Yahoo investiert seit einiger Zeit stark ins Inhaltegeschäft – in Onlinemagazine oder etwa Spiele. Nun soll auch noch ein Video-Portal hinzukommen. Nachdem 2013 der DailyMotion-Deal ins Wasser fiel, verstärken sich nun wieder die Gerüchte einer Vimeo-Übernahme.
Exklusive Inhalte
Wer Videos gucken möchte, geht auf YouTube. Wenn man den gewünschten Clip da nicht findet, findet man ihn meist auch sonst nirgends. Bislang ist YouTube mit seinen sechs Milliarden Stunden Video unangefochten und beinahe konkurrenzlos auf Platz 1 unter den Videoportalen. Yahoo hat da offenbar etwas gegen und versucht nun, YouTube die Stars abzuwerben.
Einem sich auf dem Geschehen nahe Quellen beziehenden Bericht des Magazins „Re/Code“ zufolge, möchte Yahoo Googles YouTube mit einem neuen Videoportal angreifen. Dafür wolle man zunächst Stars und professionelle Produzenten abwerben und die Zuschauer dann mit exklusiven Inhalten locken. Später sei Yahoo bereit, das Portal weiter zu öffnen, so „Re/Code“.
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Sicheren Hafen verlassen?
Attraktiv möchte sich Yahoo mit besseren Vermarktungsmöglichkeiten machen. Bei YouTube geistert immer ein Richtwert von 2,50 US-Dollar pro 1.000 Views über das hauseigene Werbenetzwerk AdSense herum. Das lohnt sich dann leider erst ab enormen Abrufzahlen, weil YouTube 45 Prozent der Erlöse in die eigene Tasche wirtschaftet. Bei Yahoo soll es feste Preise für die Anzeigen geben, zudem wolle Yahoo auch über die Startseite auf die neuen Clips hinweisen.
Ob das alleine Grund genug für die YouTube-Stars ist, einen sicheren Hafen mit enormer Reichweite zu verlassen und nun für Yahoo zu produzieren, darf bezweifelt werden. Man würde seine gut laufende Fanpage auf Facebook ja auch ungern gegen eine Seite auf einem neuen, noch unbekannten Netzwerk eintauschen.
Nun werden aber auch die Gerüchte um die Vimeo-Übernahme wieder größer. Angeblich steht der Videodienst Vimeo, der noch am ehesten ein „Konkurrent“ für Platzhirsch YouTube ist, auf der Einkaufsliste von Yahoo-Chefin Marissa Mayer. Vimeo ist für qualitative Inhalte bekannt, würde also zum neuen Konzept passen. Fraglich ist aber, was dann aus dem offenen Vimeo werde würde.
Bild: Yahoo