Seit ein paar Wochen liest man einen Begriff vermehrt: Ice Bucket Challenge. Eiskübel-Aktionen hier, Promo-Peinlichkeiten dort. Mittlerweile müsste sich rein gefühlt die ganze Welt mal eine erfrischende Dusche verpasst haben. Kurz: Das Thema ist so langsam durch und fängt an zu langweilen. Was ist also die nächste Sau, die man durchs Web-Dorf treiben kann? Wir haben eine gefunden: die #CamelToeChallenge! Ein Wettbewerb, den man unbedingt kennen muss … oder?
Schweinkram-Bilder für den guten Zweck?
Beim Herumsurfen bin ich zufällig auf das Thema gestoßen. Huch, was ist denn das? Ist es das, was ich auf den ersten Blick vermute? Ja, ganz genau: Man – besser gesagt: Frau – soll ein Bild von ihrem „Cameltoe“ posten, um damit auf Gebährmuttelhals-Krebs aufmerksam zu machen. Angeblich.
(Einschub: Wer nicht wissen sollte, was ein „Cameltoe“ ist, der möge das bitte auf Wikipedia nachlesen)
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Zurück zum Thema: Mit anzüglichen Fotos soll kranken Menschen geholfen werden – das klingt seltsam. Ich vermutete einen blöden Scherz. Aber das dachte ich auch schon bei der Ice-Bucket-Challenge.
Das muss man kennen! Wird behauptet…
Meine erste Recherche ergab, dass die „Cameltoe Challenge“ schon seit einigen Tagen am Laufen ist. Nicht nur das. Auf joiz.de heißt es sogar: „Ekliger Nominierungstrend erobert das Web“. Ein Eroberungs-Feldzug eines neuen Trends – oha, das scheint ja ein krasses Thema zu sein. Also ein Über-Hype, den man unbedingt kennen muss, um nicht als „out“ beschimpft zu werden? Der Sache wollte ich auf den Grund gehen.
Also befragte ich Instagram, denn auf dem Foto-Netzwerk verbreiten sich solche Bild-lastigen Themen am schnellsten. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur rund 1.120 Fotos wurden bislang dazu gepostet. In den meisten Fällen handelt es sich um ein und das selbe, auf das man zum Thema überall im Web stößt. Zumindest auf Instagram ist der „Kamelfuß“ kein angesagtes Motiv – im Gegensatz zur #IceBucketChallenge mit rund 1,5 Millionen Fotos.
Auf Twitter ist von der vermeindlichen „Eroberung“ auch nicht viel zu merken. Laut Topsy.com lag der Höhepunkt um den 20. August herum. Und das mit lächerlichen 1.089 Tweets – weltweit!
Unwichtiger geht’s kaum!
Somit dürfte es nicht verwundern, dass mein Blick auf Google Trends das gleiche Erbnis lieferte: Die #CamelToeChallenge ist und war niemals ein Thema, das man kennen muss!
Wer das nicht glaubt, dem möchte ich zum Schluß noch den ultimativen Beweis bringen: Selbst unser Boulevard-Medium Nr. 1 – ja, genau, die BILD-Zeitung! – hat bislang keinen einzigen Artikel zu diesem vermeintlichen Trend gebracht. Wenn man bei Bild.de danach sucht, kriegt man genau Nullkommanull Treffer. Nichts. Nada. Niente.
Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass dieses Thema eine Seifenblase ist, die schneller platze, als man sie zum ultimativen Hype aufblasen konnte. Aber solche Dinge kennen wir ja bereits, etwa vom Shelfie oder vom Belfie oder vom #aftersex-Selfie.
Bilder: Twitter, Topsy
Und warum ist euch das ganze dann einen Beitrag wert? Was ist nur los mit euch?
Investigativer Journalismus! 😉
Ich habe immer noch nicht verstanden, was der Sinn von Basicthinking sein soll.
Beiträge sind zum größten Teil niveaulos.
[…] Denn was man da so zu sehen bekommt, erinnert an Kamelzehen. Aufmerksam geworden bin ich über einen Blogartikel bei BasicThinking. Da schlüpfen Frauen in hauchdünne Hosen oder Höschen, die ihnen viel zu eng sind, und […]
Bei dem müllligen Artikel ist es kein Wunder, wenn hier niemand mehr mitliest und BT bald Geschichte ist.
Holt Jürgen zurück
„Unwichtiger geht’s kaum!“ – warum dann darüber schreiben?
>>Und warum ist euch das ganze dann einen Beitrag wert? Was ist nur los mit euch?
Das hätte ich von dieser Seite auch nicht erwartet
Wie ihr wisst, sind wir gerade in einer neuen Selbstfindungsphase >> https://www.basicthinking.de/blog/2014/09/08/neustart-wir-starten-den-offenen-prozess-basic-thinking-3-0-und-brauchen-dafuer-eure-hilfe/
Das heißt, wir fragen euch, liebe Leser, was ihr wollt. Darüber hinaus experimentieren wir sehr viel.
Bei einem kreativen Prozess sollte alles erlaubt sein. Da gehört es auch dazu, dass man mal ungewöhnliche Dinge bringtt, (versucht) witzig zu sein, Barrieren und alteingesessene Denkweisen einbricht und neue Zielgruppen anspricht.
Und dass man natürlich beobachtet, wie die Leser darauf reagieren!
Die Resonanz auf diesen Artikel ist – zumindest von den Kommentaren her – extrem negativ. Aber die Klickzahlen sagen etwas ganz anderes.
Nun liegt es an uns, daraus Rückschlüsse zu ziehen.
@Jürgen,
„Die Resonanz auf diesen Artikel ist – zumindest von den Kommentaren her – extrem negativ. Aber die Klickzahlen sagen etwas ganz anderes.
Nun liegt es an uns, daraus Rückschlüsse zu ziehen.“
Das ist meiner Meinung nach das alte Thema kurzfristig vs. langfristig und ihr müsst einfach gucken, welche Art von Leserschaft ihr über eure Artikel langfristig binden wollt.
Natürlich generieren Artikel deren Inhalte sexueller Natur sind kurzfristig Klicks, aber ich für meinen Teil z.B. gucke mir das drei, vier Mal an und komm dann nicht wieder. Internetmüll gibts genug auf diversen Buzzseiten – zu wenig Qualität und Anspruch.
@Jon: Da stimme ich dir vollkommen zu!
Sieh uns gerade wie Teenager an: Wir experimentieren und testen unsere Grenzen aus. Und am Ende wissen wir hoffentlich, ob wir einen Seitenscheidel oder einen roten Iro tragen wollen 😉