Netflix, Watchever, Entertain und Mediatheken: Die Bundesbürger nutzen zunehmend Videostreams aus dem Netz, um sich zu unterhalten. Das sorgt für einen Umbruch, wann und wie wir unseren Fernseher nutzen. Trotzdem leiden die klassischen Wege kaum darunter.
Mehr Möglichkeiten, mehr Konsum
Am 21. November war der „Welttag des Fernsehens“. Was sich wie ein Scherz anhört, ist keiner. Diesen „Feiertag“ gibt es wirklich. Und ich muss gestehen: Er ist komplett an mir vorüber gegangen. Das liegt nicht nur daran, dass ich in den vergangenen Tagen wenig Zeit hatte, sondern auch daran, dass ich mich immer weniger mit der Glotze beschäftige. Das heißt aber nicht, dass mein Fernseher still steht – sondern dass sich mein Verhalten, wie ich ihn nutze, verändert hat.
Obwohl Internet, Tablets, Smartphones, Spielkonsolen, Freunde, Familie, Sport und viele andere Dinge sich in mein Leben eingefügt haben, ist mein Fernsehkonsum in den letzten Jahren nicht gesunken. Gefühlt ist er bei mir sogar leicht gestiegen. Damit scheine ich im Trend zu liegen.
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Online statt Kabel oder Satellit
Laut der ACT (Association of Commercial Television Europe) sehen nicht nur die Deutschen, sondern alle Europäer 87 Prozent täglich Sendungen im Fernsehen an. Oder online. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Der Trend geht weg vom linearen Konsum, hin zum individuellen Zeitplan. Das zeigt einerseits die zunehmende Verbreitung von DSL-TV. Also Angebote wie beispielsweise „Entertain“ der Deutschen Telekom, womit man Sendungen anhalten und aufzeichnen kann.
Zudem boomt Videostreaming. Dank Mediatheken, Live-Übertragungen, Youtube und natürlich den zahlreichen Film- und Serien-Anbietern wie Maxdome, Watchever, Netflix & Co. wird es immer attraktiver dann den Fernseher (bzw. das Tablet oder den PC) einzuschalten, wenn man Zeit und Lust dafür hat. In einer aktuellen Studie von Bitkom Research gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie dank Videostreaming weniger über Kabel, Satellit oder Antenne schauen. 33 Prozent der 1.004 befragten Personen sagten sogar, dass sie die bewegten Bilder aus dem Netz als Ersatz für klassisches Fernsehen nutzen.
Das Ende des TV-Programms?
Der Fernseh-Konsum, wie wir es noch kennen, ist also unter Druck. Von einem Massen-Exodus ins Netz kann allerdings nicht die Rede sein. Noch immer finden klassische DVB-T, Satellitenschüsseln oder Kabelanschlüsse eine hohe Verbreitung in den deutschen Haushalten.
Und verschiedene Experten sehen laut dem ZDF auch keinen Untergang des Mediums voraus. Ganz im Gegenteil: So wie Video noch nicht das Radio „gekillt“ hat, so wird es das Fernsehen wahrscheinlich auch noch in 20 Jahren geben – nur eben anders.
Wie hat sich euer Fernsehkonsum in den letzten Jahren verändert? Denkt ihr, dass Videostreams das bisherige Gefüge ordentlich durcheinander bringen werden? Ich bin auf euer Feedback gespannt!
Mein TV-Konsum hat sich definitiv geändert, ich sehe mehr non-linear und weniger „klassisches Fernsehen“. Dabei muss ich aber unterscheiden zwischen:
– Konsum von Fernsehsendungen zu anderer Zeit (bei mir gern: heute show und der Tatort) – meistens via Mediathek + AppleTV
– Konsum von Serien, letzteres häufig dadurch bedingt, dass ich diese alleine sehe und nicht mit meiner Frau zusammen.
