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Frebble: Endlich Händchenhalten über das Internet!?

geschrieben von Sven Wernicke

Das Internet ist anonym, digital und eiskalt. Wer nicht aufpasst, wird an „jeder Ecke“ abgezockt. Liebe? Zuneigung zeigen? Menschliche Nähe spüren? Das gibt’s nicht einmal bei den Singlebörsen, die ohnehin nur eines wollen: Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Die Macher von Frebble möchten etwas mehr Herzenswärme ins Netz bringen und Leute dazu bewegen, Händchen zu halten. Wie im echten Leben!

Händchenhalten 2.0.

 

Gefühle dem Gegenüber vermitteln

Die Hände. Seit jeher dienen sie nicht nur dazu, Arbeiten zu verrichten, sondern auch Gefühle dem Gegenüber zu vermitteln. Ein Händedruck, das Festhalten der Hand eines Familienmitglieds – oftmals überträgt man auf gewisse Weise Emotionen. Auf große Entfernungen über das Internet ist es nicht möglich, geliebte Personen zu berühren oder dergleichen. Und hier möchte die Idee von Frederic Petrignani Abhilfe schaffen. Zwei Personen erhalten jeweils eine weiche, gummierte und mit Elektronik ausgestattete Peripherie, die sie jeweils in ihre Hände nehmen. Ein Druck auf den einen Frebble erzeugt eine Vibration auf dem anderen – und umgekehrt. Auf diese Weise sollen Nutzer mit geliebten Menschen über weite Entfernungen verbunden sein – als würden sie Hände halten.

In den Febble-Geräten steckt natürlich moderne Technik: Zum einen verbauen die Erfinder zwei Drucksensoren auf der Vorderseite, zum anderen zwei Motoren, um das haptische Erlebnis zu verbessern. Hinzu gesellt sich eine farbige LED, die anzeigt, ob eine aktive Bluetooth-Verbindung zum heimischen PC, Smartphone oder Tablet (iOS, Android) besteht. Der integrierte Lithium Polymer-Akku möchte natürlich auch regelmäßig, spätestens nach vier Stunden Dauernutzung, via Micro-USB aufgeladen werden.

Skepsis bei potentiellen Käufern

Händchenhalten über das Internet. Ob das wirklich funktioniert? Zumindest sind potentielle Käufer aktuell noch sehr skeptisch. Denn Frederic Petrignani und sein Team sammeln gegenwärtig 50.000 US-Dollar bei Kickstarter ein, das Ziel wurde noch nicht im Ansatz erreicht. Dabei geht es preislich bei 89 US-Dollar (zzgl. 10 US-Dollar Versand nach Europa) los, also bei rund 65 Euro (zzgl. 7,40 Euro) – das ist doch gar nicht so teuer.

Sollte die Crowdfunding-Kampagne doch noch erfolgreich verlaufen, könnten die ersten Frebble-Exemplare bereits im Oktober 2014 ausgeliefert werden. Klingt reizvoll? Dann ab zu Kickstarter oder die offizielle Webseite für weitere Details.

Trotzdem: Am Schluss reden wir hier über ein Stück smartes Plastik mit ein paar Sensoren, das zu nichts weiter zu gebrauchen ist, als zu dem von den Erfindern erdachten Zweck. Aber vielleicht sind wir ja schon durchs Internet eiskalt und abgestumpft, dass wir die Herzenswärme, die Frebble versprüht, nicht mehr wahrnehmen…

Bilder: myFrebble, Kickstarter

Über den Autor

Sven Wernicke

Sven liebt Gadgets. Vor allem verspielte, verrückte, aber auch lustige, unkonventionelle und praktische. Er hat 2014 ein paar Beiträge zu BASIC thinking beigesteuert.