Auch wenn die Grafikdarstellung bei Games dank leistungsstarker Hardware immer besser wird und fast auf Hollywood-Niveau angekommen ist, so gibt es weiterhin ein uraltes Problem: Die Steuerung ist seit vielen Jahrzehnten stets die gleiche. Die Kombination aus Maus und Tastatur (am PC) oder Gamepad (an der Spielekonsole) stört jeden Hauch von Realismus. Deswegen arbeiten findige Entwickler schon lange an Verbesserungen.
Noch mehr Realismus für Ego-Shooter-Fans
Ideen für innovative Eingabegeräte gab und gibt es unzählige. Vom Power Glove über ausgefallene Gamer-Keyboards und Penis-Controllern bis hin zu Virtual-Reality-Steuerungen wie beispielsweise PrioVR: Irgendwie war alles schon mal da gewesen. Richtig im Massenmarkt durchsetzen konnte sich eigentlich fast keine Alternative – vom Wii-Controller auf der gleichnamigen Nintendo-Konsole mal abgesehen.
Trotzdem wollen nun ein paar Russen den Markt aufmischen und werben deswegen für ihr Crowdfunding-Projekt „Echo“. Hierbei handelt es sich um einen Controller im Design einer Schusswaffe. Wie bei der Wii kann man hiermit vor einem Monitor frei hantieren, die Bewegungen sollen drahtlos in Shooter wie „Call of Duty“ und Konsorten übertragen werden. Gezielt und geschossen wird wie in der Realität. Sogar das Nachladen ahmt man nach, indem man bei der Plastik-Wumme das Magazin rausnimmt und wieder reinsteckt.
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Kurz: Was man bereits von Wii oder Playstation Move bereits kennt, nämlich Controller als Waffenimitate, soll mit „Echo“ wiederholt werden – allerdings einen Tick realistischer.
Braucht das die Gamer-Welt? Ich hoffe nicht! Denn mit „Echo“ wird versucht, das Töten an der Flimmerkiste noch realer werden zu lassen. Ein gefundenes Fressen für alle, die gerne mal wieder nach einem „Killerspiele“-Verbot schreien möchten. Ich denke mal, die meisten Spieler sind so klug, dass sie diese unnötige Diskussion durch den Einsatz eines speziellen Ego-Shooter-Controllers nicht wieder einheizen wollen.
Keinen interessiert’s. Bislang.
Nicht nur deswegen denke ich, ist diese Kampagne zum Scheitern verurteilt. Auch wie sie umgesetzt ist, lässt einen den Kopf schütteln. Zum Beispiel wegen dem nicht gerade professionellen Video auf der Indiegogo-Seite mit schwer verständlichen russischen Entwicklern. Oder den Perks mit kaum Gegenleistung: Man kann zwar schon mit 5 US-Dollar „Echo“ unterstützen, doch erst ab 400 Dollar Einsatz hat man die Chance, den Waffen-Controller zu erhalten. Bei allen Summen darunter gibt es nur nette Grüße, T-Shirts oder Baseball-Caps.
Und ein weiteres Indiz spricht dafür, dass dieses Projekt nicht gerade auf Erfolg gepolt ist: Obwohl die Kampagne bereits seit dem 2. Mai läuft, sind bislang (Stand: 9. Mai, 14 Uhr) 0 Dollar zusammen gekommen. Ja, richtig gelesen: Nullkommanull. Aber bis zum 1. Juli sollten mindestens 100.000 Dollar gesammelt werden, um die Idee des (O-Ton) „innovative wireless game controller“ umzusetzen. Das wird taff! Zum Glück, sage sogar ich als Shooter-Freund, denn IMHO ist „Echo“ ein Controller, den die Welt definitiv nicht braucht!
Bild: Echocontroller