Wer als Spieleentwickler unabhängig bleiben will, der hat es heutzutage angeblich relativ einfach: Er besorgt sich das Geld zur Finanzierung seiner Idee über Crowdfunding und veröffentlicht das Spiel auf Download-Plattformen wie Steam – das alles ohne einen Publisher. Was nach einem modernen Märchen klingt, scheint bei „Star Citizen“ Realität zu werden. Das ambitionierte Projekt, das eine Art Remake des Kult-Spiels „Wing Commander“ werden soll, springt von Rekord zu Rekord und hat nun eine neue, schwindelerregende Dimension erreicht.
Kickstarter war nur die Initialzündung
2.134.374 – so viel US-Dollar hat „Star Citizen“ auf Kickstarter eingesammelt. Rund 34.000 Backers hatten bis zum 19. November 2012 auf der Crowdfunding-Plattform ihr Geld gegeben, um der Vision von Spieledesigner-Legende Chris Roberts („Wing Commander“, „Freelancer“) Leben einzuhauchen. Mit den über zwei Millionen setzte „Star Citizen“ damals eine Höchstmarke in Sachen Crowdfunding für Games.
Doch das Ende der Kickstarter-Kampagne war nicht das Ende des Projektes – es war erst der Anfang. Seitdem kann auf der offiziellen „Star Citizen“-Webseite weitergespendet werden. Und das tun die Fans des ambitionierten Weltraum-Spiels, das bis heute noch nicht erschienen ist, weiterhin. Wie Chris Roberts nun bekannt gab, wurden mittlerweile die Marke von 40 Millionen US-Dollar überschritten. Über 405.000 Spender haben hierzu beigetragen.
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Diese Rekordsumme scheint nicht das Ende der Fahnenstange zu werden. Die findigen Entwickler hinter Roberts, Cloud Imperium, hängen ihren Fans immer neue Mohrrüben vor die Nase, um weitere Gelder einzusammeln. Nachdem mit der Marke von 40 Millionen ein neues Universum in dem galaktischen Action-Spiel gesichert scheint, soll es bei 42 Millionen eine „Galactapedia“ geben – eine Art Wiki, angelehnt an den Ratgeber aus „Per Anhalter durch die Galaxis“, wo die 42 eine wichtige Rolle spielt.
42, 45, 50 Millionen … das Ende des „Star Citizens“-Erfolges scheinen (ganz passend) nur die Sterne zu sein. Wie viel werden die Fans noch spenden? Wie lange werden sie sich noch mit neuen Feature-Versprechungen hinhalten lassen? Wann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem den schönen Worten endlich Taten folgen müssen? Fragen, die uns Chris Roberts und seine wild spendenden Anhänger bald beantworten sollten.
Auch wenn bei dieser Kampagne etwas Wahnsinn dabei sein mag, so zeigt sie doch ganz deutlich, dass sich die Spieleindustrie in einem Umbruch befindet. Mit der Kraft eines bekannten Designers, tollen Ideen und dem viralen Effekt der Community können mittlerweile Projekte in aberwitzigen Höhen finanziert werden. Zumindest theoretisch. In der Praxis müssen die „Star Citizen“-Macher beweisen, ob sie es wirklich ohne die Unterstützung eines Publishers schaffen werden, ein fertiges Spiel abzuliefern. Und dann auch noch eines, dass die hohen Erwartungen von hunderttausenden Spendern erfüllt. Definitiv kein leichtes Unterfangen!
Bild: Screenshot