„Ein Mann. Ein Held, unterstützt immer noch den IE6 für XP. Nun kämpft er für seine Leute den letzten Kampf“ – das sind nicht die Worte aus einem schlechten 80er-Jahre-Streifen mit Sylvester Stallone, sondern die aus dem Intro von „Escape from XP“ – einem kostenlosen Online-Spiel, mit dem Microsoft den „Tod“ von Windows XP „zelebriert“. Ja, kein Scherz: Der Software-Gigant nimmt sich selbst auf den Arm. Sogar der berühmt-berüchtigte Bluescreen fehlt dabei nicht.
Im Kampf gegen die Sicherheitslücken
Ganz passend ist „Escape from XP“ auf der modern.IE-Website zu finden. In dem kurzweiligen Spiel mit hohem Trash-Faktor und musealer Arcade-Optik schlüpft man in die Haut eines Action-Helden, der seine Welt – also Windows XP – gegen nicht enden wollende Wellen an Gegnern verteidigt. Bei den Widersachern handelt es sich aber nicht um abstrakte Monster, sondern um fiese kleine Papierkorb-, Desktop- und IE-Roboter, die offenbar Sicherheitslücken oder Malware darstellen sollen. Diese strömen unaufhörlich wie Zombies von allen Seiten heran.
Damit man gegen die Armada eine Chance hat, stehen zwei Waffen zur Auswahl: Eine schnell schießendes Maschinengewehr mit unendlicher Munition, und eine Laserwaffe mit einem fetten Strahl, der alles im Weg wegbrutzelt. Doch dummerweise benötigt die fette Wumme ein paar Sekunden, um sich zu regenerieren. Das Jump&Shoot, dessen Level-Grenzen recht beengt sind und kein Ende bieten, steuert sich recht einfach: Mit den Tasten A und D bewegt sich der Held nach Links und Rechts, mit W springt er. Mit den Cursortasten schießt man in die gewünschte Richtung, Q wechselt die Waffen. Und mit R wird „Escape from XP“ neu gestartet.
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Die Botschaft hinter dem Spiel ist derweil recht simpel: Der Nutzer kann sein System eine Weile gegen die unendlichen Gefahren der IT-Welt verteidigen, doch irgendwann nimmt die Flut der Angriffe eben überhand und man hat keine Chance mehr, dagegen anzukommen. Dann hilft nur noch der Ausstieg – der hier als rettender Hubschrauber mit Windows-Symbol herein schwebt. Für den düsteren Planeten Windows XP bleibt nach diesem Kampf nur ein Ende: Man sprengt ihn mit einer Atombombe in die Luft.
Mit einem Augenzwinkern beerdigt
Klingt brutal? Vielleicht. Dennoch ist „Escape from XP“ der Versuch eines Weltkonzerns, den XP-Ausstieg auf originelle Art zu begleiten. Und seien wir ehrlich: Windows in die Luft sprengen – wer hat daran noch nie zuvor gedacht?! Hätte ein Konkurrent das Online-Spiel veröffentlicht, so wäre das eine fieser Seitenhieb gewesen. So aber kann ich nur sagen: Hut ab, Microsoft!
Bilder: Screenshots
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