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Viel heiße Luft um wenig: Indische Firma fordert Apple wegen „iFon“ zur Aufgabe von „iPhone“

geschrieben von Tobias Gillen

SteveJobs

Es kommt regelmäßig vor, dass große Konzerne von kleineren Unternehmen wegen angeblichen Markenrechtsverstößen vor Gerichter und Ämter gezerrt werden. Nun ist mal wieder mal Apple dran.

iFon vs. iPhone

Es geht konkret um die Marke „iPhone“ in Indien. Wegen ihr meldet nun iVoice Enterprises ihren Unmut an, meldet „Times of India“. Die indische Computerfirma halte seit 2007 die Rechte an „iFon“, das für „Indian Phone“ stehen sollte und zumindest phonetisch eine große Ähnlichkeit mit Apples Smartphone hat. Auch iVoice Enterprises wollte mit „iFon“ ein Handy herausbringen – Apple kam ihnen zuvor.

Laut dem Unternehmen habe das zur Konsequenz gehabt, dass Investoren und internationale Partner abgesprungen seien, weil sie nicht an einen Erfolg gegen Apple geglaubt haben. Apple selbst ist dann 2009 mit dem iPhone in Indien auf den Markt gegangen, das iFon-Projekt scheiterte. Nun möchte iVoice Enterprises einen neuen Anlauf starten und will den „David gegen Goliath“-Kampf aufnehmen.


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Vergleichszahlungen wahrscheinlicher als Markenlöschung

Keine unübliche Sache, dass größere Konzerne diese Streitigkeiten mitmachen müssen. Im April etwa hatte Amazon Probleme mit WREAL, einem Porno-Streamingdienst, weil dieser schon eine TV-Box unter dem Namen Fyre TV angeboten hat als Amazon mit seinem Fire TV auf den Markt kam. WREAL forderte damals eine hohe Entschädigungssumme. Und auch um die Marke „iWatch“ hatte es bis zuletzt Streit gegeben – zunächst mit Uhren-Riese Swatch wegen „iSwatch“, dann mit einem ITler aus Dublin. Am Ende wurde das Produkt dann „Apple Watch“ genannt.

Meist versprechen sich kleinere Unternehmen von solchen Klagen zwei Dinge: PR und Geld. Denn es ist wohl mehr als unwahrscheinlich, dass Apple, Amazon und Co. ihre Marken aufgeben würden – selbst wenn sie im Unrecht wären. In der Regel wird sich auf eine Vergleichszahlung geeinigt. iVoice Enterprises fordert aktuell noch die Löschung der Marke „iPhone“ in Indien und würde damit von Apple verlangen, dass es das iPhone dortzulande nicht mehr als „iPhone“ verkauft. Auch hier ist wohl wahrscheinlicher, dass es – sofern iVoice Enterprises damit durchkommt – auf einen Geldbetrag hinauslaufen wird.

Eher unwahrscheinlich ist allerdings, dass iVoice damit durchkommt. Denn die Marke „iPhone“ hat Apple rechtzeitig angemeldet. Schon 2002 ging beim indischen Patent- und Markenamt der Antrag ein. Seither hält Apple mehrere Wort- und Bildmarken in Indien. „iFon“ hingegen wurde von iVoice Enterprises erst am 9. Mai 2007 beantragt, hat aber den Status „opposed“.

Entsprechend scheint es so, als sei die Sache für Apple schnell erledigt. Viel heiße Luft um wenig.

Bild: Screenshot Video

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

11 Kommentare

  • Viel heiße Luft um wenig. -> Warum schreibt ihr dann überhaupt darüber? Weil es sonst nix zu erzählen gibt?

  • Na im Vergleich zu wirklich, ja man kanns nur so nennen, idiotischen Beiträgen zu von keinem beachteten Crowdfunding-Projekten ist diese Meldung absolut okay. Finde ich zumindest 😀

    Darüber berichten ja auch andere Medien man kann an andere ähnliche Fälle erinnern, etc. Warum nicht?!

    • Es ist vor allem ein Thema, das wir aufgreifen, WEIL es andere Medien völlig unreflektiert aufgreifen. Deswegen hat es seine Berechtigung, ab und an auch mal zu sagen, dass etwas nicht so heiß gegessen wird wie es gekocht wurde. Ach ja: Derartige Crowdfunding-Berichte hatten wir schon lange nicht mehr. 😉

  • @Tobias Gillen
    Gut der letzte Beitrag war nicht Crowdfunfing, aber die beliebten Berichte über Petitionen stelle ich auf die gleiche, ach noch niedrigere, Stufe.

    „Kuriose Petition gegen das vermeintliche Monopol: Nintendo soll ein Game für Sony entwickeln“ ist ja nur 2 Wochen her.
    Klar wo soll man die Grenze ziehen? So ein Kartoffelsalat Kickstarter ist nach dem grandiosen Erfolg sicher eine Meldung wert, aber keine sinnlose Petition, die keinerlei Beachtung findet oder Crowdfunding mit 3,50€ Spenden.

    Klar ist es sehr dankbar mit unbedeutenden Belanglosigkeiten den Blog zu füllen, keine Recherche, man muss nicht nachdenken- klick, klack und fertig und dann gibts im best case genau die selben Klicks. Trotzdem ists doof. Ein wenig zumindest. Finde ich.

    Es wirkt ein wenig wie Merkels „Neuland!“. „In diesem sagenumwobenen Internet steht was geschrieben!? Ausdrucken und durchlesen, es kann ja nur total relevant sein! Meldung darüber schreiben!“

  • @eldorado Es geht uns nicht darum, den Blog zu füllen, damit wir Themen haben. Sondern ein Blog soll ja nicht nur informieren und zur Diskussion anregen, sondern auch mal unterhalten. Selbst bei Spiegel findet man humorvolle Beiträge.

  • @Team
    Gut klar habt ihr irgendwo recht, das gebe ich auch zu 🙂

    Aber irgendwie fühlt es sich zumindest für mich nicht ganz richtig an. Vielleicht könte man die nicht ganz ernt gemeinten Beiträge in eine absurde Kolumne stecken oder sowas? „SinnlosigkeitInnen der Woche“ oder sowas.
    Damits halt nicht zwischen normalen, ernsteren Beiträgen auftaucht, tuts ja bei Spiegel meistens auch nicht.

    Und wie gesagt es liest sich alles bei mir deutlich „böser“ als ich es meine und ich gucke trotzdem hier gerne vorbei.