Fragebogen mit 40 Fragen
Android hat mit fast 85 Prozent weltweiten Marktanteils bei den Smartphone-Auslieferungen im zweiten Quartal 2014 einen Rekord aufgestellt. Das bedeutet in absoluten Zahlen, dass über 249 Millionen von 295 Millionen Smartphones mit Googles mobilen Betriebssystem ausgeliefert wurden. Im Vergleich dazu sanken Apples iOS, Microsofts Windows Phone und BlackBerry allesamt ab. Das geht aus Zahlen von Strategy Analytics hervor. Bei den absoluten Smartphone-Auslieferungen konnte einzig Apple seine Zahlen steigern.
Die wirklich beeindruckenden Zahlen von Android rufen aber auch die EU-Wettbewerbsbehörden auf den Plan. Sie untersuchen derzeit, das geht aus einem Bericht von „Re/Code“ hervor, ob Google sein Quasi-Monopol zum eigenen Vorteil missbraucht. Netzbetreiber und Smartphone-Entwickler in Europa haben zu diesem Zweck Fragebogen mit 40 Fragen erhalten, die sie bis Anfang September beantworten sollen.
Auch Kommunikation wird verlangt
Dabei handelt es sich zwar nicht um eine formelle Untersuchung, sondern erst einmal um das reine Sammeln von Informationen. Doch der nächste Schritt, sollte sich der Anfangsverdacht erhärten, wäre eben eine solche Untersuchung. Dabei geht es konkret um die Frage, ob Google eigene Dienste vorzieht und möglicherweise sogar Konkurrenzprogramme behindert. Dabei geht es etwa um die Google-Suche, den Google Play Store oder Google Maps.
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Aber nicht nur den Fragebogen sollen die Unternehmen ausfüllen. Sie sollen auch transparent machen, wie Google sie an Einnahmen beteiligt – mit Präsentationen, E-Mails, Faxen, Briefen und Mitschriften von Telefonaten. Das alles möglichst zurück bis ins Jahr 2007. Google hat, wie üblich, natürlich bislang keine Stellung zu dem Thema bezogen.
So ist das eben, wenn man eine dominierende Marktstellung hat. Dann ist es bis zu einem solchen Verdacht auch nicht mehr weit. Aber immerhin: Eine Anfangsuntersuchung ist nichts ungewöhnliches und der mussten sich auch schon andere Konzerne stellen. Gut aber, dass wir aufmerksame Wettbewerbshüter haben. Mal schauen, was sie finden.
Bild: Flickr / Robert Scoble (CC BY 2.0)