Warum Menschen im Internet ihren Standort mitteilen, darüber streiten sich die Geister. Die einen machen es, weil es offenbar praktisch ist, die anderen, um ihr Foursquare-Konto mit Prämien – Stichwort „Gamification“ – aufzupolieren und ein paar sollen auch dabei sein, die daraus einen digitalen Schwanzvergleich machen. Wie dem auch sei, ein sinnvoller Anwendungsbereich ist zum Beispiel Instagram. Denn mittels der Standortdaten können Menschen die schönen Flecken Erde wiederfinden, an denen das tolle Bild vom Rhein oder die prächtige Architektur entstanden ist.
Facebook vs. Foursquare
Bislang konnten Instagram-Nutzer dafür die Integration von Foursquare nutzen, also bereits bekannte Standorte finden und festlegen oder neue hinzufügen. Über die eingebaute Karte wurden die Bilder dann auch optisch eingebaut. Das Problem dabei, zumindest aus Sicht von Facebook: Warum sollte Foursquare Geolokalisierungsdaten abgreifen, wenn man doch einen eigenen – zugegebenermaßen nur mäßig laufenden – Lokalisierungsdienst hat?
Bei Facebook nennt sich das Places und kommt etwa bei lokalen Geschäften zum Einsatz, die ihren Gästen auf den Fanseiten die Möglichkeit geben, zu zeigen, dass sie vor Ort waren. Die Idee ist gut, nutzen tut sie nur leider kaum einer, weshalb Facebook vor einem knappen Jahr versucht hat, sogenanntes Facebook Wi-Fi“ einzuführen. Auch das war bislang nicht sonderlich erfolgreich.
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Facebook-Datenbank „nicht die hellste Kerze am Baum“
Zurück also zur Anfangsfrage: Warum sollte Foursquare die Daten abgreifen können, die Facebook gerne hätte? Richtig, aus Sicht von Facebook gibt es dafür keinen plausiblen Grund. Und somit wird damit künftig auch Schluss gemacht. Darüber wurde bereits vor ein paar Wochen berichtet, nun soll es soweit sein. Das Problem dabei bringt Daniel Rehn in seinem Blog sehr gut auf den Punkt: „Nur ist die ortsbasierte Datenbank und das Kartenmaterial von Facebook nicht die hellste Kerze am Baum.“
Das sieht auch sein Bekannter Alexander M. Turek so, der bereits vom Datenbankwechsel betroffen ist. Er schreibt in einem öffentlichen Facebookpost:
Die Datenbank von Facebook ist schrecklich ungepflegt, unvollständig, inkonsistent und von Dubletten und Rechtschreibfehlern übersät. Diese Änderung ist definitiv keine Verbesserung für den Endanwender, vielmehr ist sie als rein politische Entscheidung zu werten. (…) Instagram war für mich immer ein hervorragendes Werkzeug, um verschiedene Soziale Netzwerke (Facebook, Twitter und Foursquare) miteinander verknüpfen zu können. Auf dieser Schnittstelle ist Instagram für mich nun leider um einiges unbrauchbarer geworden.
Neue Ära mit vielen Kompromissen
Im Gegensatz zu Foursquares Datenbank, die recht zuverlässig gewesen ist, scheint Facebook mit seiner Integration (noch) keinen Stich zu machen. Vermutlich werden es die meisten Nutzer verkraften und – so nehme ich an – gar nicht wahrnehmen. Für diejenigen, die aber auf ein zuverlässiges Geodatensystem gesetzt haben, beginnt auf Instagram nun eine neue Ära mit vielen Kompromissen.
Allerdings muss man auch sagen: Wer eine Milliarde US-Dollar für ein Unternehmen auf den Tisch legt, sollte auch das Recht haben, es voll auszuschöpfen. Verübeln kann man Facebook den Schritt zumindest aus unternehmerischer Sicht nicht.