Die Xbox One wird günstiger. Juchu, Freude! Nein, nicht wirklich. Denn die Preissenkung hat ihren Haken. Und sie erscheint wie eine Verzweiflungstat.
Britische Pfund =/= Euro
Ja, Microsoft senkt den Preis der Xbox One. Aber leider nur in Großbritannien. Dort wird die Spielekonsole ab dem 28. Februar 399,99 britische Pfund kosten, somit 100 30 weniger als bisher. Zu der Konsole erhält man noch den hochgelobten Shooter „Titanfall“ (Einzelverkaufspreis: zirka 50 Pfund) gratis dazu.
Bevor nun das große Gezeter losgeht, sollte man erstmals auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Das fängt beim Umrechnungskurs an: 400 britische Pfund entsprechen zirka 484 Euro. Das gleiche Bundle aus Xbox One und „Titanfall“ kostet bei uns 499 Euro – der Preisunterschied beträgt also nur 15 Euro. Die Zahlenspielereien, die so in manchen Köpfen vorgingen und für große Aufschreie sorgten, nivellieren sich so recht schnell.
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Verzweifelt?!
Interessant ist eher das Zeichen hinter der Preissenkung: Die Xbox One ist gerade mal vier Monate auf dem Markt und schon versucht Redmond mit Preisreduktionen und fetten Bundles die Spieler in seine Richtung zu bewegen. Das ist normalerweise die Reaktion eines Marktteilnehmers, dessen Produkt sich schleppend verkauft. Oder eine krasse Marketing-Aktion, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ein Kommentar bei „The Inquirer“ fasst es mit folgenden Worten zusammen:
Can you SMELL the desperation?
Verzweiflung – die kann man als Beobachter wirklich schnuppern. Denn bei diesem Rennen scheinen die Redmonder den ersten Sprint klar verloren zu haben. Ob sich auf der Langstrecke noch was reißen lässt? Wir werden sehen. Die Geschichte der Duelle zwischen Microsoft und Sony verheißt allerdings nichts Gutes für den Windows-Konzern.
Xbox One läuft hinterher
Denn seit es die Xbox gibt (Xbox, Xbox 360 und nun Xbox One), hechelt Microsoft dem Konkurrenten Sony mit seiner Playstation hinterher. Mit der Xbox 360 konnte man zwar Boden gut machen, die ersten, extrem holprigen Ankündigungen zur Xbox One (Stichworte: Always On und DRM) kamen in der Gamer-Szene aber allesamt kleinen PR-GAUs gleich. Das Ergebnis: Die Playstation 4 verkauft sich wie geschnitten Brot und ist in vielen Ländern daher Mangelware.
Laut der Webseite VGChartz wurden bislang 5,4 Millionen PS4 verkauft, aber „nur“ 3,5 Millionen Xbox One. Sony hat also deutlich die Nase vorne. Und das, obwohl deren Next-Gen-Konsole erst vor ein paar Tagen im Heimatland Japan an den Start ging.
Das sorgt nicht gerade für Partystimmung in Redmond. Während seit Monaten darüber spekuliert wird, ob und wann MS seine Xbox-Sparte aufgibt, gibt es auch einen regen Manager-Wechsel. So hat nun der ehemalige Nokia-CEO Stephen Elop das Ruder übernommen. Wird er es besser machen? Schauen wir mal.
Verunsicherte Kunden
Bereits klar ist, dass Microsoft mit seiner plötzlichen Preissenkung – Überraschung – erneut ein dickes Fettnäpfchen erwischt hat. Denn diese verärgert nun ausgerechnet die echten Xbox-One-Fans, die sich die Konsole trotz aller Negativschlagzeilen und eines höheren Preises direkt zum Start gegönnt haben. Aber – das sei noch einmal erwähnt – bislang gilt der Cut nur in Großbritannien.
Stellt sich jedoch unweigerlich die Frage: Wird es auch bald in Deutschland eine deutliche Preissenkung geben? Oder noch bessere Bundles? Oder eine neue Version der Konsole, quasi eine Xbox One „Light“ ohne Kinect (was aktuell noch bestritten wird)? Derartiges ist gut vorstellbar, immerhin gab es auch von der Xbox 360 verschiedene Versionen, bis hin zur günstigen Familien-Variante ohne Festplatte. Man darf also sehr gespannt sein, welche Prioritäten der neue Microsoft-CEO Satya Nadella setzen wird.
Bilder: Screenshots Amazon.co.uk; Grafik: VGChartz.com