Die Marktforscher von Juniper Research haben einen neuen Report veröffentlicht. Das Whitepaper „Smartphones – Emerging Push vs Maturing Pull“ sagt beeindruckende Zahlen voraus.
Wachstum in allen Segmenten
Laut Juniper werden dieses Jahr 1,2 Milliarden Smartphones ausgeliefert. Eine Zahl, die man als normaler Mensch wahrscheinlich schwer fassen kann. Wenn man sie aber in Relation setzt, wird die Dimension klar: Derzeit leben auf der Erde rund 7,2 Milliarden Menschen. Das heißt, 2014 wird ein Sechstel sich ein neues Smartphone zulegen. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „neu“.
Nachdem bereits letztes Jahr rund 985 Millionen Smartphones abgesetzt wurden, soll also dieses Jahr die Milliarden-Schwelle geknackt werden. Ein Zuwachs von 19 Prozent. Dieser kommt besonders durch Schwellenländer wie beispielsweise Indien und Brasilien zustande. Hier ist der Wunsch nach einem modernen Handy am größten. Deswegen sagt Juniper voraus, dass sich der Markt weiter aufsplitten wird. Während Hersteller wie beispielsweise Xiaomi mit aggressiven Niedrigpreisen den Markt bedienen und Google mit seiner Google-One-Initiative ebenfalls dieses Segment beackert, orientieren sich Apple und Samsung am oberen Ende.
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Der Markt der günstigen Smartphones, die zwischen 75 und 150 US-Dollar kosten, wird laut Juniper weiter wachsen. Trotzdem halten die Premium-Hersteller noch mit 45% einen beachtlichen Teil des Kuchens inne. Und ich gehe davon aus, dass durch den Hype um das iPhone 6 sich hier nicht viel verändern wird. Während in den Entwicklungs- und Schwellenländern die Zahl der Smartphone-Erstbesitzer steigt, wird in unseren Breitengraden der Markt sicherlich durch die Begierde nach dem neuesten Top-Modell am Leben gehalten.
Die Erde wird zum Dorf. Gut so?
Somit scheint der Boom in allen Bereichen ungebremst voran zu gehen. Der Moment, in dem jeder Mensch – zumindest rechnerisch – mindestens ein Smartphone sein Eigen nennt, scheint sehr nah. Eine tolle Vorstellung: Die Menschheit ist vernetzt, weltumspannend. Die Welt ist ein globalisiertes Dorf. Jeder hat Zugang zu Apps, dem Internet und unbegrenztem Wissen.
Soviel zur Theorie. Die Praxis zeigt uns leider, dass totalitäre Staaten diese Vernetzung ausbremsen und kontrollieren. Datenschutz- und Ausspäh-Affairen bremsen ebenfalls diese Euphorie. Und dass wenige Anbieter wie Google oder Apple nahezu alles über alle Menschen wissen können … nun ja … jedes Wachstum hat leider auch seine Schattenseiten. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich den schier ungebremsten Feldzug der Smartphones gut oder beängstigend finden soll. Wie seht ihr das?
Bild: Apple