Dong Nguyen hat nachgelegt. Nach Flappy Bird bringt der Erfolgsentwickler Swing Copters in die App-Stores – und enttäuscht damit gleich unseren Autor Tobias Gillen. Er rätselt noch, ob es an seinem mangelnden Talent oder am unzureichenden Spielkonzept liegt.
Großes Aggressionspotenzial
Nein, es tut mir leid. Ich kann mit Swing Copters absolut nichts anfangen. Bei Flappy Bird hatte ich wenigstens noch ein bisschen das Gefühl, dass ich mit etwas Übung etwas reißen kann. Ab und an habe ich es mal bis zum zehnten Tor geschafft, mein Rekord lag irgendwann bei 21. Bei Swing Copters verzweifle ich – nachdem ich dann endlich mal verstanden hatte, was ich überhaupt tun muss – schon am ersten Tor, spätestens aber am zweiten. Highscore: 1. Bravo!
Das Spielprinzip ist eigentlich einfach: Bring den Vogel durch die Tore, für jedes Tor gibt es einen Punkt. An den Toren hängen sich bewegende Hammer. Warum die dort hängen? Man weiß es nicht. Vielleicht hatte Dong Nguyen einfach Angst, dass er ohne sie nicht an das große Aggressions- und Suchtpotenzial von Flappy Bird anknüpfen könne. Dabei waren doch genau das damals angeblich die Hauptgründe, weswegen er die App aus den Stores genommen hat.
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Viel Negativkritik
Jedenfalls ist nach etlichen Versuchen bei mir nicht mehr als ein Punkt zu holen. Nun könnte man annehmen, dass ich einfach kein Talent für solche Spiele habe – abstreiten würde ich solch eine Aussage keinesfalls. Aber ein Blick in die App-Stores zeigt, dass ich nicht alleine mit meiner Meinung zu Spielkonzept und Steuerung stehe. In den knapp 2.000 Rezensionen im iOS-Store hat Dong Nguyen inzwischen ordentlich einstecken müssen. Und das, obwohl ein Swing Copters-Update den Schwierigkeitsgrad etwas gesenkt hat.
Von „unspielbar“ oder „noch schlimmer und dümmer als Flappy Bird“ ist dort zu lesen. Andere schreiben von „Schrott“ und „1 Stern ist noch zu viel“. Wenngleich es auch genügend positive Äußerungen über Swing Copters gibt, muss ich mich leider in diese Negativkritik einreihen. Dazu mehrere Gründe.
3 Gründe gegen Swing Copters
1. Der Schwierigkeitsgrad
Das Umfeld des Spiels finde ich ganz sympathisch. Die Retro-Optik hat definitiv ihren Charme. Aber durch die rotierenden Hammer an den Toröffnungen ist es fast unmöglich, etwas Nennenswertes auf die Beine zu stellen. Vielleicht bekommt man irgendwann den Dreh raus, aber ein Spiel sollte Spaß machen – und nicht frustrieren.
2. Die Steuerung
Der Vogel kann nicht geradeaus fliegen. Das ist die Krux. Er fliegt immer aufwärts mit einem Rechtsdrall. Tippt man das Display an, fliegt er nach links, tippt man wieder an, fliegt er wieder nach rechts. Bis ich das verstanden hatte, habe ich den Vogel schon satte 20 Mal gegen die Wand geflogen. Etwas wie einen Rhythmus, so wie bei Flappy Bird, gibt es nicht. Man muss nicht nur auf die statischen Hindernisse achten, sondern auch auf die rotierenden. Und dadurch ist eine halbwegs machbare Steuerung fast unmöglich.
3. Der Nervfaktor
Hinzu kommt der Nervfaktor, der sich irgendwann einstellt. Anfangs ist man ja noch ganz motiviert und will wenigstens mal bis zum dritten Tor kommen. Klappt das aber nach gefühlten viertausend Anläufen nicht, schlägt die Motivation in Genervtheit um. Übrigens: Das Spielen mit Ton macht es nicht unbedingt besser, eher schlimmer.
Fazit: Schade, aber nein!
Swing Copters bleibt erstmal auf meinem Smartphone. Ich möchte schauen, was sich in Updates tut und ob Dong Nguyen auf die viele Negativkritik reagiert. Eine „Suchtsperre“, also ein Hinweis, das man mal Pause machen soll, wie er es irgendwann im Zuge der Aufregung um Flappy Bird mal ankündigte, lässt Swing Copters auch vermissen. Das verstärkt den Eindruck, als sei das alles eine geschickte PR-Masche gewesen.
Mit seinem aktuellen Spiel hat er (und einige inzwischen gelöschte Klone) die Charts der App-Stores jedenfalls ratzfatz wieder erobert – und dürfte sich an der Werbung, die zwischen jedem der gescheiterten Versuche eingeblendet wird, erneut glücklich verdienen.
Für mich persönlich bleibt Swing Copters nun aber erstmal geschlossen. Eure Meinung und Highscores würden mich trotzdem brennend interessieren!
Bild: Screenshot / Swing Copters
Ich kann mich da nur anschließen. Durch die rotierenden Hammer ist Swing Copters unspielbar.
Mein Rekord: 2 (Flappy Bird: 80)
Muss mich da auch einreihen 😀 Das Problem bei mir ist einfach dass ich bei Flappy Bird das Gefühl hatte, dass ich den Vogel kontrolliere und auch selbst schuld bin, wenn ich es versaue. Bei dem blöden Hubschrauber hab ich nichtmal das Gefühl wirklich selbst zu steuern, als würde das Ding machen was es will, da verliere ich schnell den Spaß dran. Mein Rekord liegt bei > 1 <, Flappy Bird 71 :p
Ok, eure Swing-Copters-Highscores beruhigen mich. Eure Flappy-Bird-Zahlen sind dann für mich doch eher frustrierend… 😀
Der Artikel spiegelt exakt meine Erfahrung mit dem Spiel wieder.
Ps: Rekord 2 🙂
Der Hype sollte nun endgültig vorbei sein – zu viele wollten auf den Trend mit aufspringen – keiner konnte an dem erstmaligen Erfolg anschließen 😉
[…] der Gesellschaft angekommen. Statt über „Killerspiele“ wird heute in der Öffentlichkeit über das neue „Swing Copters“ diskutiert. Und in der ARD läuft „Quizduell“ statt „Verbotene Liebe“. Herrlich. So habe ich mir das […]
Rekord nach knapp einer Woche – 52 😉
Spiel ist aber irgendwie trotzdem ***** 😀
Flappy Bird war übrigens 259 😛 😀