Wirklich so große Innovationen?
WhatsApp-Gründer und Neu-Facebooker Jan Koum twittert nicht oft. Gestern aber fühlte er sich genötigt, zu Apples Updates in der Nachrichten-App einen Kommentar abzugeben. „Sehr schmeichelhaft zu sehen, wie Apple zahlreiche WhatsApp-Funktionen für iMessage in iOS 8 ‚ausleiht'“, postete er während der Präsentation auf der World Wide Developer Conference in San Francisco. Dazu das wohl ironisch gemeinte Hashtag „#innovation“.
Gemeint sind damit wohl die Funktionen, schnell und einfach Sprachnachrichten aufzunehmen und zu verschicken sowie den Standort mit Gesprächspartnern zu teilen. Beides Dinge, die nicht erst seit gestern bei WhatsApp integriert sind. Aber – und das sollte auch dem Gründer von WhatsApp klar sein: Wer einen Stuhl baut, muss nicht jedem, der vorher einen Stuhl gebaut hat, Rechenschaft darüber ablegen. Sprachnachrichten und Geo-Daten sind keine Innovationen mehr, im Gegenteil: Sie sind gängige Technologien in mittlerweile so ziemlich jedem Messenger – man braucht sich nur mal Threema oder sogar InstaMessage anschauen.
very flattering to see Apple "borrow" numerous WhatsApp features into iMessage in iOS 8 #innovation
— jan koum (@jankoum) 2. Juni 2014
Reichlich spätes Update
Die Ironie beim Hashtag #Innovation muss Apple sich dennoch gefallen lassen, denn ja, so wirklich innovativ sind die Funktionen selbst mit schicker neuer Swipe-Geste nicht mehr. Vielmehr hätten sie schon längst ganz selbstverständlich in der iMessage-App integriert werden müssen. Das erst mit iOS 8 irgendwann im Herbst 2014 einzuführen – reichlich spät für ein Unternehmen, das so sehr von seinem Image als Vorreiter zehrt.
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Aber gut, Apple darf sich wohl kaum über Koums Tweet beschweren. Wer anderen verbieten will, Tablets mit runden Ecken zu bauen, der muss sich auch so eine Kritik gefallen lassen. Übrigens auch von anderen Unternehmen, wie das Tech-Blog des „WSJ Deutschland“ ganz richtig aufgeschrieben hat: Ziemlich viele Neuerungen sind bei der Konkurrenz – etwa Dropbox – längst Standard.