Ende 2012 veröffentlichte die Google-Tochter Niantic Labs das Augmented Reality Game Ingress, ein Spiel, dass die reale Welt um virtuelle Elemente anreichert. Das Spielfeld könnte dabei kaum größer sein, denn auf der ganzen Welt lassen sich virtuelle Spielorte finden.
Seit seinem Start hat das Game aber nicht nur eine große Fangemeinde, sondern auch einen großen Haken: bisher war es nämlich nur Android-Nutzern vergönnt. Mit einem neuen iOS-Release wurde das nun geändert. Wir sind gespannt, wie sich die Machtverhältnisse zwischen den Erleuchteten und den Widerstandskämpfern verschieben werden.
Portal-Eroberung
Bei Ingress dreht sich alles um mysteriöse Energie. Diese sogenannte Exotic Matter (XM), wurde von europäischen Wissenschaftlern entdeckt und wer die Kontrolle über sie hat, der hat die Kontrolle über die Gedanken der Menschen, so die Legende. Auffindbar ist diese Energie in „Portalen“, die sich an zahlreichen Orten wie zum Beispiel Sehenswürdigkeiten verstecken.
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In bekannter Capture the Flag Manier geht es dann darum, als Spieler einer Fraktion Kontrolle über die Portale und damit über die XM zu erlangen. Zur Auswahl stehen zwei Parteien: die Erleuchteten und der Widerstand. Je mehr Portale eine Fraktion kontrolliert, desto besser ihr Global Mind Units Konto. Regelmäßige Info- und Newsupdates geben einen Einblick in die Storyline.
Schub für die Fangemeinde
Ingress ist also offensichtlich kein Spiel, bei dem man sich den Hintern breit sitzt. Im Gegenteil, das Spiel kann ja nur funktionieren, wenn man vor die Tür geht. Wieviele Leute das weltweit tun, darüber hält sich Google bedeckt. Betrachtet man verschiedene Foren, so scheint die Spielerzahl je nach Region sehr stark zu schwanken.
Mit dem neuen iOS-Release wird die Zahl der Spieler aller Wahrscheinlichkeit nach nun erst einmal einen starken Sprung nach oben machen. Wie viele davon langfristig übrig bleiben, wird sich dann zeigen. Eine Hürde dabei ist sicherlich, dass das Spiel nicht ganz einfach ist.
Als Newbie ist man nämlich ein leichtes Ziel und hat schnell Schwierigkeiten, Portale unter seine Kontrolle zu bringen. Sich als Anfänger einige wichtige Tipps anzueignen ist also mehr als ratsam. Beispielsweise ist es wichtig, wie man sich zum Portal positioniert. Zu weit weg und man fügt nur geringen Schaden zu, zu nah dran und man wird von anderen Spielern überwältigt. Der denkbar schlechteste Platz ist es demnach, genau auf dem Portal zu stehen.
Monetarisierung nicht unmittelbar voraus
Bisher ist Ingress noch relativ werbefrei. Ausnahmen gab es bereits. Eine Kooperation mit Vodafone verwandelte beispielsweise die Filialen in Portale. Für Google scheint das Spiel auf jeden Fall ein Experimentierfeld für Maßnahmen im Bereich standortbezogenes Marketing zu sein.
Daneben schafft man sich bei Google durch die starke Integration von Google+ natürlich eine stolze Fangemeinde für das oft als verwaist verschriene Netzwerk. Zu hoffen bleibt nun erst einmal, dass iOS-Nutzer die Spielgemeinde auf ein neues Level heben.
Bild: Niantic Project