Heutzutage muss alles „smart“ sein, um interessant zu klingen: Smarte Armbänder, smarte Uhren, smarte Fernseher, smarte Waschmaschinen, smarte Häuser. Alles wird mit Smartphones vernetzt. Bei vielen Dingen macht das Sinn, bei anderen weniger. Beim Crowdfunding-Projekt „ClickStick“ fragt man sich deswegen zuerst: WTF?
Ungewöhnlich, aber attraktiv
ClickStick ist kein technisches Gadget. Es ist ein Deodorant. Und das sendet Daten an das Smartphone. Nein, das ist kein verspäteter Aprilscherz, sondern vollkommener Ernst. Gilard Arwatz, „Mechanical and Aerospace Engineering“-Student an der bekannten Princeton University, hat auf Kickstarter wirklich seine Vision eines modernen Deos eingestellt und um finanzielle Unterstützung gebeten.
Ergebnis: ClickStick überschritt sein Funding-Ziel von 55.000 US-Dollar um rund 10.000 Dollar. Ziel erreicht. Im Sommer 2015 soll der „intelligente“ Duftspender auf den Markt kommen. Manch einer mag nun mit dem Kopf schütteln.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Social Media und PR Specialist (m/w/d) BeA GmbH in Ahrensburg |
||
Social Media Manager B2B (m/w/d) WM SE in Osnabrück |
Ja, ein smartes Deodorant – diese Idee klingt wirklich seltsam. Aber der Erfolg von ClickStick liegt wohl in verschiedenen Faktoren begründet.
Erstens: Das Projektvideo punktet mit viel Witz. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, um Kampagnen viral zu pushen. Theoretisch. Auf Youtube ist der Clip aber mit seinen wenigen Views nicht gerade als Hit zu werten, aber auf der Kickstarter-Seite ist er ein attraktiver „Türöffner“.
Zweitens: ClickStick bietet verständliche Mehrwerte. Da wäre zum einen die Einstellung, dass der Deo-Spender immer die gleiche Menge abgeben kann. Zum anderen hat das Konzept einen Öko-Touch: Anstatt immer die komplette Hülle wegzuwerfen, sollen Teile wiederverwertbar sein – was laut des Erfinders bis zu 90 Prozent Plastikmüll spart.
Drittens: Der Geek-Faktor: Eine App speichert die persönlichen Einstellungen, trackt den Verbrauch oder erinnert an die Benutzung (kauft ihn, liebe U-Bahn-Mitfahrer!). Und bunte LED zeigen den Füllstand an. Geht der Vorrat zur Neige, kann per Klick Nachschub bestellt werden. Nice.
Viertens: Das Verpackungsdesign ist „sexy“. Die eleganten Formen in Verbindung mit den Glow-Effekt der LED – das hat was. Besonders bei der „Kickstarter Limited Edition“, die im schicken Chrom daherkommt.
Neue Kunden ansprechen mit ClickStick?
Wenn man zum ersten Mal von ClickStick hört, kann man die Idee nicht so recht ernst nehmen. Ein smartes Deodorant – braucht das die Welt? Nein, nicht unbedingt. Aber aufgrund der genannten Punkte kann ich nachvollziehen, warum die Kampagne so erfolgreich lief.
Nun bin ich einerseits sehr gespannt, ob der Initiator seine Versprechungen einhalten und die ersten Exemplare bis zum Juni 2015 ausliefern kann. Und wie die Konkurrenten nun darauf reagieren. Denn für Marken wie AXE oder Nivea wäre ein solches modernes, neuartiges Deo ein perfekter Mehrwert, um in dem bereits gesättigten Markt neue Kunden anzusprechen.
Was denkt ihr über ClickStick? Braucht die Welt wirklich eine „smarte“ Lösung gegen Achselschweiß?
Bilder: ClickStick / Kickstarter
Was ist daran smart? Die automatische Nachbestellung? Wow! Immer die gleiche Menge schafft auch mein Deo mit Pumpzerstäuber und Nachfüllpacks haben nichts mit „Smart“ zu tun.
Sorry, die Konsumgesellschaft wird immer schwachsinniger.
Smart ist daran, dass das Deo mit deinem Smartphone kommuniziert, um Daten zu übermitteln (den Füllstand zum Beispiel).
Finden sich ja offenbar noch immer genug Leute, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld, von daher: Alles richtig gemacht seitens der Entwickler. Brauchen tut den Krampf natürlich trotzdem niemand.
Mit Smart verbindet man intelligente, clevere Lösungen und keine simple Datenverbindung. Oder sind zB. ein BT-Headset oder eine Fernbedienung mit Rückkanal jetzt auch „smart“?
Genau darauf ist er in der Einleitung eingegangen. Aber es ist durchaus so, dass das Wort „smart“ leider inzwischen zu inflationär genutzt wird.