Wenn große Boulevard-Medien wie zum Beispiel „BILD“ über neue Internet-Trends reden, dann gilt es, etwas vorsichtiger zu sein. Nachdem kürzlich die angeblich superbeliebten #aftersex-Fotos nichts weiter als ein konstruiertes Thema waren (wir deckten auf), wird jetzt eine neue Sau durchs Dorf getrieben: Shelfies. Genau – Selfie mit einem H nach dem ersten Buchstaben geschrieben. Was steckt da dahinter?
Regale sind die neuen Gesichter
Shelfies sind eine neue Wortschöpfung, die sich aus den Begriffen „Shelf“ (Englisch für Regal) und eben „Selfies“ kreiert wurde. Hierbei handelt es sich nicht nur um Fotos von Regalen, sondern um Stillleben an sich. Zum Beispiel Bilder von Blumenvasen, Büchern oder Puppen. Laut „Focus.de“ sind die (O-Ton) „der neue Hype im Netz“. Auch das „Wall Street Journal“ hat dem neuen Internet-Phänomen einen Artikel gewidmet. Sogar einen richtig langen.
Sind also Shelfies ein Zug, auf den man aufspringen muss, um ganz vorne mit dabei zu sein? Oder ist das mal wieder ein Trend, der gar keiner ist? Ein Blick in Instagram, wo die Shelfies (angeblich) ihre größten Erfolge feiern, zeigt es: Ja, an dem Thema ist wirklich etwas dran!
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Rund 40.000 Treffer gibt’s für den Tag #shelfie bei Instagram und weitere 4.000 im Plural (#shelfies). Das ist schon eine ganz beachtliche Menge an Bildern. Besonders dafür, dass Shelfies laut der Webseite „Metro.co.uk“ erst seit kurzem populär sind.
Als Mega-Über-Trend kann man sie aber nicht bezeichnen. Um bei Instagram zu den Top-100 Begriffen gehören zu können, benötigt man nämlich aktuell über 34 Millionen Tags. Und um seinem fast gleich klingenden Namensvetter #selfie Konkurrenz zu machen, sind bei Facebooks Foto-Netzwerk sogar über 108 Millionen Einträge nötig.
Noch kein Hype
Zugegeben: Shelfies sind wirklich ein Trend. Aber keiner, der schon Millionen Menschen rund um den Globus infiziert hat. Die nächsten Wochen und Monate werden es zeigen, ob es bei den wenigen zehntausenden Bildern bleibt oder sich daraus ein echtes Massenphänomen wie Selfies, Duckfaces oder Foodporn entwickelt.
Bild: Screenshot / Webstagram