Womit kann man im Web Geld verdienen? Mit Werbebannern. Ja, das ist ein Weg. Aber kein Big Business mehr. Und kein Geschäftsmodell, das sich unendlich skalieren lässt. Deswegen plant Google ein Standbein weiter auszubauen: das Online-Shopping.
Schneller Einkaufen
Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, will Google seine Suchergebnisse um einen „Buy Now“-Button ergänzen. Damit soll das Einkaufen deutlich beschleunigt werden. Denn statt wie bisher zuerst auf die Webseite des entsprechenden Anbieters zu verlinken, würde man direkt einen Bezahlprozess starten.
Somit ist es (derzeit) kein Plan von Google, eigene Lager und eine Logistik aufzubauen. Stattdessen würde man die Abwicklung bei den Shop-Betreiber belassen und über ein Affiliate-Modell mitverdienen. Um das geplante Angebot zusätzlich zu stärken, plant Google laut dem „WSJ“ einen Service analog zu Amazon Prime: Für eine Jahresgebühr soll Käufern zugesichert werden, dass die Waren innerhalb von zwei Tagen von den Shop-Betreiber zugesendet wird.
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Ein guter Weg?
Dass Google Shopping nicht nur ein zarter Versuch war, ins eCommerce vorzustoßen, war von Anfang an klar. Der Suchgigant will am besten überall mitverdienen, wo es geht. Dass das Angebot nun durch einen Button, der einen schnellen Einkauf ermöglicht, erweitert wird, klingt als logischer Schritt. Immerhin gehen Facebook und Twitter in die gleiche Richtung.
Auch wenn der Vorstoß von Google als nachvollziehbar erscheint, ist die große Frage: Machen da die User mit? Werden sie einfach auf einen „Buy“-Button klicken und darauf vertrauen, dass der Shopbetreiber dahinter seriös ist? Immerhin hat es einen Grund, warum man bei Amazon, Otto.de, Zalando und dergleichen einkauft: Weil man die Marken kennt und ihnen vertraut. Schließlich gibt es im Web leider mehr als genügend zwielichtige Anbieter.
Mehr Zeit und Macht für Google
Zudem stellt sich die Frage: Wie sehen die Shop-Betreiber das? Einerseits klingt es ja verlockend, dass Google-Benutzer in Zukunft noch schneller einkaufen können: Jeder Shop-Betreiber weiß, dass mit jedem (unnötigen) Klick potentielle Kunden verloren gehen, eine „Abkürzung“ klingt sinnvoll. Aber weniger Klicks bedeuten auch, dass die Konsumenten weniger „flanieren“ und sich vom Angebot inspirieren lassen – um am Ende mehr in den Warenkorb zu legen, als sie eigentlich geplant hatten. Quersubventionierung durch weitere Produkte ist gerade bei Schnäppchen-Anbietern ein wichtiges Geschäftsmodell, das so wahrscheinlich schwerer wird.
Und zuletzt: Google zielt mit seinem Vorhaben auch darauf ab, dass man noch länger in der Suchmaschine verweilt. Mehr Zeit und Macht für Google – wollen wir das?
Bild: Google Shopping
Google überzeugt mich da nicht. So ein Geschäftsmodell ist nicht wirklich neu und ausserdem leicht kopierbar. Google muss aufpassen, dass man sich nicht in Bereiche hineinwagt, von denen man nur wenig versteht.
Baut man keine entsprechende Logistik auf, ist man auf Kooperationen angewiesen. Aber warum sollte ein Shop-Betreiber nicht eher mit amazon oder ebay zusammenarbeiten, die bereits eine Kompetenz im Online-Hande haben?
Sehe ich ganz genau so, warum sollten man nun Googles Einkaufsvorschlägen vertrauen, wenn man diese auch bei seinen gewohnten, üblichen Händeln wie Amazon, Ebay etc. schon hat? Ich glaube, Google schneidet sich mit dieser Art von Service eher ins eigene Fleisch, da Kunden diesen Service, wenn sie ihn nutzen wollten, doch eh bei den Webshops ihres vertrauen nutzen würden und Google größtenteils nur als Suchmaschine genutzt wird, um bspw. Marken oder Produktbezeichnungen einzelner Waren schneller herauszufinden.
Klar möchte Google sich mit dieser Funktionen Händler zu sich ziehen und so seinen Umsatz steigern, ob dies wirklich funktioniert wage ich jedoch zu bezweifeln.