Mit Watch Dogs feiert Ubisoft das Game-Release des Jahres. Das zumindest verspricht die hauseigene PR. Als Hacker streift man in seinen Missionen durch Chicago. Das Handy ist dabei eine der wichtigsten Waffen zur Durchführung von Cyberangriffen. Tatsächlich liefert Ubisoft mit Watch Dogs ein ziemlich umfangreiches Spiel mit allerlei guten und innovativen Ideen. Insgesamt wirkt das Spiel aber aufgrund zahlreicher Details eher hölzern und führt deshalb auch nur wenig zur kompletten Spielabhängigkeit. Leider fehlt ihm damit, was ein großartiges Spiel ausmacht.
Glaubwürdiges Hacker-Szenario
Protagonist der Geschichte ist Aiden Pearce, ein Hacker und Actionheld mittleren Alters. Ort der Handlung ist Chicago in einer nicht allzuweit entfernten Zukunft, in der die Stadt ein CtOS einsetzt, ein „City Operating System“ mit weitreichenden Kontroll- und Überwachungsfunktionen.
Nach einem Hacking-Angriff in der Vergangenheit zieht Pearce die Rachegelüste einer unbekannten Gruppe auf sich. Bei einem missglückten Attentat auf sein Leben stirbt aber nicht er, sondern seine Nichte. Aiden strebt deshalb, wie könnte es anders sein, nach Vergeltung. Soweit der Hintergrund.
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Neben Autofahren und einem umfangreichen Waffenarsenal ist Aidens Smartphone der wichtigste Gegenstand im Spiel. Mit seiner Hilfe wird die Stadt gehackt. Die Ideen sind dabei durchaus nett, teilweise sogar einigermaßen realistisch. So hackt man sich beispielsweise in Überwachungskameras ein, hält Züge an oder schaltet beim vorbeifahren einfach die Ampelphasen um. Viele Missionen können deshalb mit der Waffe in der Hand oder eben als Smartphone-Hack durchgeführt werden. Natürlich ist das Spiel eher auf letzteres angelegt.
Langeweile wegen hölzener Details
Grundsätzlich bietet dieses Szenario einen guten und ausbaufähigen Rahmen. Die Art und Weise, wie Ubisoft jedoch diese Geschichte erzählt wirkt mehr als holprig. Einerseits liegt das an der Übersetzung, die sich so anhört, als hätte man sich keine Sekunde überlegt, wie etwas auf Deutsch gut klingt. Andererseits stockt die Geschichte laufend, weil man sich bei den meisten Gesprächen fragt, was das alles soll und warum sie erzähltechnisch überhaupt relevant sind.
Daneben gibt es die üblichen Fallstricke zu hastig umgesetzter Spiele: Die Hintergrundgeräuschkulisse nervt dabei am meisten. Gespräche von „Statisten“ beispielsweise, die wie ein Papagei immer das gleiche sagen, wenn man irgendwo kurz stehen bleibt.
Kein neuer Platzhirsch
Nicht alles am Spiel ist natürlich schlecht. Graphisch ist es gut umgesetzt, es ruckelt kaum, auch die Steuerung ist in Ordnung. Sogar bei der Extravermarktung von Bezahlinhalten hält sich Ubisoft erfreulicherweise zurück.
Etwas überflüssig scheint hingegen das Hickhack mit unterschiedlichen Versionen zu sein. Neun verschiedene gibt es, keine davon enthält alle Inhalte. Je nach Plattform hat man damit die Qual der Wahl. Man fragt sich allerdings: wozu so umständlich?
Dem intensiven und lustfördernden Marketing nach zu urteilen wollte man bei Ubisoft nichts Geringeres als Platzhirsch Rockstar den Rang abzulaufen. Davon ist man leider weit entfernt. Der wesentliche Unterschied besteht nämlich insbesondere darin, dass man bei GTA V von der ersten Sekunde an in den Spielverlauf hineingesogen wird. Auch andere Spiele wie „Uncharted“ oder „The Last of US“ vermochten das hervorragend zu leisten. Bei Watch Dogs empfinde ich davon leider nichts, trotz der netten Graphik und der anschlussfähigen Hack-Ideen.
Bild: Ubisoft