Die stärkste Auswirkung auf meinen Bewegtbild-Konsum hatten jedoch nicht technische Faktoren, sondern die Geburt meiner Tochter. Seitdem ist der Konsum drastisch reduziert. 🙂 20:15 Uhr als Start eines Fernsehabends ist ein Lotteriespiel (je nachdem, wann sie einschläft).
Die Zukunft des Bewegtbildkonsums wird sich (in Deutschland) meiner Meinung nach am Preis entscheiden. Wir sind Sparfüchse, und daran gewöhnt für unser Fernsehprogramm (außer der Rundfunkgebühr) nichts zu zahlen. Sollte Amazon mit einem kostenlosen, werbefinanzierten Streaming-Angebot kommen, sehe ich für die Bezahl-Konkurrenz schwarz. Zudem würde es mich immer noch interessieren, aus welchem „Topf“ sich die Streaming-Anbieter bedienen. Kommen neue Nutzer hauptsächlich vom klassischen Fernsehen, oder sind das eventuell die, die früher schon Staffeln auf DVD vorab gesehen haben?
Also ich denke der Konsum musste sich ändern.
ZB kommen heute ja kaum noch Serien und Filme im TV. Und wenn mit so viel Werbung das man kotzen könnte.
Daher musste sich mein verhalten ändern.
Das heißt aber nicht das TV nun obsolet ist. Weil das TV besteht ja nicht mehr so stark aus Serien und Filme sondern anderen Inhalten.
Ich gucke also viel ÖR TV und nutze das Netz bzw Medien für Serien und Filme.
Daher sehe ich auch das TV nicht untergehen. Bei dem Thema übersehen viele, das die Landschaft nicht nur aus US Serien und Filme besteht.
Das es Leute gibt die nur US Serien und Filme schaun ok. Die werden aber vermutlich nicht die mehrheit bilden. Ich glaube auch nicht das jeder der heute noch Filme und Serien im Werbe Tv guckt. Bereit ist für Werbelos zu zahlen. Nicht umsonst tut sich Sky hier so schwer. Man kann Deutschland seine Medienlamdschaft kaum mit dem Ausland vergleichen.
[…] wird für Video- und Audio-Streaming genutzt. Das verwundert mich nicht. Immer mehr Menschen pfeifen auf das konventionelle Fernseh-Angebot und schauen sich lieber über Netflix, Maxdome, Watchever & Co. Serien und Filme an, wann sie […]
@Tim: Herzlichen Glückwunsch! Ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen 🙂
Mein Bewegtbild-Konsum beschränkt sich in erster Linie auf DVD (ja, genau die Silberlinge. Nein, kein Blu-Ray. Gibt kaum GNU/Linux-Abspielgeräte dafür und ich besitze kein Laufwerk).
Selten auch einmal ein Film aus der Mediathek. Gelegentlich ein YouTube-Video (ich möchte sehen, was ich in meinem Blog einbinde, bevor ich es tue).
Video-Konsum dauert einfach viel zu lange im Vergleich zum Lesen. Das barrierefreie Ausgestalten (Untertitel, Audiodeskription) ist auch viel zu hoch. Aber das macht ja leider eh kaum einer …
Von Video on Demand halte ich gar nichts. Stream ist auch doof (Ausnahme: Live-Stream). Ich möchte den Film _besitzen_ und nicht nur Nutzungsrechte daran erwerben (betrifft bspw. Weiterverkauf von gebrauchten Gütern).
Zwar schaue ich tagtäglich das normale Fernsehprogramm, aber meist läuft der Fernseher nur so im Hintergrund während ich nebenbei am Rechner arbeite.
Ich denke Dienste wie HbbTV, die Zusatzfunktionen zu Sendungen online abrufen, werden sich in Zukunft immer weiter verbreiten und Internet und Fernsehen werden mehr und mehr verschmelzen.
[…] weitere Zielgruppe: die der Filmfreunde. Der Trend geht mittlerweile weg vom klassischen TV-Gerät, hin zum Streaming auf verschiedene Geräte. Ein größeres iPad würde genau in diese Kerbe […]