Wir kennen sie – die zahllosen Versprechen von Startups, Erfindern und Studenten, die mit ihren Projekten bei Kickstarter und Indiegogo für Aufsehen sorgen (wollen). Vieles ist großartig, manches am Schluss heiße Luft. Im Fall des Jibo können wir nur hoffen, dass etwas aus der Idee wird. Denn der „erste Familienroboter der Welt“ sieht nach einem verdammt faszinierenden Maschinchen aus.
Intelligenter Kumpel
Jibo stammt von Dr. Cynthia Breazeal und ihrem Team vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), die sichtlich die Vision hatten, einen freundlichen und smarten Roboter für die Familie zu erschaffen. Herausgekommen ist zumindest auf dem Papier und in einem schicken Werbevideo ein Gerät, das in der Tat beeindruckend ist. So kann Jibo dank seiner zwei HD-Kameras und eines 360-Grad-Mikrofons Familienmitglieder voneinander unterscheiden, auf diese reagieren und mit ihnen sogar Konversationen führen. Alternativ nimmt er Telefonate entgegen, gibt Tipps, knipst Fotos, führt Videotelefonate, lernt kontinuierlich hinzu oder steuert weitere Smart Devices (Lichtschalter z.B.) im Haushalt.
Die Erfinder hatten den Wunsch, mit Jibo keinesfalls einen elektronischen Menschen zu bauen, sondern einen Roboterfreund für die gesamte Familie. Kids erleben mit ihm interaktive Abenteuer, Eltern nutzen ihn für praktische Dinge wie Terminerinnerung oder besagte Videogespräche. Angebunden wird der mit Motoren ausgestattete Roboter an das WIFI-Netz, was auch nötig ist. Denn ähnlich wie bei Apples Siri werden Daten in der Jibo-eigenen Cloud gesichert und ausgewertet. Das führt wohl auch dazu, dass er fortlaufend cleverer werden kann.
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Voll im Trend: Crowdfunding
Dr. Cynthia Breazeal und ihre Kollegen scheinen wirklich tolle Ideen zu haben, die zumindest laut Wired auch schon in Form eines Prototypen umgesetzt wurden. Dennoch ist aktuell unklar, ob der toll gemachte und durchaus überzeugende Trailer ein finales Produkt widerspiegelt oder ob uns hier wieder etwas zu viel versprochen wird. Spätestens Ende 2015 werden wir dies erfahren – dann sollen erste Exemplare von Jibo ausgeliefert werden. Die Finanzierung über Indiegogo ist schon gesichert, das anvisierte Ziel von 100.000 US-Dollar wurde längst geknackt. Dabei scheinen viele Leute offenbar völlig überzeugt zu sein, sodass sie ohne weiteres umgerechnet über 400 Euro für einen Roboter vorschießen wollen. Erstaunlich.
Wenn alles klap, wird Jibo ab 2016 regulär erhältlich sein – dann hoffentlich nicht nur in englischer Sprache und auch mit Unterstützung anderer Entwickler. Denn ein SDK für Programmierer, mit dem Jibo neue Fähigkeiten erhalten soll, ist bereits fest geplant. Und vielleicht wird es später auch ein AddOn mit Rollen geben? Denn in der jetzigen Form muss der mit Akkus ausgestattete Roboter in der Wohnung herumgetragen werden.
Weitere Details gibt’s bei Indiegogo und auf der extra eingerichteten Webseite.
Bilder: Indiegogo, myjibo, Facebook