Wer sich mit Games beschäftigt, der hat sicherlich schon von Michael Pachter gehört. Der Medien-Analyst gibt gerne seine Meinung zu diversen Themen preis – und das auch mal provokant. Nachdem er kürzlich meinte, dass Nintendo seine Hardware-Produktion einstellen müsse, sieht er nun auch für die Mitbewerber eine dunkle Zukunft voraus.
Auf der „GamesBeat 2014“-Veranstaltung in San Francisco lies Pachter folgende Äußerung fallen:
“I think consoles are going away”
Er begründet seine These damit, dass man keine Spielkonsole mehr benötigt, um sie mit seinem Fernseher zu verbinden. Heutzutage gäbe es Chromecast oder die Roku Box. Außerdem seien in zwei Generationen Smartphones leistungsfähig genug, um jede Art von Spiel wieder zu geben. Sein Statement rundete er folgendermaßen ab:
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“And, so, why buy a console? I think Microsoft actually knows that.”
Mit seinem letzten Satz spielt er darauf an, dass Microsoft vor ein paar Tagen für 2,5 Milliarden US-Dollar den “Minecraft”-Entwickler Mojang aufgekaufte. Mit dem extrem erfolgreichen Titel möchten die Redmonder wohl ihren Fuß in mobile Plattformen kriegen.
Das Aus für die Xbox One und Playstation 4?
Werden Spielkonsolen sterben? Diese Frage steht nun im Raum und sorgt für heftige Diskussionen unter Gamern. Ein alter Glaubenskrieg bricht auf: Konsolen versus PC – wer wird zuerst untergehen? Welche Plattform wird das Rennen machen? Und nun: Konsolen vs. Mobile – wer wird der strahlende Sieger sein?
Ich denke: Auch wenn ich Pachter grundsätzlich Recht gebe, so ist seine Aussage natürlich überspitzt formuliert.
Mobile Plattformen verbreiten sich seit einigen Jahren rasant. Mittlerweile gibt es weltweit mehr Smartphones und Tablets als PS4 und Konsorten. Und „Candy Crush“ hat mehr Spieler als „Call of Duty“ zu bieten. Der Markt erlebt also einen massiven Umbruch: Weg vom männlichen, jungen Core Gamer, hin zu weiblichen Casual Gamern weit über 30 – was kürzlich eine Studie gezeigt hat.
Dieser Wandel entstand hauptsächlich durch iPhone & Co. Und es sieht nicht so aus, dass sich das ändern wird. Ganz im Gegenteil: Bald wird rein rechnerisch jeder Erdenbewohner ein Smartphone besitzen. Werden deswegen Konsolen und der PC obsolet? Nein, das denke ich nicht.
Nintendo, Microsoft und Sony müssen reagieren. Und das werden sie – oder?
So wie man schon oft den Computer als Spieleplattform aufs Abstellgleis schieben wollte, so werden nun Playstation, Xbox und Konsorten mit Worten zu Grabe getragen. Aber am Ende wird es meiner Meinung nach auf eine Co-Existenz hinauslaufen. Denn es gibt immer Menschen, die Games zu ihrer Freizeitbeschäftigung zählen. Egal, ob im Bus, auf dem Balkon, auf der Couch oder im Büro – überall wird „gedaddelt“.
Es gibt schier unendlich viele verschiedene Nutzungsszenarien und Bedürfnisse. Der eine sitzt gerne aufrecht vorm PC, der andere lümmelt lieber auf der Couch herum. Während sich die Early Adopter immer das neueste und teuerste Tablet kaufen, müssen andere sparen und setzen deswegen lieber auf günstige Konsolen wie die Wii Mini.
Deswegen denke ich: Ja, Smartphones und Tablets bringen Spielkonsolen mächtig unter Druck. Und wenn Cloud Gaming wirklich mal durchstartet und als Feature in TV-Geräten integriert wird, könnte das die Felle von Sony, Microsoft und Nintendo davon schwimmen lassen. Doch ich bin mir sicher, dass die drei Platzhirsche sich nicht so leicht ihre Marktanteile wegnehmen lassen und mit Konter-Angriffen auftrumpfen werden.
Der Kampf ums Wohnzimmer und um die Gunst der Gamer wird härter. Und spannender. Es wird sicherlich einige alteingesessene Verlierer und neu erstarkte Gewinner geben. So ist das Business. Es bleibt spannend. Ein Ende der Konsolen sehe ich in nächster Zeit allerdings nicht.
Was denkt ihr? Sind Spielkonsolen dem Untergang gewidmet?
Bild: Montage / Sony, Microsoft