Immer mehr blanker Hass
Im Netz gibt es einige schwarze Schafe, die meinen, die Anonymität und Infrastrukturen für ihre widerrechtlichen Botschaften zu missbrauchen. So etwa deutsche Rechtsextreme, die immer häufiger in sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv sind und mit ihren Botschaften den Nachwuchs ködern möchten.
Dabei erhalten Neonazis zunehmend mit rassistischem Humor eine große Reichweite bei Jugendlichen, einer Veröffentlichung der Organisation Jugendschutz.net, dem Jahresbericht „Rechtsextremismus Online“, zufolge.
Social Web vermehrt genutzt
Dabei agieren die Nazis vor allem mit extremistischen Parolen zu Themen wie dem Gaza-Krieg. Wir kennen diese Memes leider alle: Sie verbreiten sich dann – teils sogar unbedacht – tausendfach durch Likes und Shares. Dadurch erreichen die Parolen und vermeintliche Witze Jugendliche auch außerhalb des rechtsextremen Spektrums und werben sie somit möglicherweise in die rechte Ecke. Das Problem ist hier der Umweg, über den die Gruppierungen für sich werben. Viele junge Internetnutzer verstehen die Thematik möglicherweise leider erst dann, wenn sie bereits entsprechend „angeworben“ wurden.
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Auch unverschleierte und grausame Bilder, Videos oder Texte stoßen immer mehr auf Zustimmung. Zum Beispiel offene Hetze gegen Sinti und Roma sowie Gewaltvideos gegen Homosexuelle. Laut Jugendschutz.net-Jahresbericht stieg die Gesamtzahl der Botschaften 2013 auf einen neuen Höchststand von 1.842. Im Jahr 2012 waren es noch 1.673, im Jahr 2011 1.659 Fälle. Gesichtet wurden im Social Web übrigens 5.507 Webangebote aus dem Umfeld von Kameradschaften, Versandhändlern, Musikgruppen und der NPD.
„Wegklicken reicht nicht“
Die Zahl teilt der Bericht nochmal in nur „jugendgefährdend“ und „strafbar“ (siehe Grafik oben). Während die jugendgefährdenden Inhalte über die Jahre abnahmen, nahmen die strafbaren Äußerungen enorm zu – was ein Indiz für die immer direktere und krassere Propaganda ist. Auch Hashtags werden zunehmend übernommen. So wurde etwa das Hashtag #schauhin, was eigentlich für Anti-Nazi-Bewegungen genutzt wurde, kurzerhand von Nazis umfunktioniert, wie „heise“ berichtet.
Ein großes Problem bei der Löschung der Inhalte sei der Tatsache geschuldet, dass überwiegend ausländische Server für die Aktionen benutzt würden. Dadurch ist es schwerer, die Hintermänner und Administratoren zu ermitteln. Die Zusammenarbeit mit Plattformen wie YouTube, Facebook und Twitter läuft dagegen inzwischen gut und gemeldete Einträge werden wohl schnell gelöscht oder zumindest für deutsche IP-Adressen (wir kennen das von YouTube/GEMA) gesperrt.
Wer entsprechendes rechtsextremistisches Material entdeckt, sollte die jeweiligen Funktionen zum Melden benutzen, sich an Administratoren oder in krassen Fällen direkt an die Polizei wenden. Einfaches Wegklicken reicht hier nicht, da sonst auch – wie oben bereits angemerkt – unwissende und naive Jugendliche in die rechte Ecke gezogen werden könnten.
Bild: Jugendschutz.net