaufzeit
Das Desire Eye kommt mit einem 2.400 mAh Akku, der ordentlich durchhält. Mithilfe des Akku-Tests vom LapTopMag konnten wir feststellen, dass man knapp zehn Stunden mit einer Akkuladung hinkommt. Im Test wird durch ständiges Seiten-Öffnen das Surfen im Netz simuliert und dafür ist die Laufzeit in Ordnung. Im Test hatten wir 70 Prozent Display-Helligkeit ausgewählt und WLAN aktiviert.
Wie die meisten Android-Smartphones des Jahres 2014 kommt ihr bei gemäßigter Nutzung mit dem Desire Eye über den Tag, wobei das Smartphone nicht annähernd so ein Laufzeit-Monster ist wie beispielsweise das Sony Xperia Z3. Es gibt darüber hinaus verschiedene Modi, um Strom zu sparen, beispielsweise ein spezieller Power Saver-Modus, bei dem ihr CPU-Performance, Display-Helligkeit und mehr konfigurieren könnt.
Auch einen „Extreme Power Saving Mode“ gibt es, der ziemlich genau so arbeitet wie das Feature, welches wir auch von Samsungs jüngsten Geräten kennen: Der Modus deaktiviert die Datenverbindung, wenn das Display ausgeht, ebenso werden Benachrichtigungen, Bluetooth, GPS etc dabei deaktiviert. Die Helligkeit wird reduziert und ihr könnt nur rudimentäre Features nutzen wie die Telefon-Funktion, Messaging, E-Mail, Uhrzeit und Kalender. Per Default aktiviert sich dieser Modus, wenn der Akku bei 10 Prozent angelangt ist, ihr könnt aber zwischen 5 und 20 Prozent selbst konfigurieren. Ganz so extrem wie die Samsung-Variante ist dieser Spar-Modus nicht, wird euch aber definitiv weiterhelfen, wenn ihr unterwegs mal Akku sparen müsst.
HTC Desire Eye: Abschließende Gedanken
Das HTC Desire Eye ist eine starke Smartphone-Alternative von HTC und ruft uns die Marke Desire wieder ins Gedächtnis zurück als Synonym für ein hochklassiges Produkt. Die Kameras können sowohl hinten als auch vorne überzeugen, was wir nicht sehr oft feststellen dürfen. Vor allem die Selfie-Cam überzeugt in dieser Hinsicht. Nicole hat in ihrem ersten Hands on vom Desire Eye als dem „Selfie-König“ gesprochen, was wir nach dem Test nur bestätigen können. Diesen Titel kann das Desire Eye selbstbewusst und vielleicht sogar ein bisschen prahlerisch vor sich hertragen, bis dann irgendwann mal ein stärkeres Selfie-Smartphone erscheint. Kurz gesagt: Wir können dieses Smartphone jedem ans Herz legen, der ein Gerät auf dem Niveau von Flaggschiffen wünscht und dabei sehr viel Wert auf die Selfie-Cam legt. Aber auch ohne Hang, sich ständig selbst fotografieren zu wollen, kann man uneingeschränkt zugreifen.
Was den Preis angeht: mit aktuell einem Range zwischen 450 und knapp 500 Euro ist das Desire Eye mit 16 GB Speicher derzeit nicht günstiger als das HTC One M8. Wenn ihr also nicht auf den wertigeren Look des One M8 steht und/oder besonders auf die Selfie-Cam und ein wasserdichtes Design baut, dann habt ihr hier eine Alternative auf sehr hohem Niveau.
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