Es gibt so viele Parallelen: Das Spielprinzip ist super simpel. Auch die Grafik. Dafür fällt der Schwierigkeitsgrad recht hoch aus. Und noch höher ist der Sucht-Faktor. Ja, „Let it Goat“ erinnert frappierend an „Flappy Bird“. Hat es das Zeug, einen ähnlichen weltweiten Hype auszulösen?
Mehr von allem
Fangen wir von vorne an: Am 29. Juni erschien „Let it Goat“ im Apple App Store, am 2. Juli dann im Pendant von Google. Wer sich die Screenshots anschaut, denkt sich wahrscheinlich „WTF“ und „OMG“ abwechselnd. Das Game ist wirklich keine Schönheit. Mit seinem Pixel-Look erinnert es deutlich an sein Vorbild mit dem gelben Vögelchen. Doch im Gegensatz zu „Flappy Bird“ besitzt „Let it Goat“ optisch mehr Charme. Es hat schönere Animationen zu bieten, zum Beispiel ganz nette Todesanimationen des Ziegenbocks. Und die Hintergründe bieten abwechslungsreichere Grafiken. Im Vergleich zu anderen Games bleibt es aber ein hässliches Entlein.
Auch spielerisch hat „Let it Goat“ mehr als „Flappy Bird“ zu bieten. Zwar handelt es sich dabei ebenso um einen Endless-Runner, bei dem man möglichst viele Hindernisse überspringen soll, bevor man den Löffel abgibt; Doch auf seinem Weg weicht die weiße Ziege mit ihren lilafarbenen Hörnern spitzen Kegeln und beispielsweise Zombies in verschiedenen Arten aus. Und man kann sich Booster erspielen. Die verhelfen einem zu einer Art Spielverlängerung.
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„Let it Goat“ ist also deutlich vielschichtiger als sein Vorbild, aber trotzdem kein Komplexitätsmonstrum. Eigentlich handelt es sich dabei um ein typisches Endlos-Spielchen, mit ähnlichen Mechaniken wie sie zum Beispiel in „Jetpack Joyride“ oder „Tiny Plane“ zum Einsatz kommen. Innovation? Fehlanzeige. Ein klarer Fall von Copycat.
Den Spielern gefällt’s
Trotzdem fahren die Spieler voll auf das Ziegenspiel ab. Bei iTunes wie auch im Google Play Store hat es eine Durchschnittsbewertung von knapp 5 von 5 Sternen. Ja sind die denn alle deppert? Höchstwahrscheinlich nicht.
„Let it Goat“ scheint wie so viele Überraschungserfolge einen ganz speziellen Nerv zu treffen. Einen, der schon einst „Flappy Bird“ – im wahrsten Sinne – beflügelte. Verbunden mit der positiven Berichterstattung bei großen, internationalen Webseiten wie „Venturebeat“ oder „Gamezebo“ stehen die Vorzeichen auf Hit. Ob aus dieser kurzen Euphorie wirklich ein Hype wird, das muss sich noch zeigen.
Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, warum die Gamer auf dieses „bockige“ Spiel abfahren. Aber ich gehöre auch zu den Menschen, die schon „Flappy Bird“ extrem doof fanden. Aber so ist das nun mal – nicht alles, was die Massen begeistert, muss auch wirklich jedem gefallen. Deswegen höre ich keine Songs von Andrea Berg und habe „Let it Goat“ sofort von meinem Smartphone gelöscht.
Bild: SkyVu Entertainment