Ikea ist ja mitunter für humoristische Werbespots bekannt. Ganz offenbar ist die schwedische Möbelkette aber nicht immer zu Scherzen aufgelegt. So wirkt zumindest die harte Gangart, die gegen Betreiber von Fanseiten eingeschlagen wird.
Letzten Monat bereits wurde bekannt, dass Ikea juristisch gegen die Ikea-Modding-Seite Ikeahackers vorgehen wollte. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Mittlerweile heißt es, man befinde sich in Gesprächen. Dabei steckt Ikea längst in der juristischen Auseinandersetzung mit einer anderen Seite, den Ikeafans. Ob das Gesprächsbereitschaft signalisiert darf bezweifelt werden.
David gegen Goliath
Es liegt auf der Hand, dass sich hinter den Ikea-Fanseiten keine großen Unternehmen, sondern einzelne Privatpersonen verbergen. So ist es zumindest bei den beiden Fanseiten, deren Entstehung maßgeblich auf die Ikea-Leidenschaft ihrer Betreiber zurückgeht.
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Jahrelang tolerierte Ikea die Seite der Ikeafans, kooperierte sogar teilweise mit den Betreibern. Anfang 2012 wandelte sich dann jedoch die Stimmung. Anwälte von Ikea forderten die Herausgabe der Ikeafans-Domain und die Entfernung von Bildern und Symbolen, die auf Ikea hindeuteten. Zudem stört sich Ikea daran, dass auf den Fanseiten Werbung geschaltet ist, beispielsweise auf andere Möbelhäuser. Seither läuft die Auseinandersetzung.
Die Ikeafans-Betreiber vermuten, dass Ikea durch den juristischen Schritt auch seine eigene Community Share Space promoten wollte, die kurz vor dem Streit gelauncht wurde. Im Mai holten die Ikeafans-Betreiber nun zum Gegenangriff aus und reichten Klage gegen die Möbelkette ein.
Schlechte PR garantiert
Die Situation ist offenbar verworren. Die juristische Beurteilung ist aber trotzdem nur die eine Seite. Ganz sicherlich bereitet die nun auch in den Medien geführte Auseinandersetzung der PR-Abteilung von Ikea einige Kopfschmerzen.
Das erst jüngst herausgegebene Statement zum Fall Ikeahackers wirkt jedenfalls vor dem Hintergrund der laufenden Auseinandersetzung mit Ikeafans eher scheinheilig. Man freue sich über das Fanengagement heißt es darin. Überhaupt tut Ikea leid, dass sich die Situation mit Ikeahackers so hochgeschaukelt hat.
Warum reagierte man bei Ikea überhaupt so hart und ließ die Webseiten nicht einfach laufen? In Puncto Firmenimage kann eine harte Gangart eigentlich nur schlecht ankommen. Fälle wie Jack Wolfskin und das Verbot von Tatzen-Kopien sind längst hinreichend bekannt. Im Nachhinein einzulenken kann dann natürlich helfen, das schlechte Image bleibt trotzdem länger haften.
Bild: OiMax / Flickr