Canon, Nikon, Panasonic & Co. haben ein Problem: Die Verkäufe von Digitalkameras gehen seit Jahren in den Keller. Kein Wunder, immerhin besitzt gefühlt jeder Mensch ein Smartphone mit integrierter Foto-Funktion. So nett die Kamera-Apps auch sind, bislang können diese höchstens ansatzweise mit professionellen und teuren Spiegel-Reflex-Kameras (SLR) mithalten. Doch (nicht nur) Google arbeitet daran, dass auch SLRs weiter mächtig unter Druck geraten.
Freier Fokus
SLRs bieten viele Vorteile gegenüber den Handy-Knipsen. Da wären zum Beispiel hohe Auflösungen und das Einstellen der Schärfentiefe (im Volksmund meist „Tiefenschärfe“ genannt). An Ersterem kratzen die Smartphone-Hersteller schon lange, ganz vorne mit dabei ist Nokia mit seinen Lumia-Spitzenmodellen mit bis zu 41 Megapixeln.
Zweiteres, die Schärfentiefe, eine Domäne von „großen“ Kameras, bröckelt dank diverser Apps, welche die Effekte mehr oder weniger gut imitieren, auch schon seit einiger Zeit. Nun holt Google den Vorschlaghammer raus und hat seiner kostenlosen Kamera-App einen neuen Algorithmus verpasst, welcher den „Lens Blur“ in Echtzeit imitiert. Und das, nachdem man ein Foto geschossen hat.
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Das geht wohl ganz einfach vonstatten: Man nimmt ein Foto auf und wählt dann, welcher Bereich scharf oder unscharf dargestellt werden soll. Wie das dann aussieht, zeigen folgende zwei offiziellen Bilder von Google.
Nur für Android 4.4
Nachträglich die Schärfe zu setzen – das erinnert an die Lytro-Kamera. Die konnte uns aber damals in einem Test nicht wirklich überzeugen. Wie sich dagegen Googles neue Kamera-Funktion im Alltagstest schlägt, kann ich leider nicht selbst ausprobieren. Denn die App ist nur für Smartphones und Tablets mit Android 4.4 („KitKat“) verfügbar. Schade, denn genau das habe ich auf meinem S4 noch nicht installiert. Aber vielleicht kann mir ja jemand von euch sagen, wie sich das Feature schlägt?
Sicher ist aber auch ohne Test: Googles Kamera-App kann keine SLR ersetzen – das hat auch (hoffentlich) niemand ernsthaft erwartet. Aber für Hobby- und semiprofessionelle Android-Knipser ist die neue Schärfentiefe-Funktion bestimmt eine tolle Funktion, mit der man interessante Effekte erzielen kann.
Bilder: Google Research Blog
Das ganze klappt eigentlich ziemlich gut. Man wählt den Modus schießt ein Bild und dann wird man aufgefordert die Kamera nach oben zu bewegen. Und zwar so das das Motiv möglichst an der selben Stelle bleibt. Man hat kein Blitz es darf also nicht zu dunkel sein. Außerdem dauert das berechnen der Tiefenkarte und das abschließende Rendern bei hoher Qualität etwas (jeweils ca. 30 sec.).
Auf meinem Nexus4 ist das Endergebnis dann 3 MP groß.
Auf Reddit haben es zudem auch manche geschafft das ganze wie Tilt Shift Fotographie aussehen zu lassen.
Naja, so wirklich gut scheint der Unschärfe-Algorithmus noch nicht zu funktionieren, da Haare und Schal an den Rändern mit „weichgespült“ werden.
Ansonsten kann ich nur sagen: Einfach mal eine Handy-Generation überspringen und sich für das Geld eine SLR kaufen, die kosten auch nicht mehr als ein Smartphone-Flagschiff. 😉
Hab ich gar nicht gemerkt, dass Google ein Kamera-Update hatte. Funktioniert aber wunderbar auf meinem Nexus 4. Nach einem kurzen Test hab ich das Gefühl, dass der Effekt besonders gut funktioniert, wenn der Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund etwas größer ist. Dann verschwimmen die Kanten auch nicht so stark. Kann sich natürlich nicht mit einer professionellen Kamera messen, aber für den Schnappschuss zwischendurch und für ein schönes Profilphoto reicht es allemal.
Sieht stark nach nem Algorithmus aus, der einfach weich zeichnet. Das kann ich auch bei Photoshop mit 2 Klicks machen.
Bei größeren Kameras gehts aber eher ums Bokeh und das ist was völlig anderes als Weichzeichnen. Fürs Bokeh gibt es mittlerweile auch sehr gute Filter, aber das was Google da abliefert überzeugt mich null
Der Spiegel in der Kamera ist inzwischen eigentlich völlig überflüssig – Spiegelreflex überbewertet.