In Los Angeles tobt gerade eine Schlacht. Eine Medien-Schlacht mit Newsmeldungen im Dauerfeuer. Kein Wunder: Es läuft mal wieder die E3, die weltgrößte Fachmesse für Computer- und Videospiele. Neue Teile von „Halo“, „FIFA“, „Tomb Raider“ oder „Uncharted“ sowie unzählige andere Spiele buhlen hier um Aufmerksamkeit.
Abseits dieses Rummels veröffentlichte Markus „Notch“ Persson ein neues Spiel. Still und leise, ohne großes Getöse. Trotzdem – oder besser gesagt: deswegen – sollte man ihm und seinem neuen Werk Aufmerksamkeit schenken. Immerhin ist „Notch“ kein Unbekannter: Er hat den Megaseller „Minecraft“ nahezu im Alleingang entwickelt.
Ein Pferde-Spiel? WTF!
„Cliffhorse“ heißt das neue Werk des berühmten Schweden. Klippenpferde? Ja, wirklich. So abstrus wie der Name ist auch der Inhalt: Man steuert ein Pferd, läuft mit ihm durch eine dreidimensionale Landschaft – auch an den namensgebenden Klippen entlang – und schubst eine Kugel durch die Gegend. Das war’s. Mehr hat „Cliffhorse“ nicht zu bieten.
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Ein Flop? Vielleicht
Fairerweise muss man sagen, dass es sich bei dem Windows-Titel um kein fertiges Game handelt. Stattdessen ist es ein ganz früher Prototyp. Angeblich hat „Notch“ daran nur zwei Stunden gearbeitet.
Ein Scherz? Jein
Inspiriert von der seltsamen Physik von Pferden im Rollenspiel „Skyrim“ und dem erstaunlichen Erfolg des „Goat Simulator“, setzte Persson seinen abstrus anmutendes Pferdespiel flugs in Unity um. Unter cliffhorse.com kann die „Early Access“-Version kostenlos heruntergeladen werden. Wer möchte, dass der Prototyp weiterentwickelt wird, soll ihn mit Dogecoins bezahlen.
Ironisch? Definitiv!
Spätestens jetzt dürfte jedem klar sein: „Cliffhorse“ ist nicht der nächste Hype-Titel des „Minecraft“-Erfinders, wegen dem die Welt Kopf stehen wird. Noch nicht, muss man sagen. Denn in heutiger Zeit weiß man nie. Schließlich kann durch die Macht der Crowd etwas Banales zum Hype werden. Vielleicht berichten wir in ein paar Monaten erneut über die „Klippenpferde“ und verkünden gigantische Erfolge? Vielleicht aber auch nicht.
Eines ist auf jeden Fall sicher: Markus „Notch“Persson punktet immer wieder mit Überraschungen!
Bild: Cliffhorse.com
Der berühmte Finne ist übrigens Schwede und heißt eigentlich Markus.
„Peter “Notch” Persson“ Die Person heißt Markus „Notch“ Persson und ist Schwede, nicht Finne. 😉
Asche auf mein Haupt!
Danke für die Hinweise. Ich habe sie korrigiert.
Herr Ober, bitte noch einen Eimer Asche! Man soll einen Artikel immer bis zum Ende lesen …
Notch kommt mir halt ein authentischer Nerd vor. Statt seine Firma für (paar) hundert Millionen Dollar zu verkaufen, macht er einfach weiter.
Statt Erwartungen von irgendwelchen Leuten zu erfüllen, pfeifft er darauf und macht was er will und wenn es so ein albernes Spielchen ist. Oder dieses irgendwann angekündigte (und wohl auf unbestimmt verschobene) Assembler Spiel.
Klar könnte er das Unternehmen zu einem Tausend-Mann Riesen machen und versuchen ein Hit nach dem anderen zu erschaffen, aber warum? Da finde ich das aktuelle Vorgehen einfach toll.
Trotzdem ist Markus “Notch” Persson der Erfolg zu Kopfe gestiegen. Wer den Dokufilm über ihn und Minecraft gesehen hat (Minecraft: The Story of Mojang), der weiß was ich meine: Sprüche à la „Ich bin berühmter als Jesus“. Aber irgendwie ist er trotzdem ein Nerd geblieben. Ich weiß nicht ob ich an seiner stelle noch irgend etwas programmieren würde…