In den USA schreitet die Welle zur Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken in großen Schritten voran. Legal ist dabei aber weiterhin relativ, denn die Rechtssicherheit steht für Konsumenten, Verkäufer und Produzenten auf wackligen Füßen. Anstatt Verbindlichkeit gibt es aktuell eine Menge rechtlicher Grauzonen, insbesondere in Bezug auf die Frage, wie das weiterhin bestehende nationale Verbot mit der regionalen Legalität einhergeht. Ein zentrales Problem dabei sind die Finanzen.
Um nicht in rechtliche Schwierigkeiten zu geraten, weigern sich die Banken, die Konten der Verkaufsstellen bzw. Cannabis-Apotheken (Dispensaries) zu verwalten. „Cash only“ heißt die Devise. Sackweise müssen die Shops deshalb ihr Geld wegschaffen. Was könnte bei diesem Umstand also näher liegen, als digital zu bezahlen? Das dachten sich auch einige clevere Entwickler und stellten nun jüngst eine digitale Cannabis-Währung vor: den PotCoin.
Zu viel Geld
In 21 Staaten der USA kann man in den USA mittlerweile Cannabis erwerben. Je nach Bundesstaat gelten dabei unterschiedliche Voraussetzungen. Als populärstes Beispiel der jüngeren Vergangenheit hat der US-Bundesstaat Colorado gerade den Verkauf deutlich liberalisiert. Der Effekt: Plötzlich ist der Flughafen in Denver beliebt wie nie zuvor und die Regierung rechnet mit 184 Millionen US-Dollar zusätzlicher Steuereinnahmen in den ersten 18 Monaten. Entsprechend dieser Schätzungen ist anzunehmen, dass die Shops eine Menge umsetzen.
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Wohin also mit dem ganzen Geld, wenn sich die Banken weigern, es anzunehmen? Die Banken selbst würden es sich ja gerne einverleiben. Sie möchten sich aber, aufgrund potenzieller rechtlicher Konsequenzen, nicht in die Illegalität begeben. Das gleiche gilt für Kreditkartenunternehmen. Die Obama-Regierung sieht zwar das Problem und hat bereits neue Richtlinien verabschiedet. Umfängliche rechtliche Sicherheit ist das aber noch lange nicht.
Zu viel Kriminalität
Mitsamt der hohen Cashbestände stehen die Dispensaries zunehmend auch vor einem ernsten Sicherheitsproblem. Sie ziehen Kriminalität geradezu an. Entsprechend hoch sind deshalb auch die Schutzvorkehrungen in den Läden. Wer in einer Apotheke einkauft, muss deshalb stets an der bewaffneten Security vorbei.
Das reicht aber nicht, denn mehrfach wurden bereits die Apotheken-Mitarbeiter nach Dienstschluss zum Ziel von Kriminellen. Aufsehen erregte hier vor allem ein Fall, bei dem ein Mitarbeiter einer Apotheke entführt und gefoltert wurde. Die Entführer glaubten, dass der Besitzer sein Geld in der Wüste vergräbt.
Nachvollziehbar, nicht anonym
Der PotCoin will nun also Schluss machen mit der rechtlichen Unsicherheit und den kriminellen Auswüchsen. Ähnlich wie beim Bitcoin versuchen die beiden Gründer mit den Pseudonymen „MrJones“ und „Smokeman“, ihre Identität geheim zu halten. Zumindest bis zur Krypto-Konferenz im nächsten Monat.
Das Modell unterscheidet sich aber grundlegend vom Bitcoin. Wie beim Bitcoin auch, muss das Geld zwar erst einmal Geld erzeugt werden. Im Unterschied zur Schwesterwährung geht es beim PotCoin aber im Kern nicht um Anonymität, sondern in erster Linie darum, dem Marihuana-Handel ein brauchbares Zahlungssystem zur Verfügung zu stellen. Die Händler, Apotheken und auch Steuerbehörden sollen die Zahlungen nachvollziehen können.
Konkurrenz steht schon bereit
Angesichts der geschilderten Voraussetzungen im US-Cannabishandel hat die Währung also aktuell durchaus gute Chancen angenommen zu werden. Im Moment fehlt es jedoch noch an Verkaufsstellen, die auf breiter Front die neue Währung akzeptieren. Laut Angaben der Gründer ändert sich das aber bald, denn die Zahl der Interessenten ist hoch.
Widerstand gegen die neue Währung ist aber auch von anderer Seite zu erwarten: Jetzt schon gibt es nämlich Drogengeld-Konkurrenz für den PotCoin: den DopeCoin. Letzterer hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur den legalen, sondern auch den illegalen Drogenhandel einfacherer zu machen. Natürlich ist der DopeCoin anonym. Als spezielles Anonymisierungs-Feature bietet die Plattform die Möglichkeit, Münzen mit denen anderer Nutzer zu mischen. Strafverfolgung soll so noch eine Stufe schwieriger werden. Eine Handvoll Händler benutzen das System bereits.
Ob sich der PotCoin (oder auch DopeCoin) durchsetzen wird, hängt also von vielen Faktoren ab. Erreicht die Währung aber erst einmal eine kritische Schwelle, dann könnte die Reaktion der US-Behörden natürlich weitere Überraschungen bringen. Immerhin hat man mittlerweile auch von Regierungsseite aus das Problem erkannt.
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