Autonome Transportsysteme sind derzeit in aller Munde. Im Kraftfahrbereich geht es dabei aktuell aber eher um PKW. Erst kürzlich hat Google hier sein erstes eigenes Auto vorgestellt. Die Beförderung von Personen betrifft aber nur einen Teil des Verkehrsaufkommens. Auch Gütertransporte belasten nämlich unsere Straßen erheblich. Daimler trumpft nun mit einem autonomen LKW auf, der ab 2025 eingesetzt werden soll. Auf den Fahrer wird dabei jedoch nicht komplett verzichtet.
Evolution auf der Straße
„The Future Truck 2025“ heißt das neue Höllengerät aus dem Hause Daimler. An einem pompösen Namen hat man also nicht gespart. Sicherer, effizienter, vernetzter und ökonomischer soll die neue LKW-Generation sein, so das Versprechen.
Daimlers Status quo Analyse: Fahrer sind häufig überlastet, auf der Speditionsbranche lastet gewaltiger Druck und LKW verstopfen nicht nur Straßen und Autobahnen, sie sind auch oft in schwere Unfälle verwickelt.
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LWK-Fahrer haben sich in den letzten Jahren bereits zunehmend an neue Assistenten und Systeme gewöhnt. Ihr Berufsbild ist also bereits jetzt im Wandel und der klassische LKW-Fahrer wird laut Daimler-Analyse zunehmend zum Transportmanager.
Erstmal Testfahrten
Dass wir auf unseren Straßen bald mehr und mehr Autos ohne Fahrer sehen werden ist sehr wahrscheinlich. Bis es jedoch im großen Stil soweit ist, werden wohl noch viele Jahre vergehen.
Wie der Name des neuen Trucks schon sagt, plant Daimler bis 2025 den neuen LKW tatsächlich auf die Straße zu bringen.
Gegenwärtig ist der Testbereich noch überschaubar. Auf einem abgesperrten Teilstück der A14 bei Magdeburg wurde der Truck gerade getestet. Erfolgreich fuhr er dort mit Tempo 80. Wie bei solchen Testfahrten oft üblich, sieht man ihn gegenwärtig aber nur getarnt. Mit Spezialfolie beklebt und Sichtschutz ins Cockpit ist er vor neugierigen Blicken geschützt.
Fahrer bleibt erst einmal an Bord
Komplett auf den Fahrer verzichten will Daimler aber offenbar noch nicht. Vielmehr funktioniert der Truck so, dass der Fahrer zwischen Autopilot und manueller Steuerung umschaltet. Grundsätzlich ist der Fahrer auch dafür verantwortlich, den LKW erst einmal in den Verkehrsfluss zu steuern. Ab Tempo 50 übernimmt der „Highway Pilot“.
Kameras und Sensoren kümmern sich dann ums sichere Fahren. Das funktioniert im Wesentlichen mit einer Kombination aus Radar und Stereo-Kameras. Straßeneigenschaften und Gefahren können so bis zu einer Entfernung von 250 Metern erkannt werden. Auch eine Kommunikationsmöglichkeit mit anderen Fahrzeugen befindet sich in der Testphase.
Super, aber…
Die Umsetzung fahrerloser PKW und LKW wird also noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Stück für Stück können wir jedoch in den nächsten Jahren damit rechnen. Momentan macht man sich aber noch Sorgen darüber, dass die Systeme auch wirklich alles richtig erkennen, eine schlechte Fahrbahnmarkierung beispielsweise.
Auf der anderen Seite muss natürlich auch der gesamte rechtliche Komplex geklärt werden. Neben der Haftungsproblematik geht es dabei um Fragen der Zulassung, Versicherung, des Arbeitsrechts und natürlich um das Thema Datenschutz. So heiß, wie das Thema aktuell diskutiert wird, ist aber hier nicht nur mit baldigem technischen, sondern auch mit rechtlichem Fortschritt zu rechnen.
Bild: Daimler