Es gibt Crowdfunding-Kampagnen, die klingen auf den ersten Blick irgendwie spannend. Doch wenn man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, kann die Stimmung kippen. So ging es mir bei Peek-I, das gerade auf Indiegogo nach Unterstützern sucht.
Busen statt #foodporn
Mit Peek-I können Smartphone (oder Tablet) um die Ecke fotografieren: Einfach den zirka 0,5 Zentimeter magnetischen Aufsatz am Objektiv anbringen, den Spiegel ausklappen – und schon blickt die Kamera im 90-Grad-Winkel in eine andere Richtung. Nun kann man beispielsweise einfach so tun, als würde man ein #foodporn-Foto schießen, obwohl eigentlich der seltsame Typen am Tisch nebenan ins Visier genommen wird. Das klingt nach dem perfekten Gadget für James Bond und solche, die es sein möchten. Einerseits.
Doch das Peek-I lässt sich selbstverständlich auch für andere Dinge nutzen. Und daraus machen die Erfinder keinen Hehl. Nachdem sie auf der Indiegogo-Seite zuerst die Hobby-Schnüffler ansprechen, kommen sie schon bald zu ihrem eigentlichen Argument. Dieses ist für einige womöglich viel überzeugender: Mit Peek-I lässt sich das Smartphone leichter zum Spannen missbrauchen.
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Sex sells
Der Bedienung in den Ausschnitte oder der Damen gegenüber unter den Rock fotografieren – für solche Dinge soll der kleine, rund 15 US-Dollar teure Objektiv-Aufsatz also prädestiniert sein. Das wird mit so Sätzen wie „Let’s take discreet pictures that concerns you“ oder „Make awesome shots of your friends, completely unaware that they were on camera“ untermauert.
Schon klar, wer die eigentliche Zielgruppe von Peek-I sein soll. Bei der hat das Gadget schon viele Interessenten gefunden. Das Crowdfunding-Projekt ist noch nicht mal eine Woche online und bereits überfinanziert. Das heißt: Statt den angestrebten 1.000 Dollar ist aktuell bereits fast das Dreifache zusammengekommen. Bis zum 18. Mai dürfte also ein ordentlicher Batzen Geld in die Taschen der Peek-I-Entwickler fließen.
Ist Peek-I nun gut oder schlecht? Darüber lässt sich streiten. Bei mir hinterlässt es zwar einen leicht schalen Beigeschmack. Was ich aber bemerkenswert finde: Die ausschließlich auf Männer ausgerichtete Kampagne wirkt – zumindest in meinem Fall. Wer wie ich früher sein Geld in „Yps“-Hefte angelegt hat, bei dem löst Peek-I als Gadget den Muss-ich-auch-haben-Reflex aus. Und das ganz ohne schlüpfrige Hintergedanken.
Bilder: Peek-I / Indiegogo