Wirtschaft

Olympia: Samsung verbietet Sportlern ihre iPhones – und verschenkt dafür 3.000 Galaxy Note 3

geschrieben von Tobias Gillen

Man sollte ja meinen, bei den Olympischen Spielen, die morgen im russischen Sotchi starten, ginge es um die Sportler und deren Leistungen. Samsung aber lenkt die Aufmerksamkeit erst mal auf des Sportlers Smartphone.

Logo_Sochi_2014

Samsung holt aus…

Samsung ist neben Coca Cola, McDonalds oder VISA einer der offiziellen Sponsoren der Olympischen Spiele. Und macht als solcher erst einmal von seiner Stellung gebrauch und verbietet Sportlern deren iPhones. Dass sich Apple und Samsung nicht leiden können, ist nicht erst seit den unzähligen Patentverfahren klar, die die beiden Tech-Riesen ständig ausfechten. Der Kampf um den Smartphone-Markt ist nach wie vor hart umkämpft. Und genau deshalb interveniert Samsung auch schon vor der Eröffnungsfeier kräftig bei den Verantwortlichen.

Das Ziel: Keine iPhones weit und breit bei den Olympischen Spielen. Sportler, die dagegen verstoßen riskieren wohl hohe Geldstrafen. Stattdessen sollen nach Möglichkeit Samsung-Smartphones genutzt werden. Dafür hat Samsung an alle fast 3.000 Sportler aus knapp 90 Nationen ein Galaxy Note 3 verschenkt. Als Bedingung daran ist geknüpft, dass die Sportler mindestens das Apple-Logo verstecken. Wenn also in Apple-Zubehör-Shops in Sotchi auf die letzten Stunden plötzlich noch ein großer Run auf iPhone-Hüllen losgeht, weiß man, warum.


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Übrigens kritisierte auch die Eisschnelläuferin Jenny Wolf schon die Kommerzialisierung der Olympischen Spiele. Gegenüber der „Berliner Morgenpost“ sagte sie jüngst: „Es ist nervig, du fährst dort hin und hast so viele Regeln, musst viele Sachen beachten. Du stehst eigentlich nur unter Beobachtung, unter Druck. Das macht irgendwann keinen Spaß mehr.“ Besser kann man auch Samsungs Verhalten vor der Eröffnungsfeier wohl nicht beschreiben.

UPDATE: Samsung bestreitet jegliche Vorschriften in einer Pressemitteilung. Alle Fragen bezüglich der Kommerzialisierung laufen über das IOC, so ein Sprecher.

Bild: Logo Olympia

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

5 Kommentare

  • Sollten die Olympischen Spiele irgendwann wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren (guter Witz), werde ich sie mir wieder ansehen. So aber ist dieses von korrupten Funktionären bis aufs Blut ausgequetschte Ereignis nur noch widerlich. Geld, Geld, Geld, um nichts anderes geht es. Werbung extrem, betrügende Sportler (60% sollen gedopt sein) und politische Machtdemonstrationen will ich jedenfalls nicht sehen.

  • In der Satzung der Olympischen Spiele, die die Sportler unterschreiben müssen, heißt es u.a.:
    „Except as permitted by the IOC Executive Board, no competitor, coach, trainer or official who participates in the Olympic Games may allow his person, name, picture or sports performances to be used for advertising purposes during the Olympic Games.“

  • Nun klar ist Samsung Apple immer toll für schöne Meldungen und Klicks, aber die ganze Sache ist nun wirklich nichts besonders.
    Vom Rasierer bis Zahnbürste, alles bekommen die Sportler gestellt; den Fackelträgern werden mit Klebeband Logos auf den Turnschuhen abgeklebt, den Bussen mit denen sie fahren sowieso. Klar dürfen die Sportler keine iPhones zeigen.

    Klar ist die ganze Kommerzialisierung scheiße, aber die sieht man genau so auf alles möglichen Presseportalen mit den Apple Samsung Artikeln, die für schön viel Traffic sorgen 😀

  • Wo ist denn die Quelle von wegen Samsung habe iPhones verboten? Logischer klingt für mich das Olympia verboten hatte Logos von nicht Sponsoren zu zeigen. Das schließt halt Apple mit ein.

  • @jan: Sehe ich auch so. Aber mit ein bisschen Samsung-Bashing bzw. dem alten Android/iPhone-Krieg bekommt man halt mehr Klicks und Aufmerksamkeit. BT hat mit aufregungsfreiem Journalismus ja schon länger nichts mehr zu tun…