Lange kränkelte der einstige Platzhirsch in der Unterhaltungselektronik vor sich hin. Seit dem jüngsten PlayStation-Release ist aber plötzlich alles anders. Die Umsätze schnellen endlich wieder nach oben. Mehr noch, die PlayStation hängt dabei auch gleich die Xbox-Konkurrenz aus dem Hause Microsoft ab.
Als zweites Standbein etabliert sich zunehmend auch die Unterhaltungssparte. Spiderman, Pharell Williams und Co. treiben hier die Umsätze. Ob man bei den Zahlen gleich von einer langfristigen Trendwende sprechen sollte ist ungewiss, sicher ist aber, dass die strategische Neuausrichtung erst einmal gut zu funktionieren scheint.
Zahlen-Feuerwerk
Sony übertrifft sich im abgelaufenen Quartal selbst. Von April bis Juni verdient der Elektronikkonzern fast 200 Millionen Euro (26,8 Milliarden Yen). Das entspricht einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als der Gewinn gerade einmal 3,1 Milliarden Yen betrug.
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Auch die Umsätze steigen kräftig an, auf insgesamt über 13 Milliarden Euro (1,8 Billionen Yen). Sony hat es damit geschafft, seine Verkäufe insgesamt fast zu verdoppeln.
PlayStation klar vor Xbox
Wenig überraschend ist die PlayStation für Sony der Mega-Gewinntreiber, 3,5 Millionen Geräte wurden verkauft. Im Vergleich zur Xbox-Konkurrenz von Microsoft ist das enorm. Die Xbox One verkaufte sich nämlich gerade einmal 1,1 Millionen Mal. Mehr als drei Mal so oft entschieden sich die Gamer dieser Welt also für das Sony-Produkt.
Die hohen Verkaufszahlen sind auch deshalb besonders bemerkenswert, weil gerade in diesem Bereich Sony noch im letzten Jahr unter hohen Verlusten gelitten hat. Natürlich überrascht aber auch das wenig, denn zu dieser Zeit warteten viele schon sehnsüchtig auf die neue PlayStation und hätten sich ganz bestimmt keines der alten Geräte mehr gekauft.
Unterhaltungssparte erfolgreich, Mobilgeräte laufen schlecht
Knapp 8 Milliarden Yen (operativer Gewinn) nimmt Sony in der Filmsparte ein und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal. Wenige Blockbuster zeichnen sich jedoch hier besonders für das Ergebnis verantwortlich. Gemeint sind vor allem The Amazing Spiderman 2 sowie 22 Jump Street.
Auch der Musikbereich wächst, jedoch nicht ganz so stark. Mit über 11 Milliarden trägt er aber weiterhin stärker zum Gesamtergebnis bei als die Filmsparte. Auch hier zeichnen sich die großen und bekannten Künstler verantwortlich, allen voran Michael Jackson (Xscape), Pharell Williams (GIRL) und John Legend (Love in the Future). Daneben profitiert Sony auch von der Fußball-WM: Bravia-Fernseher waren besonders beliebt.
Nicht alles ist aber rosig im Hause Sony. Zäh gestalten sich vor allem die Verkäufe der mobilen Geräte. Mit Mobiltelefonen und Tablets fährt Sony einen gewaltigen Verlust in Höhe von 2,7 Milliarden Yen ein und senkt zudem die Prognose für das Gesamtjahr.
Wohin geht die Reise?
Ganz offenbar machen sich die Umstrukturierungen bei Sony positiv bemerkbar. In einem großen Strategiewechsel hat der Konzern sich mehr und mehr auf seine profitablen Geschäfte zurückgezogen. Diese Strategie soll nun fortgesetzt werden. Noch immer steht da beispielsweise eine deutliche Verkleinerung der Belegschaft im Raum. 145.000 Stellen sollen davon betroffen sein. Im Gespräch ist auch weiterhin eine Abspaltung des Vaio-Geschäfts. Es bleibt abzuwarten, ob Konzernchef Kazuo Hirai sein Versprechen einlösen kann und Sony zu alter Stärke verhilft.
Bild: Evan Amos/ Wikipedia
Das konnte man vor Jahren nicht voraussehen. Sony hat sich wirklich gut erholt. Sie dürfen sich jetzt nicht auf den Lorbeeren ausruhen.