Twitter verdient noch nicht das ganz große Geld. Facebook hingegen schon. Da läge es doch nah, wenn der Größere den Kleineren einfach aufkauft – so wie in der letzten Zeit vielfach passiert mit millionenschweren Deals. Genau das meldete am Mittwochabend der Twitter-Account @SPIEGEL_ElL – und machte damit die Runde.
„L“ statt „I“
Zugegeben: Der Account @SPIEGEL_ElL sieht dem richtigen und verifizierten Account @SPIEGEL_EIL zum verwechseln ähnlich. Gleiches Profilbild, gleiches Hintergrundbild, gleiche Bio und gleiche Aufmachung. Und scheinbar auch der gleiche Accountname. Mit der Twitter-Schriftart ist nämlich kaum zu erkennen, dass beim Fake-Account ein kleines „L“ als großes „I“ umfunktioniert wurde.
Ein gängiger Trick in der Vergangengeit, um Chaos zu stiften. So wie auch diesmal. Denn die angebliche Eilmeldung wurde bis zum späten Abend über 130 Mal retweetet. Viele Nutzer waren schockiert über die Meldung und drohten schon mit dem Ausstieg aus Twitter. Wie es dazu kam, dass der Account mit gerade einmal 4 Followern gleich so viel Aufmerksamkeit erregt, ist aktuell nicht ganz klar. Spätestens bei der Follower-Anzahl konnte man aber davon ausgehen, dass es sich um einen Fake-Account handelte.
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Twitter bleibt Twitter
Der Link führte jedoch zur richtigen Website von SPIEGEL ONLINE und verwies auf einen Artikel zu mauen Quartalszahlen von Twitter. Wer also nur schnell drübergelesen hat, konnte leicht auf den Streich reinfallen – einer der besseren Fakes also.
Binnen zweieinhalb Stunden war der Account dann aber schon wieder gelöscht – vermutlich blockiert von Twitter. Facebook muss sich also nach kurzer Aufregung nun doch mit Instagram und WhatsApp begnügen – und Twitter bleibt Twitter.
Gott sei Dank!
Update: Björn Schumacher hat sich mal die Mühe gemacht, die Retweets auszulesen (Excel-Tabelle).
Ah, interessant wird es dann immer, wenn „Journalisten“ auf eben solche Meldung reinfallen. Beim Postillon ja schon oft passiert!
Dürft ihr eine solche Liste überhaupt veröffentlichen?
Haben wir ja nicht, wir haben darauf verlinkt. Aber grundsätzlich ist der Inhalt der Liste ja auch öffentlich bei Twitter einsehbar gewesen. Daher: Warum nicht?
Ich hätte einen Hinweis darauf, dass man sich unter dem letzten Link eine Excel-Tabelle herunterlädt, ganz nett gefunden… 😉
Völlig richtig, ist drin!